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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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herumgeschnüffelt.«
    »Vollmert? Das ist nicht dein Ernst!«
    Statt einer Antwort atmete Sax tief durch.
    »Ich dachte, der Penner hat sich unter irgendeinem Stein verkrochen und traut sich nie wieder hervor. Was will der denn in Geldern?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Sax.
    Marohn machte große Augen. »Du meinst, der könnte vielleicht hinter uns her sein? Um sich wegen der Sache von damals zu revanchieren?«
    »Möglich ist alles.«
    »Scheiße!«, fluchte Marohn. »Der Kerl hat so einen Hass auf uns, dem ist alles zuzutrauen, woll…«
    »Er ist tot.«
    »Was?«
    »Erledigt, Schluss und aus.«
    »Jetzt erzähl mir das mal im Ganzen! Hast du ihn ausgeknipst?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich war doch bis gestern Abend in Frankfurt.«
    »Wer dann? Einer von den Jungs?«
    »Nein. Mein Kontakt zu… du weißt schon, steckt dahinter. Er bestreitet allerdings, ihn selbst umgebracht zu haben.«
    »Tinnef«, grunzte Marohn. »Mir kannste doch sagen, wer den Wichser auf dem Gewissen hat, woll. Oder traust du mir nicht?«
    »Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Aber unser Geschäft ist ein wenig komplexer, als du glaubst. Da wirken Leute im Hintergrund, die noch nicht einmal ich kenne.«
    Marohn sank ein wenig tiefer in seinen Sitz und starrte durch die Windschutzscheibe, ohne etwas wahrzunehmen. Es gefiel ihm gar nicht, plötzlich bewusst gemacht zu bekommen, dass er nur ein winziges Rädchen in einem großen Uhrwerk war.
    »Wir sind endgültig im Arsch«, fuhr Sax fort, als Marohn nichts verlauten ließ.
    »Und was bedeutet das?«
    »Wir blasen alles ab. Pfeif unsere Jungs zurück, die sollen sich alle einen ausgedehnten Urlaub gönnen, am besten weit weg von Deutschland.«
    »Bist du verrückt? Alles absagen? In ganz Deutschland? Wir haben etliche Sachen auf der Pfanne, wir können nicht einfach den Schwanz einziehen, woll. Das dauert Monate, bis wir wieder im Geschäft sind!«
    »Hast du es immer noch nicht kapiert?«, bölkte Sax unbeherrscht los. »Wenn wir nicht aufpassen, landen wir alle im Kittchen. Und ich für meinen Teil habe keinen Bock darauf. Unsere Kontakte bleiben ja bestehen, irgendwann werden wir schon wieder einsteigen können. Aber zurzeit ist die Geschichte einfach zu riskant. Wenn die Bullen Vollmern Vergangenheit unter die Lupe nehmen, brennt der Baum.«
    Marohn mahlte mit dem Kiefer. »Übertreibst du nicht ein wenig? Bis jetzt ist doch alles gut gegangen, die Aufregung wird sich schon wieder legen. Und ich weiß beim besten Willen nicht, wie die Bullen Vollmert und uns in Verbindung bringen könnten.«
    Sax knotete nervös seine Finger ineinander. »Tu einfach, was ich dir sage, okay? Mir sind zu viele Unbekannte im Spiel.«
    Marohn machte eine unwillige Bewegung mit dem Kopf, nickte dann aber. »Okay, schalten wir die Lampen aus. Du bist der Boss, woll.«
    Sax schnaufte durch. Schön wäre es…

38
     
     
     
    »Was soll das werden?«, fragte Katharina, nachdem der Zugang zum Flur verschlossen war.
    Schwenke lächelte geheimnisvoll, drückte den Rücken durch und bediente sich ungefragt an der Kaffeemaschine. Dann schritt sie zur Fensterbank und lehnte sich mit dem Po dagegen.
    »Hallo, hast du die Sprache verloren?«, meinte auch Hofmann unwirsch. »Wir haben noch etwas anderes zu tun, als ein gemütliches Pläuschchen zu halten.«
    »Ich denke, es wird Zeit, mit dem Theater aufzuhören«, antwortete Schwenke ruhig. »Und ich möchte mich gleich dafür entschuldigen, dass ich euch an der Nase herumgeführt habe.«
    Katharina und Berthold sahen sich fragend an.
    »Der größte Teil von dem, was ihr in den letzten Tagen von uns gehört habt, entspricht den Tatsachen«, fuhr die BKA-Beamtin fort. »Allerdings fehlen euch einige entscheidende Informationen. Wollt ihr die hören?«
    »Immer«, gab Katharina zurück und legte die Beine übereinander.
    »Also. Wir haben tatsächlich einen Maulwurf im Amt. Doch wir haben jemanden in dringendem Verdacht.«
    »Fresenius?«, fragte Hofmann, der ungewollt beeindruckt war. Auf einen Schlag hatte sich die Frau komplett verändert, ihr Gesichtsausdruck, ihre Körperhaltung, sogar ihre Stimme klang nicht mehr so samtweich wie zuvor.
    »Exakt. Aber, uns fehlen die Beweise. Und mein Job ist es, diese beizubringen.«
    »Moment. Bist du gar nicht beim BKA?«
    »Doch. Allerdings bin ich federführend im Bereich der internen Ermittlungen tätig. Die Legende, dass ich direkt nach der Ausbildung in Wiesbaden angefangen habe, stimmt in großen Teilen. Allerdings

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