Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
›Harmonische Verbindung‹?«
    Dafür braucht Makri eine Weile, was mich nicht überrascht, denn sie muss sich eines großen Volksgardisten erwehren, der ihr mit einer gewaltigen Doppelaxt an die Wäsche will.
    »Tenasata Zadad glaube ich!«, schreit sie, nachdem sie den Kerl einen Kopf kürzer gemacht hat.
    Mittlerweile liegen überall Leichen herum, aber die Angreifer lassen sich davon nicht weiter stören. Ihr Wahnsinn scheint sich sogar noch zu verstärken, und von den brennenden Häusern ringsum dringt Rauch in den Raum. Ich habe eine tiefe Schnittwunde im Gesicht, und eine an meiner Schulter. Außerdem bemerke ich, dass Marihana sich nicht mehr so geschmeidig bewegt. Anscheinend ist sie am Bein verletzt.
    »Was bedeutet auf orgkisch: ›Alle Wesen sollen Brüder sein‹?«
    »Verdammt, Makri, geh nach hinten und übersetze ihr den verdammten Zauberspruch. Marihana und ich werden sie solange allein aufhalten!«
    Makri begreift, dass dies die klügste Vorgehensweise ist, und läuft nach hinten. Jetzt sind nur noch die Meuchelmörderin und ich als letzte Bastion gegen den Wahnsinn übrig. In meinen eitleren Momenten habe ich oftmals behauptet, der beste Straßenkämpfer von Turai zu sein. Das ist natürlich eine kleine Übertreibung, aber ich bin wirklich verdammt gut. Marihana auch. Mir schießt durch den Kopf, wie grotesk es ist, Schulter an Schulter mit einer herzlosen, eiskalten Meuchelmörderin zu kämpfen, aber ich halte mich nicht allzu lange mit diesem Gedanken auf. Denn jetzt baut sich ein wahrhaft angsteinflößender Kontrahent vor mir auf. Es ist der größte Kerl, den ich jemals gesehen habe, und er schwingt eine Axt von der Größe einer Haustür in der Hand. Die schiere Wildheit, mit der er mich angreift, treibt mich zurück, und ich habe kaum eine Chance, seine Axt zu blockieren. Er ist außerordentlich wild und stark und ich bin zu müde, um noch viel länger gegen ihn anzukämpfen. Ich springe vor und ramme ihm mein Schwert in die Schulter. Aber er ist wütender als ein gekränkter Zauberer und merkt den Stich nicht einmal. Seine Axt kracht auf mein Schwert, das ich hastig zum Schutz hochreiße, und der Schlag zwingt mich in die Knie. Er schlägt erneut zu, und mein Arm wird taub. Ich lasse mein Schwert fallen. Er holt aus und zielt auf meine Kehle.
    Doch seine Axt hält vor meiner Gurgel inne. Er schwankt und stürzt zu Boden. Marihanas Messer steckt tief in seinem Rücken. Ich keuche ein Danke hervor und stehe zögernd wieder auf, bereit, mich der nächsten Welle der Angreifer zu stellen. Hinter mir höre ich Makri, Lisutaris und die anderen Zauberer mit Orgk-und Elfenausdrücken um sich werfen, während sie versuchen, den Gegenzauber zu vervollständigen.
    Marihanas verletztes Bein gibt nach und sie sinkt auf ein Knie. Sie wird schwer bedrängt. Erneut zeigt die Prinzessin Mut, stürmt vor und knüppelt einen Gegner mit einem Stock zu Boden. Ich werde plötzlich von einer riesigen Wut gepackt, weil ich auf eine so nutzlose Art und Weise in der Blüte meiner Jahre sterben muss. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich irgendwann einmal gegen eine Horde übergeschnappter turanianischer, mittelständischer, liberaler Ladenbesitzer kämpfen würde. Ich drehe mich um und schreie so laut ich kann: »Wenn Ihr diesen verdammten Zauberspruch nicht verdammt bald vollendet, dann komme ich und bringe Euch verdammt noch mal eigenhändig um, bevor sie mich kriegen, verdammt!«
    »Haltet aus!«, ruft Lisutaris freundlich zurück. »Noch eine Minute!«
    Also halten wir noch eine Minute aus. Als Lisutaris endlich den Zauberspruch intoniert, gehe ich gerade unter dem gemeinsamen Ansturm von sechs mit Knüppeln bewaffneten Angreifern zu Boden und verliere das Bewusstsein.

28. Kapitel
    Als ich aufwache, ist es dunkel und ruhig. Entweder bin ich tot oder die Unruhen haben aufgehört. Eine Tür schwingt auf und es wird hell. Makri betritt den Raum. Ihr Kopf ist bandagiert, aber ansonsten wirkt sie gesund.
    »Was ist passiert?«
    »Lisutaris Gegenzauber hat gewirkt. Die ganze Stadt ist vor etwas drei Stunden wieder zur Vernunft gekommen. Gerade noch rechtzeitig für Marihana und dich. Übrigens, gut gekämpft.«
    »Danke.«
    Mir fällt auf, dass ich mich gar nicht so schlecht fühle, nach allem was ich durchgemacht habe.
    »Die Zauberer haben euch beide zusammengeflickt. Natürlich erst, nachdem sie sich um die Prinzessin gekümmert haben. Die Aufrührer sind kleinlaut abgezogen, um die Feuer zu löschen

Weitere Kostenlose Bücher