das muss man ihr lassen. Pferdefleisch hat mir eigentlich nie so recht geschmeckt – Ihr wisst schon, damals, als die Welt noch kleiner war.“
„Die Kinder essen es auch nicht gern. Und N’Gucha möchte am liebsten jeden Pferdefresser ungespitzt in den Boden rammen.“
„Immerhin hat sie dafür die passende Ausbildung.“
„Ja!“
„Ja.“
Wigget schaute zu den Sternen auf, Alep über den Fluss.
„Was machen deine Verletzungen?“, fragte Alep.
„Gut, gut. Ist alles wieder verheilt.“
„Schön!“
„Schön!“
„Morgen muss ich nach Lindenbrunn, Vorräte abholen“, sagte Alep.
„Ja.“
„Ich dachte, wenn du nichts vorhast, kannst du mich begleiten.“
„Ja!“, sagte Wigget und beobachtete immer noch interessiert das Himmelszelt. „Zeit hätte ich schon. Fragt sich nur, was übermorgen ist? Und am Tag darauf.“
„Nein!“
„Was?“, fragte Wigget.
„Ich meine, die Frage stellt sich eigentlich nicht. Es gibt immer Arbeit, die erledigt werden muss. Ich will sagen, dass die Zukunft so bedeutungslos ist wie die Vergangenheit. Also in einigen Belangen zumindest, wenn es um Freundschaft geht, oder Verantwortung zum Beispiel.“
Aleps Blick kehrte von jenseits des Flusses zurück und begegnete Wiggets interessiertem Blick.
„Mir ist egal, was du getan hast. Du hast deine 2000 Jahre währende Strafe längst abgesessen und deine Größe und deine Macht eingebüßt. Außerdem habe ich mich immer auf dich verlassen können. Das ist es, was zählt.“
„Seid Ihr sicher?“
„Ja!“
„Gut!“
„Gut.“
„Juwel sagte etwas in dieser Richtung. Ich wollte ihr nicht so recht glauben.“
„N’Gucha und Lisett sind übrigens derselben Meinung. Kwin natürlich auch.“
„Wissen es die Kinder?“
„Ja, aber es interessiert sie nicht.“
„Sicher verstehen sie nicht, was es bedeutet“, sagte Wigget.
„Vielleicht verstehen sie mehr davon als wir. Als Rodan gestern fragte, wo du bist, musste ich ihm recht geben.“
„Fehlt da nicht eine Information?“
„Ehrlich? Wie konnte ich vergessen, sie dir mitzuteilen? Das passiert mir doch sonst nicht.“ Ein breites Grinsen legte sich auf Aleps Gesicht. „Frag am Besten Kwin. Er hat Rodan auch zugestimmt.“
Wigget legte den Kopf schief. „Ein kluger Junge, Euer Rodan.“
„Ja!“
„Ja.“
„Obwohl ich noch immer nicht weiß, was er gesagt hat.“
„Nein!“
„Nein.“
„Du wirst wohl selbst fragen müssen“, grinste Alep.
Wigget schaute über den Fluss. „Bin froh, dass Ihr gekommen seid.“
„Ja.“
„Ja.“
„Ich reite dann mal heim“, sagte Alep.
„Gut. Dann, bis morgen.“
„Ja, bis morgen.“ Alep stieg auf sein Pferd. „Wigget?“
„Ja?“
„Ich schätze dich wegen deiner Güte und deiner Hilfsbereitschaft. Du bist mir wie ein Bruder.“ Er wendete das Pferd und fügte hinzu. „Wikt hatte nichts von alledem.“
Alep ritt davon.
Wigget sah ihm nach. „Doch“, sagte er dann leise, „ich habe es damals nur noch nicht gewusst.“
ENDE
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Namens- und Ortsregister
Namen:
ADA, Schiffscomputer auf der Independence.*
Alep Dieron Elders, Magier und Heiler
Anton Wachowsky, Wartungsmechaniker auf der Independence
Braggit, neunter Sohn des Drachen Wigget
Candice ’Dice’ Tarquill, Spezialistin für schwere Waffen
Croc, Krieger der Hajadas
Double-T, Computereinheit im Laserbird
Etiera, genannt Tippet, Drache aus Lomakk
Hockster Beltrim, Zauberer aus dem Tarrasgebirge
Juwel, Drachin
Karl, Roboter-, Kampf- und Überwachungseinheit
Karva, Anführerin der Hajadas in Trenadil
Kwin Bohnthal, Meistermagier
Lantel, persönlicher Diener von König Serkal
Ledus, enger Freund der Familie