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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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bringe dich jetzt ins Hotel. Du hast ja gehört, was der Boss gesagt hat.«
    Katharina gönnte dem Pärchen einen letzten Blick und angelte nach ihren Autoschlüsseln.
    Der Fiesta stand ein wenig abseits, sodass er nicht von einem der anderen Einsatzfahrzeuge hatte eingekeilt oder zugeparkt werden können. Die Blonde kurbelte das Seitenfenster herunter, um Frischluft hereinzulassen, und startete den Motor.
    Das krachende Geräusch verhieß nichts Gutes. Erschrocken ließ Katharina den Schlüssel los, startete dann erneut. Wieder nur dieses ohrenquälende Krachen.
    »Scheiße!«, fluchte sie. »Konntest du blöde Karre nicht wenigstens bis morgen warten, um zu verrecken?«
    Wütend stieg sie aus und sah sich um. Hofmann steuerte gerade die Ausfahrt an. Als sie ihren Arm hob und ihm bedeutete, anzuhalten, starrte er starr geradeaus durch die Windschutzscheibe und fuhr weiter.

17
     
     
     
    »Hast du einen Kaffee für mich über?« Katharina blinzelte aus überanstrengten Augen auf den gefüllten Becher in Wielerts Hand. Die letzte Nacht war einfach der Horror gewesen.
    Nachdem Hofmann sie mit ihrem Wrack hatte stehen lassen, war einer der Feuerwehrleute so nett gewesen, sich den Fiesta anzusehen. Schon nach dem ersten weiteren vergeblichen Versuch, den Motor zu starten, hatte er entsetzt abgewinkt und Katharina den Tipp gegeben, eine Autoverwertungsfirma anzurufen.
    Stattdessen hatte die Blonde Zander vom Sofa hochgeklingelt, der dann gut zwanzig Minuten später mit dem Familienkombi angerauscht kam. Und wie Männer nun mal sind, hatte er sich standhaft geweigert, sofort das Abschleppseil festzuhaken, und stattdessen den Schaden erst einmal begutachtet – mit dem Ergebnis, dass er sich eine Viertelstunde später am Kopf kratzte und das Gleiche sagte wie der Feuerwehrmann zuvor.
    Um kurz vor zwei waren sie wieder zu Hause gewesen. Katharina hatte sich in der Dusche den Brandgeruch vom Körper gewaschen und gerade fünf Minuten im Bett gelegen, als Arne Bauchschmerzen bekam und eindringlich und schrill nach seiner Mama verlangte. Erst um halb vier war sie wieder in die Federn gekommen, nur um zwei Stunden später wieder aufstehen zu müssen.
    »Klar, bedien dich. Du siehst ja furchtbar aus.«
    »Danke, derartige Komplimente muntern mich wahnsinnig auf«, knurrte Katharina und nahm sich von der schwarzen Brühe. Der Kaffee war so bitter, dass man schon vom bloßen Geruch Sodbrennen bekam, aber das war ihr heute egal.
    »Nachdem jetzt alle versorgt sind, können wir ja anfangen«, sagte Wielert mit einem Blick in die Runde. Er hatte zwar auch nicht viel Schlaf bekommen, aber die Aussicht, am bevorstehenden Wochenende eventuell etwas länger im Bett bleiben zu können, verlieh ihm Energie. Zwei freie Tage waren allerdings nicht drin, der Polizeipräsident hätte sicherlich kein Verständnis dafür gehabt, wenn sie bei zwei frischen Leichensachen zu Hause bleiben würden.
    »Haben wir denn inzwischen etwas Brauchbares?«, fragte Gassel und unterdrückte ein Gähnen.
    »Das will ich meinen. Ich habe den Bericht des Erkennungsdienstes.«
    Wielert zog drei Blätter zu sich heran und setzte die Lesebrille auf, die er sich vor einem halben Jahr zugelegt hatte. »Zunächst mal zu dem Auto. Der Wagen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einem Molotowcocktail in die Luft gejagt worden. Die Kollegen haben die Überreste einer zerschmolzenen Flasche gefunden, in die vermutlich ein mit Benzin getränkter Lappen gestopft war. Der Fußraum, die Sitze und die Rückbank müssen ebenfalls mit Benzin getränkt gewesen sein, anders lässt sich die explosionsartige Verpuffung nicht erklären.«
    »Da muss aber einer sehr genau gewusst haben, was er tat«, warf Hofmann ein. »So eine Stichflamme kann ein ganz schönes Eigentor werden.«
    »Der Täter hat einen Zeitzünder benutzt. Eine Kerze, die abgebrannt den Cocktail aktiviert hat. Der Rest war eine Kettenreaktion.«
    »Das klingt ein bisschen nach Improvisation«, meinte Katharina. »Der kleinste Windhauch hätte die Kerze ausblasen können. Andererseits muss es sich um einen sehr kaltblütigen Täter handeln. Der einem Menschen Kopf und Extremitäten abtrennt. Das ist doch irgendwie unlogisch.«
    »Stimmt. Aber lass uns das später diskutieren, ja?«
    »Was wissen wir noch?«, fragte Gassel.
    »Der Benz ist schon vor einiger Zeit als gestohlen gemeldet worden, ebenso die Nummernschilder. Vielleicht hat ja irgendjemand den Wagen in der letzten Zeit gesehen. Das

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