Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
zum Abenteuerspielplatz, sondern ein bisschen weiter.“
    „Wohin soll es denn gehen?“, wollte Papa wissen.
    „Zum Flugplutz!“, rief ein fröhliches Stimmchen. Lavundel hüpfte auf das Sofa und breitete die Arme aus. Huch, wie sah er denn plötzlich aus?
    „Was soll das denn?“, rief Mama entgeistert.
    „Ui! Er hat auch einen Helm!“, freute sich Baby-Bo. „So wie ich!“ Lavundel nickte stolz. Auf seinem Kopf thronte der knallgelbe Plastikhelm einer Actionfigur. Und das war noch lange nicht alles. Lavundel trug auch eine winzige Fliegerbrille und einen roten Rucksack. Der Rucksack hatte dieselbe Farbe wie Mamas alte Regenjacke.
    „Zum Flugplatz?“, fragte Anja. „Hast du ihm etwa ein Flugticket gekauft? Das gilt nicht! Lavundel muss selber fliegen.“
    Alexander verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die wohl cool wirken sollte. „Klar fliegt er selber, du Nölnase! Wir fahren zum alten Segelflugplatz hinter dem Wald.“ Er hob beide Hände wie ein Zirkusdirektor. „Heute sehen wir dort die unvergleichliche Flugshow des weltbesten Flugdrachens. Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen …“
    „Lavundel, der Luftblutz!“, schrie der Drache, sprang auf die Sofalehne und verbeugte sich tief.

Familie Lukas macht einen Abflug
    In dieser Nacht zog die ganze Familie los. Alle trugen Stirnlampen. Zusätzlich hatten sie Taschenlampen dabei. Es war aufregend, auf dem Kiesweg am Waldrand entlangzuradeln.
    Mit jedem Meter wurde Anja nervöser. Als sie endlich den leeren Rasenplatz erreichten, hüpfte ihr Herz bis zum Hals. Früher waren hier kleine Sportflugzeuge gestartet und gelandet. Heute war das Gelände leer. Ein riesiger Vollmond stand am Himmel und die Nacht war sternenklar.
    Rasch legten sie ihre Fahrräder ins Gras und gingen zum Rand der Wiese. Dort standen noch ein paar verlassene Gebäude. Sie sahen aus wie riesige Garagen.
    Alexander nahm seinen schweren Rucksack ab.
    „Und es ist wirklich nicht gefährlich für Lavundel?“, fragte Papa.
    „I wo.“ Alexander winkte lässig ab.
    „Stellt euch an den Waldrand. Da, wo der Kiesweg aufhört. In fünf Minuten geht’s los.“
    Langsam bekam es Anja nun doch mit der Angst zu tun. Dabei war die Aussicht, eine Woche lang Alexanders Fahrrad zu putzen, längst nicht mehr die schlimmste Vorstellung. Nein, jetzt machte ihr etwas anderes Sorgen: Was, wenn der kleine Drache heute fliegen lernte? Würde er dann davonfliegen und Anja einfach verlassen?
    Alexander holte sein Fahrrad. Dann verschwanden er und Lavundel hinter einer Flugzeuggarage. Am Waldrand standen Anja, Bo und ihre Eltern und lauschten. Hinter der Garage war Klackern und Kichern zu hören. Etwas surrte. Ein Eulenruf erscholl in der Ferne.
    „Fünf! Vier! Drei!“, zählte Alexander den Countdown. „Drei! Zwei! Eins! Los!“
    Im Licht des Mondes und der Taschenlampen sah Familie Lukas, wie Alexander auf dem Fahrrad hinter der Garage hervorschoss. In unglaublichem Tempo raste er den Kiesweg entlang. Mitten auf der Lenkstange balancierte Lavundel. Über Lavundel erhoben sich zwei lange, gerade Holzflügel und ein Propeller, der laut surrte. Das war also das Frrr-Geräusch in Alexanders Zimmer gewesen!
    „Das ist mein altes Modellflugzeug“, sagte Papa tonlos. „Alexander hat es silbern angestrichen und die Flügel verlängert. Damit will er Lavundel in die Luft schicken?“
    Mama konnte man sogar im Mondlicht ansehen, dass sie blass wurde und Bo an sich drückte.
    Schneller und schneller wurde die wilde Fahrt. So schnell, dass das Flugzeug im Fahrtwind bedenklich schwankte.
    „Und los!“, rief Alexander und gab Lavundel mit einem Pedaltritt noch einmal ordentlich Schwung. In einem Windstoß hob das Flugzeug ab. „Juhuuu!“, jubelte Lavundel, der sich mit beiden Händen am Fahrgestell festklammerte. „Frrr“ machte der Propeller. Im weiten Bogen schwang sich das Flugzeug in die Luft. Einen Augenblick schien es mitten im Mond zu schweben.
    Alexander bremste scharf ab und kam neben Anja zum Stehen. „Cool, er fliegt!“, keuchte er.
    „Das gilt aber nicht“, flüsterte Anja. „Er hängt ja an einem Flugzeug.“
    Alexander lachte. „Abwarten!“

    In diesem Augenblick ließ Lavundel einfach los und sauste wie ein Stein nach unten.
    „Oooh!“, stöhnten Mama, Papa und Anja gleichzeitig auf. Baby-Bo hielt sich die Augen zu.
    „Flattern!“, rief Alexander. Lavundel gehorchte und flatterte mit aller Kraft. Seine Flügel bremsten tatsächlich den Fall, er wurde langsamer, sank

Weitere Kostenlose Bücher