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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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kann kaum glauben, dass die Elfen Kriminelle sind. »Kallos-al-Dent ist doch ein Heiler.«
    »Er wird einen Heiler brauchen, wenn ich mit ihm fertig bin. Kannst du dir vorstellen, dass es jemandem anderen besser gelingen könnte, sich unbemerkt an Marihana und Sarin anzuschleichen? Und vergiss nicht die Art, wie geheimnisvoll die Elfen aufgetaucht sind, als Sarin uns draußen vor der Stadt kaltgestellt hat. Sie sind uns gefolgt. Sie haben mich die ganze Zeit benutzt, Makri. Repräsentanten eines Elfenlords, also wirklich. Die beiden waren selbst hinter dem Tuch her.«
    »Gaunerelfen?«
    »Das ist richtig. Ich war ein Narr, ihnen einfach so zu glauben.«
    Makri fragt mich, warum ich ihre Empfehlungen nicht gleich überprüft habe. »Natürlich, weil sie mir einen Haufen Geld gegeben haben. Und jetzt hör auf, dumme Fragen zu stellen.«
    Wir sind fast am Hafen. Da macht es nichts, dass das Pferd sich weigert, auch nur einen weiteren Schritt zu machen. Wir steigen ab und sehen uns im Hafen um. Einige Schiffe sind gesunken, und ein paar andere schwelen noch an ihren Liegeplätzen. Nur ein Schiff ist noch in einigermaßen gutem Zustand, und desssen Kapitän hat es anscheinend sehr eilig, die Stadt zu verlassen. Er trifft bereits Vorbereitungen, den Anker zu lichten, als wir uns nähern.
    Neugierig sieht er uns an. Was er sieht, sind ein fetter Mann, der zerrissene, schmutzige Kleidung trägt und von Schweiß nur so trieft und eine exotische junge Frau in einem zu knappen Ketten-Dress und einem Schwert, das unter ihrem Umhang hervorlugt.
    »Wollt ihr weit reisen?«, fragt er.
    »Wir wollen gar nicht reisen«, erwidere ich. »Wir suchen jemanden. Elfen. Sind welche an Bord dieses Schiffes?«
    Er sieht mich ausdruckslos an, was auf turanianisch heißt: Ich möchte gern bestochen werden. Ich drücke ihm einen Guran in die schwielige und nicht allzu saubere Hand.
    »Sind gerade an Bord gekommen«, sagt er. »Sie haben die Kabine vorn. Wir legen in drei Minuten ab, und zwar mit euch, wenn ihr dann noch an Bord seid.«
    Makri und ich hetzen an verblüfft wirkenden Seeleuten vorbei über das Deck. Die meisten haben sichtliche Spuren von den Unruhen davongetragen, aber sie arbeiten trotzdem emsig, um das Schiff für das Ablegen fertig zu machen. Wenn man zur See fährt, muss man schon hart im Nehmen sein.
    Es gibt am Bug nur eine Kabine. Die meisten Passagiere auf einem Handeissschiff wie diesem hier würden sich einfach irgendwo an Deck in einer freien Nische einrichten. Wir treten die Tür ein und stürmen hinein. Auf das, was uns erwartet, bin ich allerdings nicht vorbereitet, und es verschlägt mir momentan die Sprache.
    Ich ziehe beinah unwillkürlich mein Schwert, obwohl es hier ganz offenkundig niemanden gibt, mit dem zu kämpfen sich lohnt. Es ist nämlich niemand da außer zwei toten Elfen. Jeder von ihnen hat ein Messer im Herz. Das heißt: Man hat ihnen beiden in die Brust gestochen. Allerdings weiß ich nicht genau, ob das Herz bei den Elfen an derselben Stelle sitzt wie unseres – falls sie überhaupt eins haben. Auf jeden Fall sind sie tot.
    Ich bemerke den Anflug von Trauer auf Makris Miene, als sie den jungen Heiler tot auf dem Boden liegen sieht, aber sie ist zu sehr an den Tod gewöhnt, um sich lange mit Sentimentalitäten aufzuhalten. Ich persönlich bin alles andere als traurig, wohl aber erheblich verwirrt. Da niemand herumschreit, gehe ich davon aus, dass niemand auf dem Schiff weiß, was hier vorgefallen ist, aber es ist sicher nicht einfach, zwei Elfen zu meucheln, ohne das geringste Geräusch zu machen. Ich mustere die Waffen. Es sind kleine Wurfmesser, die mit mörderischer Akkuratesse geworfen wurden, bevor die Opfer merkten, wie ihnen geschah.
    »Sieht aus, als hätten sie ihre Meisterin im verstohlenen Heranschleichen gefunden«, knurre ich und durchsuche die Kabine.
    Das Boah haben sie unter ihrer Koje verstaut. Von dem Roten Tuch ist nichts zu sehen. Der Maat ruft, dass sie gleich ablegen. Ich würde gern das Boah an mich nehmen, aber es ist nicht unbedingt nötig, und ich will keine Aufmerksamkeit erregen, was ich tun würde, wenn ich schwer beladen von dannen zöge. Der Beutel des Heilers liegt offen auf dem Boden. Unter einigen anderen Kräutern befinden sich auch einige Lebatrana-Blätter. Ich hebe den Beutel auf und stopfe ihn in meine Tasche.
    »Es wäre eine Schande, sie zu verschwenden«, sage ich zu Makri. »Sie helfen ausgezeichnet gegen Kater.«
    »Du brauchst dich nicht zu erklären,

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