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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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»Er ist gerade hier gestorben. Die Polizei hat mir Bescheid gegeben.«
    Die Krankenschwester machte ein betroffenes Gesicht. »Herr Kamarov? War das Ihr Vater?«
    »Ja.«
    »Mein Beileid. Das muss ja schrecklich für Sie sein.«
    Gleichzeitig kam sie auf Ion zu und reichte ihm mitfühlend die Hand. Auf ihrem Namensschildchen standen ihr Name und ihre Funktion. Eine Schwesternschülerin.
    »Erst dieser Unfall und dann auch noch das«, stammelte sie verlegen. »Was kann ich für Sie tun?«
    Leise fragte Ion: »Hat Vater noch Sachen bei Ihnen?«
    »Warten Sie, da muss ich einmal nachschauen.«
    Eilfertig trat sie an den Schreibtisch, holte ein kleines Schlüsselbund aus der Tasche und schloss einen der Schränke im Stationszimmer auf. Ion erkannte einige kleine Schließfächer.
    »Viel ist es nicht. Seine Uhr. Und sein Handy. Die Kleidung Ihres Vaters musste nach dem Unfall ja aufgeschnitten werden, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Wir haben die Sachen weggeworfen. Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus?«
    Illic ließ sich noch nicht mal mit einem Wimpernzucken anmerken, wie sehr ihn vor allem der erste Teil der Mitteilung elektrisierte.
    »Darf ich die Sachen mitnehmen?«
    Die Schülerin überlegte. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das einfach so mitgeben kann. Vielleicht braucht die Polizei die Sachen noch.«
    Illic zog theatralisch die Augenbrauen hoch. »Hätten die Polizisten sie dann nicht gleich mitgenommen? Außerdem haben die doch meine Adresse. Wenn sie die Dinge brauchen, können sie mich anrufen. Bitte, für mich sind es Erinnerungsstücke.«
    Die junge Frau rang sichtlich mit sich. Schließlich gab sie sich einen Ruck. »Klar, Sie haben bestimmt Recht. Aber Sie müssen mir das quittieren, okay?«
    Ion nickte und die Schülerin schob ihm einen Vordruck unter die Nase, auf dem sie die Gegenstände benannt hatte. Mit einem Krakel quittierte er den Empfang.
    »Vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Keine Ursache.«
    Noch auf dem Flur aktivierte er das Handy, fast augenblicklich leuchtete das Display auf. Hoffentlich hatte der Mistkerl keinen Pincode festgelegt.
    Ion hatte abermals Glück. Das Netz suchte sich seine Verbindung, dann erschien das Logo des Netzbetreibers.
    »He, Sie!«
    Illic erstarrte mitten in der Bewegung. Zwei uniformierte Polizisten hatten sich wie aus dem Nichts vor ihm aufgebaut.
    »Handys sind hier verboten. Machen Sie sofort das Teil aus!«
    Der Rumäne setzte ein unverbindliches Lächeln auf, entschuldigte sich und folgte dem Befehl.
    »Diese Ausländer«, meinte der eine Beamte zu seinem Kollegen. »Die werden anscheinend schon mit so einem Ding am Ohr geboren. Aber Hinweisschilder lesen können sie nicht.«
    Der andere zuckte mit den Achseln. »Das hat nichts mit der Nationalität zu tun. Meine Tochter braucht das auch dringender als mein Opa seinen Herzschrittmacher…«

36
     
     
     
    »Sieht ganz so aus, als hättest du eine anstrengende Nacht gehabt.«
    Katharina sah müde von ihrer Kaffeetasse hoch und blitzte ihren Boss böse an.
    »Erspar mir bitte blöde Kommentare. Berthold und ich waren erst um eins zurück in Bochum. Und wenn ich weniger als sechs Stunden Schlaf kriege, bin ich eben ungenießbar.«
    Wielert pflanzte sich auf den leeren Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches und nickte mitfühlend. »Ist Berthold noch nicht da?«
    »Doch. Besorgt uns was zum Frühstück.«
    »Vernünftig. Wahrscheinlich wird das heute wieder ein langer Tag.«
    »Beschwör es nicht herauf.«
    Der Leiter des KK 11 schob Katharina das Päckchen Zigaretten herüber, nachdem er sich selbst mit einer Aktiven versorgt hatte. Eigentlich war er Nichtraucher, nur sehr selten gab er der Versuchung nach.
    »Habt ihr denn gestern wenigstens noch etwas herausgefunden?«
    »Eigentlich nicht. Irgendwie steige ich da nicht mehr durch. Diese Bande schlachtet sich gegenseitig ab, damit kann ich ja zur Not noch leben. Aber wie passt dieser Detektiv in die ganze Sache?«
    »Brötchen, schon fertig geschmiert«, posaunte Hofmann und stürmte mit einer dicken Tüte unter dem Arm in das Büro. »Moin, Bernd«, setzte er nach, als er seinen Chef erkannte.
    »Morgen. Hast du mir zufällig auch etwas mitgebracht?«
    Hofmann lud seine Last auf einem Aktenschrank ab und schüttelte den Kopf. »Sorry, hättest du mir vorher sagen sollen. Ich habe je zwei Brötchen für Katharina und für mich. Aber ein Kaffee ist bestimmt übrig.«
    »Kannst eins von meinen Brötchen haben«, sagte die Blonde

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