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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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ein Idiot. Der Söldner verneigte sich. »Ihr mögt bei einigen Siedlungen recht haben, Reiter, nicht jedoch beim Großteil. Und wenn etwas in Bezug auf die Dörfer in die Wege geleitet werden sollte , so ist das König Valmeyans Aufgabe.«
    »Die Königin hat uns beauftragt, ihre Weiße zu finden, und genau das werden wir auch tun. Diese Gesetzlosen könnten etwas gesehen haben. Sie könnten etwas gehört haben. In Gegenden wie dieser verbreiten sich Neuigkeiten wie ein Lauffeuer, nicht wahr?«
    Sollos nickte bedächtig. »Ich verstehe, worauf Ihr hinauswollt, Reiter. König Valmeyan brennt solche Dörfer gelegentlich nieder, und die Frage, ob sie ehrliche Menschen oder Gauner beheimaten, scheint ihn nicht zu interessieren. Die Leute sehen einen Drachen und rennen tief in die Wälder. Sie sehen einen Ritter und verstecken sich. Ein Söldner hingegen …«
    Reiter Semian nickte. Sollos hörte Kemir verärgert aufseufzen.
    »Sollos, du weißt, dass sie uns niemals …«
    Sollos hob eine Hand und brachte seinen Gefährten zum Schweigen. »Reiter Semian, wir sind treue Diener der Königin. Wir kennen unsere Pflicht.«
    »Feldmarschall Nastria hat sich in dieser Hinsicht sehr klar ausgedrückt. Ihr kennt diese Berge und seine Dörfer.«
    Sollos nickte erneut. »Ja.« Und woher wusste sie das schon wieder?
    »Es gibt eine Belohnung, falls ihr die Weiße finden solltet.«
    Jetzt brach Sollos in ein breites Grinsen aus. »Ja«, sagte er. »Davon bin ich überzeugt.« Und er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um nicht zum Berghang zu bli – cken, wo der tote Drache lag und nur auf sie wartete.

15
     
    Geschenke
     
    Z afir glitt mit den Fingern an Jehals Brust herab. »Wie ist nun das Mädchen, das du heiraten musst?«
    Jehal lächelte. Sie lagen in einem der Sonnenpavillons, Seite an Seite, während die Sonne ihre nackte Haut liebkoste. Im Laufe der Jahre hatte Jehal ein paar dieser Liebesnester überall im Palast errichtet. Abgeschiedene Orte, zu denen sich er und eine Handvoll anderer durch versteckte Geheimgänge unbeobachtet Zutritt verschaffen konnten. Kleine Räume, jedoch mit hohen Fenstern, die Licht und Luft hereinließen. Den Großteil dieses Sonnenpavillons nahm ein riesiges, prächtiges Bett ein. Andere Zimmer dienten delikateren Zwecken.
    »Ein Mädchen, wie du schon sagst.« Müßig streichelte er Zafirs Oberschenkel. Der Sonnenpavillon war mit dem Duft von Räucherstäbchen erfüllt. »Naiv. Voll Staunen über die Welt, ohne sie auch nur im Geringsten zu kennen.«
    »Also einfältig und dumm.«
    Überhaupt nicht . »Ja. Höchstwahrscheinlich ist sie das. Natürlich durfte sie kaum den Mund aufmachen.«
    »Königin Shezira wird dir nicht im Vorhinein verraten wollen, was für eine Närrin du heiratest. Du könntest deine Meinung sonst noch ändern.«
    Jehal lachte. »Stünde es in meiner Macht, diese Hochzeit zu vermeiden, spielte es keine Rolle, ob sie die klügste Prinzessin aller Reiche wäre. Sie wäre auf keinen Fall die begehrenswerteste.« Er drehte sich zu Zafir und nahm ihren Kopf in beide Hände. »Sie hat sogar etwas gesagt, wenn auch unpassendes, albernes Zeug. Ich wage zu behaupten, dass Königin Shezira sie scharf zurechtgewiesen hat, sobald sie mit ihrer Tochter allein war.«
    »Ist sie hübsch?«
    Ja . »Nicht besonders. Sie war hübsch zurechtgemacht, aber sie hat ihre feinen Kleider nicht zu ihrem Vorteil getragen.« Was der Wahrheit entsprach, dachte er. Auch wenn sie ihn unglückseligerweise ungemein faszinierte.
    »Sag mir, dass sie hässlich und missgestaltet ist.«
    »Leider kann ich das nur von ihrer Schwester behaupten.«
    »Dann wünschte ich, du würdest ihre Schwester nehmen. Warum kannst du nicht stattdessen sie heiraten?«
    »Meine Teuerste, das alles ist arrangiert worden, als mein Vater noch wohlauf war. Meine Familie hat ein Versprechen gegeben, und ich muss es einlösen.«
    »Du könntest dennoch ihre Schwester heiraten.«
    »Wenn du wünschst, werde ich nachfragen, ob ich die Wahl habe. Ich bezweifle allerdings, dass Königin Shezira einwilligen wird.«
    »Du magst sie, nicht wahr?«
    Jehals Gesicht blieb völlig ausdruckslos. »Ich kenne sie kaum, meine Liebste. Sie ist ein Püppchen. Schön herausgeputzt, damit sie so lieblich wie möglich aussieht, aber nichtsdestotrotz ein Püppchen.« Dennoch müsste ich lügen, wenn ich behaupte, nicht an ihr interessiert zu sein .
    »Und du kannst nicht erwarten, sie zu entkleiden, oder?« Für einen kurzen Augenblick war

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