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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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nur schwer auszuhalten.
    »Hier ist es so heiß wie in der orgkischen Hölle. Wohin genau geht Ihr eigentlich, Prinzessin? Zurück in die Gefangenschaft?«
    Sie bestätigt meine Vermutung. Als die Unruhen ausbrachen und sie sich in einem brennenden Flügel des Palastes eingesperrt fand, entschloss sich die Prinzessin ganz natürlich, dass sie wohl besser schnellstens ausbrechen sollte. Aber jetzt, da alles vorbei ist, erscheint es ihr angebracht, wieder zurückzugehen. Wenn sie tatsächlich fliehen würde, käme sie nicht weit. Sie ist einfach zu bekannt.
    »Ich bekomme wieder Stubenarrest. Vermutlich ist das immer noch besser als in einer Kerkerzelle zu landen.«
    Wir rollen langsam die mit Abfall übersäte Straße entlang. Die eleganten Bürgersteigfliesen sind gesprungen und schwarz von Ruß. Die Bäume, eine spezielle Züchtung, die selbst während des glühenden, trockenen Sommers grün bleibt, sind geborsten oder zu unkenntlichen Stümpfen verbrannt. Plötzlich sehe ich zwei bekannte Gestalten, die müde aus dem zerstörten Eingang zu einer Villa kommen. Es sind Kallos-al-Dent und Jares-al-Manach, meine beiden Elfen-Klienten. Ihnen folgt ein junges Pärchen ziemlich erschüttert wirkender Zauberer.
    Wir halten an und begrüßen sie. Die Elfen berichten, dass sie sich glücklicherweise gerade in der Wahre-Schönheit-Chaussee befanden, als die Unruhen ausbrachen, und sie so bei Zauberern Unterschlupf finden konnten. Elfen werden von dem Acht-Stadien-Schrecken zwar nicht direkt beein-flusst, aber mitten zwischen Tausenden von wildgewordenen Menschen festzusitzen, hat ihnen sichtlich übel mitgespielt. Von der Großstadt haben sie offenbar die Nase voll. Sie sind unterwegs nach Hause und wollen im Hafen von Zwölf Seen das nächste Schiff nehmen, das nach Süden segelt. Es freut mich nicht besonders, dass ich meine Klienten enttäuscht habe, aber was soll ich schon dazu groß sagen? Ich hatte das Rote Elfentuch direkt vor der Nase, nur erwischt habe ich es nicht. Klienten sind niemals sonderlich beeindruckt, wenn man nur dicht dran war, denn das ist trotzdem zu wenig. Ich selbst freue mich auch nicht besonders. Wir verabschieden uns höflich.
    Als wir weiterfahren bringt die Prinzessin ihre tief empfundene Enttäuschung über mein Scheitern zum Ausdruck.
    Ich versuche, sie zu beruhigen. »Ich habe zwar das Elfentuch nicht wiederbeschaffen können, aber ich habe herausgefunden, wer den Drachen seziert und es entnommen hat.«
    Ich erkläre die Machenschaften von Bischof Gabrielius und der Wahren Kirche. »Ich könnte es zwar vor Gericht nicht unbedingt schlüssig beweisen, aber ich habe den Bischof ziemlich fest im Beutel. Sehr wahrscheinlich wird er tun, was nötig ist, um Eure Unschuld zu beweisen. Und wenn er das tut, bleibt alles schön säuberlich unter dem Altartuch. Anderenfalls hätte ich keine andere Wahl, als dem Berühmten Und Wahrheitsgetreuen Chronisten eine umfassende und wahrheitsgetreue Schilderung der neuesten Ereignisse zu liefern. Dieses Käsepapyrus liebt solch einen saftigen Kirchenskandal!«
    Die Prinzessin ist sehr dankbar. Das sollte sie auch sein. Bis ich auf der Bildfläche erschien, hatte sie vom Leben nur noch einen lebenslangen Aufenthalt in einem entlegenen Nonnenkloster auf irgendeinem unzugänglichen Berggipfel zu erwarten.
    »Versichert bitte auch Makri meiner Dankbarkeit für all die Mühen, die sie meinethalben auf sich genommen hat.«
    »Mach ich.«
    »Dieses Tuch hat sich für Turai als ein Quell großen Ärgers entpuppt, Thraxas.«
    »Alles, was in dieser Gegend auftaucht und dreißigtausend Gurans wert ist, bedeutet großen Ärger.«
    »Und wer hat es jetzt eigentlich in seinem Besitz?«
    Der Palast kommt in Sicht. Rauch weht über ihn hinweg, aber er scheint noch mehr oder weniger intakt zu sein.
    Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, wer sich das Rote Elfentuch letztlich unter den Nagel gerissen hat.
    »Es wurde zuletzt in den Händen einer Meuchelmörderin gesehen, aber sie wurde von etwas Nicht-Menschlichem niedergeschlagen.«
    »Etwas Nicht-Menschlichem?«
    »Richtig. Was die Möglichkeiten erheblich einschränken dürfte. Orgks, wahrscheinlich. Oder ein Halb-Orgk-Agent. Oder …« Unvermittelt habe ich eine Inspiration. Am Anfang des ganzen Falles, als mich die Gardisten aus Attilans Garten abgeführt haben, spürte ich etwas, das ich in der Kürze der Zeit nicht identifizieren konnte. »Oder jemand, der sehr gut darin ist, sich heimlich an Leute

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