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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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vergessen?«, fragte Jessica Schwenke und trat ins Büro.
    »Unwichtig«, gab Katharina zurück.
    »Ich habe gute Nachrichten für euch«, teilte die Kollegin vom BKA.
    »Wäre das erste Mal«, grinste Hofmann und besetzte seinen Stuhl, bevor ihm wieder nur ein Stehplatz blieb.
    »Wir haben diesen Toten aus dem Krankenhaus zweifelsfrei identifiziert. Der Name, den er angegeben hatte, stimmte. Juri Kamarov, geboren am 1. März 1963, ehemaliger russischer Elitesoldat, Hauptmann bei der Speznas. Veteran aus dem Afghanistan-Krieg. Hält sich seit einiger Zeit in Deutschland auf, fragt mich nicht, wie er an ein gültiges Visum gekommen ist, das prüfen wir noch. War früher eine große Nummer in der russischen, speziell der Moskauer Unterwelt, konnte aber nie vor Gericht gestellt werden.«
    »Und das habt ihr in so kurzer Zeit herausgefunden?«, wunderte sich Katharina.
    »Wir haben so unsere Quellen. Zuerst aufgefallen ist Kamarov in Moskau, doch das ist schon einige Jahre her. Er muss abgetaucht sein und irgendwie hat es ihn nach Deutschland verschlagen.«
    »Ist ja alles schön und gut, aber seinem Mörder bringt uns das kein Stück näher.«
    »Das ist wahr. Aber für uns ist diese Information Gold wert. Seine Papiere waren in Ordnung, keine Fälschungen. Also muss es in irgendwelchen Botschaften oder Auslandsvertretungen Kontaktpersonen zu der Bande geben. Und wenn wir die nun identifizieren könnten, wären wir ein gutes Stück weiter.«
    »Na denn. Wir müssen jetzt los.«
    »Müssen wir?«, fragte Hofmann begriffsstutzig.
    »Erst in das Büro des Detektivs, dann nach Geldern, zu dieser Mempel-Werner. Hast du inflationären Alzheimer?«
    »Ich muss jetzt auch los, Fresenius wünscht von mir einen detaillierten Bericht für unsere ganz hohen Tiere«, meinte Schwenke und legte zwei Blätter mit den Informationen über den Russen auf den Schreibtisch. Dabei warf sie einen flüchtigen Blick auf das Display der Digicam, die immer noch eingeschaltet auf Hofmanns Schreibtisch stand. »Was ist denn das für ein Foto von Fresenius?«, fragte sie neugierig.
    Hofmann sah fragend zu Katharina hinüber.
    Seine Kollegin zuckte hilflos mit den Achseln. Lügen ging wohl schlecht.
    Also setzte der Stoppelhaarige Jessica Schwenke mit ein paar Worten über den Mord an dem Detektiv ins Bild. Schwenke hörte gespannt zu.
    Als Hofmann geendet hatte, runzelte sie für einen Augenblick die Brauen und schloss dann die Verbindungstür zum Flur.

37
     
     
     
    Verdammt, warum lief eigentlich alles aus dem Ruder?
    Werner Sax betätigte den Scheibenwischer. Nur für den Bruchteil einer Sekunde war die Sicht durch die Frontscheibe frei, dann wurde das Sichtfeld wieder unscharf. Trotzdem empfand er das Gewitter als eine Erholung. Vor zehn Minuten waren die ersten Blitze über den Himmel gezuckt, gleich darauf war das Unwetter losgebrochen.
    Sax hatte Glück gehabt und den verabredeten Parkplatz auf der A 3 noch vor Einsetzen des Regens erreicht. Nun wartete er und sah dabei dem Unwetter zu.
    Die Scheiben begannen bereits zu beschlagen, doch er wagte es nicht, die Fenster auch nur einen kleinen Spalt zu öffnen. Hoffentlich kam Marohn bald.
    Wie aufs Stichwort erschienen an der Zufahrt des Autobahnparkplatzes zwei Schweinwerfer. Langsam näherte sich ein Wagen. Doch erst, als der andere direkt hinter ihm den Parkstreifen ansteuerte, konnte Sax den flachen SLK identifizieren.
    Im Rückspiegel beobachtete er, dass eine bullige Gestalt aus dem Mercedes sprang und hastig zu Sax’ Beifahrerseite lief. Als die Tür aufgerissen wurde, übertönte das Geprassel des Regens jedes andere Geräusch. Dann plumpste Marohn auf den Sitz und knallte die Tür ins Schloss.
    »Scheißwetter!«, fluchte er und fuhr sich mit der Hand durch die nassen Haare.
    »Gibt eine tolle Erfindung, nennt sich Regenschirm. Solltest dir mal einen zulegen.«
    »Furchtbar witzig. Bis ich den aufgespannt habe, bin ich doch schon nass bis auf die Knochen, woll?«
    »Dann eben nicht.«
    Marohn wischte sich die nassen Handflächen an seiner Jeans ab und musterte Sax von der Seite. »Sag schon, was ist los?«, meinte er ungeduldig.
    »Wir sitzen ganz schön in der Scheiße«, erklärte der Mann hinter dem Steuer.
    »Juri ist doch erledigt. War heute Morgen in jeder Zeitung zu lesen, woll. Oder hat der vorher doch noch alles ausposaunen können?«
    »Ich weiß es nicht. Aber das ist nicht das Problem.«
    Marohn runzelte die Stirn.
    »Vollmert ist in Geldern aufgetaucht und hat da

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