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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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gemeldet?«
    »So etwa um halb zehn«, antwortete Wielert. »Muss eine ziemlich heftige Explosion gegeben haben. Fünf Minuten später waren die Löschzüge da, um kurz vor zehn haben sie die Leichenteile in dem Wrack gefunden.«
    »Den Rest kenne ich«, nickte Katharina. Um fünf nach zehn hatte das Telefon bei ihr zu Hause geschellt, sie war gerade aus der Dusche geklettert und hatte sich auf eine entspannte halbe Stunde auf der Dachterrasse gefreut. Zu früh gefreut.
    »Mal sehen, ob wir schon was Genaueres erfahren können«, knurrte Wielert und setzte sich in Richtung eines Brandmeisters in Bewegung, der ihm aufgeregt zugewinkt hatte.
    »Wie waren eigentlich eure Flitterwochen?«, fragte Katharina, als sie mit Gassel allein war. »Wir konnten heute ja noch nicht mal fünf Worte wechseln.«
    »Klasse«, grinste der nur wenige Jahre von der Pension entfernte Grauhaarige. »Ich kann Ägypten nur empfehlen: kristallklares Wasser, saubere Strände, tolle Hotels… Es war einfach gigantisch.«
    »Echt? Und das habt ihr alles tatsächlich wahrgenommen?«, zweifelte die Blonde. »Wo ihr doch frisch verheiratet seid…«
    Gassel kniff ihr ein Auge zu. »Nein, aber wir haben uns davon erzählen lassen. Und uns ein paar Postkarten angesehen.«
    »Der Urlaub scheint dir auf jeden Fall sehr gut bekommen zu sein. So entspannt und glücklich hast du früher nie gewirkt.«
    »Mir geht es auch gut. Ich bin sozusagen gestählt für die Zukunft.«
    »Wie meinst du das?«
    »So wie es den Anschein hat, ist Carina schwanger. Zumindest spricht alles dafür. Aber behalte das bitte für dich, wenn es tatsächlich so ist, erzähle ich das den anderen selbst.«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Katharina, dass Wielert in Begleitung des Brandmeisters die Treppe in die höher gelegenen Stockwerke hinaufeilte.
    »Schwanger? Ein Kind? In deinem Alter? Ist das dein Ernst?«
    »Warum nicht? Es ist doch immer noch so, dass die Frauen die Babys austragen… Eine Risikoschwangerschaft wird das also nicht.«
    »Ein bisschen was verstehe ich auch davon«, lächelte die Blonde.
    Hofmanns Golf quetschte sich an den Löschzügen und den Polizeiwagen vorbei und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. In Anbetracht seines sonst üblichen Fahrstils hatte das fast schon wagemutig gewirkt.
    Der Stoppelhaarige pellte sich vom Fahrersitz, auf der anderen Seite stieg Schwenke aus. Selbst auf die Entfernung war zu erkennen, dass ihr Mund nicht still stand und sie Hofmann sogar im Laufschritt voll plapperte.
    »Holla«, meinte Gassel und rollte mit den Augen. »Berthold in charmanter Begleitung?«
    »Erkläre ich dir später«, entgegnete Katharina und winkte ihrem Kollegen zu.
    »Was ist denn jetzt schon wieder los?«, bellte Hofmann schon von Weitem.
    »Leichenfund. Na ja, wenigstens Teile davon.«
    »In dem ausgebrannten Wagen da?«
    »Ja. Bis jetzt wissen wir noch nichts Genaues, wir durften ja noch nicht ran.«
    »Ist in Bochum immer so viel los?«, fragte Jessica.
    »Eigentlich nicht«, gab Hofmann patzig zurück. Anscheinend war er immer noch auf hundertachtzig.
    Wielert erschien etliche Meter über ihnen in einer leeren Fensterhöhle und bedeutete ihnen heraufzukommen. Sein Gesichtsausdruck war alles andere als entspannt.
    Die vier Polizisten setzten sich in Bewegung. Die steile Betontreppe lag in einem Teil des Gebäudes, der von den Flammen verschont geblieben war. Eine Dreiviertelminute später standen alle im zweiten Stock. Katharina sah sich suchend um. Wielert wartete etwa fünfzehn Meter entfernt an einem Türeingang. »Was gibt’s denn so Aufregendes?«
    Statt eine Antwort zu geben, trat Wielert einen Schritt zur Seite. Einen Moment später wurde die Blonde blass.
    »Ach du lieber Himmel«, entfuhr es Gassel, als auch er freien Blick hatte.
    In der fensterlosen kleinen Kammer lag ein nackter Männertorso. Der Kopf, die Hände und die Füße fehlten.
    »Zwei Feuerwehrleute haben das hier gefunden, als sie nach eventuellen weiteren Brandherden gesucht haben«, erklärte Wielert. »Schöne Bescherung, nicht wahr?«
    »In der Tat«, presste Gassel tonlos hervor. »Scheint noch nicht lange tot zu sein. Keine Verwesung.«
    »Brettschneider wird uns wohl mehr sagen können. Eigentlich müsste der Doc schon längst hier sein.«
    »Mhm«, überlegte Katharina, »haben wir es mit einer Leiche zu tun, von der jemand Teile im Wagen verbrannt hat? Oder haben wir zwei Tote?«
    »Keine Ahnung. Ein Kopf war unter Garantie im Auto dabei.«
    Hofmann hatte seine

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