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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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fürchtete, ihr Urteil könnte ihn vernichten.
     
    Es war eine fröhliche Gesellschaft, die sich Tage später durchs Lindental zog. Alep und N’Gucha und Kwin und Lisett ritten hinter dem von Ledus gesteuerten und von zwei Pferden gezogenen Wagen her, indem die Kinder saßen und großen Spaß daran hatten, mit ausgebreiteten Armen wie die Drachen zu fliegen.
    Die Strecke wurde holprig.
    „Haltet euch fest, Kinder, sonst fliegt ihr Hals über Kopf aus dem Wagen.“
    „So wie Braggit?“
    „Oder jedes andere von Wiggets Kindern, aber nicht nach oben, sondern nur nach unten und dann fallt ihr beide, die Nase voraus, in den Dreck und bleibt drin stecken.“
    „Boah!“
    Ledus zwinkerte Lisett zu. Sie schüttelte tadelnd den Kopf. „Bleib bei der Wahrheit, alter Aufschneider.“
    Sie erreichten die alte Weide am Fluss, unter der Alep noch vor wenigen Tagen mit Kwin gesessen hatte, während Wigget voller Enthusiasmus die Höhlen im Fels erkundet hatte.
    Jetzt wusste Alep wenigstens, warum der Drache so viel Zeit mit der Suche nach weiteren Drachenschuppen verbracht hatte. Er wollte seine frühere, gewaltige Größe wiederhaben, weil er zu Recht befürchtete, bei der unausweichlichen Auseinandersetzung mit Zyrc den Kürzeren zu ziehen.
    Es war ein schöner warmer Frühlingstag. Alep und Lisett breiteten mehrere Decken aus, N’Gucha ging mit den Kindern an den Fluss und Kwin spannte die Pferde aus. Sie wollten den Tag hier verbringen.
    Gegen Mittag war von Wigget oder Juwel oder ihren Kindern noch nichts zu sehen.
    „Glaubst du, er hat uns noch nicht bemerkt?“
    „Er wird kommen!“, sagte Alep überzeugt. „Lass ihm Zeit. Er fürchtet sich zwar, aber seine Neugier wird gewinnen. Er ist ihr willfähriger Sklave. Keine Sache auf dieser Welt, die ihn vollkommen kalt lässt.“
    Ledus verteilt das Mittagessen und hielt sich bei der eigenen Portion zurück, was ihm liebevoll spöttische Kommentare aller anderen einbrachte. Sogar seine Nichte bemerkte es und fragte: „Bist du krank, Onkel Ledus?“
    Ledus verzog das Gesicht. „Ach, weißt du, kleine Prinzessin, wer viel isst, der geht auch viel ...“
    „Ledus!“, rief Lisett empört, „wage es nicht, diesen Satz zu beenden!“
    Er sah sie an und schüttelte den Kopf. „arbeiten, um so viel Essen bezahlen zu können. Ich werde älter und habe beschlossen, weniger zu arbeiten, also brauche ich auch weniger Essen. Letzten Endes ist essen nicht so wichtig, oder?“
    Kwin sah Lisett fragend an. „Er will den Kindern ein gutes Beispiel sein“, raunte sie ihm zu.“
    „Das ist ausgesprochen weitsichtig“, lobte N’Gucha. „Und die Kinder gehen ja auch irgendwann ins Bett.“
    „Das ist mein Plan“, bestätigte Ledus grinsend die leise gesprochenen Worte N’Guchas.
     
    Der Nachmittag verging wie im Fluge. Als die Dämmerung hereinbrach, packten sie ihre Picknickkörbe und Decken zusammen, spannten den Wagen an und kehrten unverrichteter Dinge heim.
    Alep blieb allein zurück. Er lehnte mit dem Rücken am Stamm der Weide und genoss die Stille.
    Als es Nacht wurde, entzündete er ein Feuer. Das Schlagen zweier Flügel kündete Wiggets Ankunft an.
    „Hast dir ganz schön Zeit gelassen“, sagte Alep. „Rodan wollte dir sein neuestes Kunststück vorführen: Purzelbaum!“
    „Was ist das?“
    Alep zuckte die Schultern. „Eine Erfindung aus der Heimat meiner Frau als Beginn der akrobatischen Ausbildung, die später zu einem eigenen Teilbereich der Kriegerausbildung wird. Nennt sich dann Nahkampf. Du wirst es früher zu sehen bekommen, als dir lieb ist.“
    „Habt ihr euch gut amüsiert?“
    „Ja, und du?“
    „Nachdem ich mich gleich morgens damit abgefunden hatte, euch alle nie wiederzusehen, schleppte der Tag sich etwas schwerfällig dahin. Ihr könnt Euch meine Überraschung kaum vorstellen, als meine Tochter kam und mir von Eurer Anwesenheit hier berichtete. Ich habe mich dann gleich auf den Weg gemacht.“
    Alep nickte verständnisvoll. „Wir haben die todkranke Stute retten können“, sagte er dann. „Also N’Gucha hat es eigentlich allein fertiggebracht. Kolik nannte sie das Leiden. Jetzt ist das Pferd geheilt und steht wieder auf der Weide, als wäre nie etwas gewesen.“
    „Das hättet Ihr doch auch zuwege gebracht, oder nicht.“
    Alep grinste. „Vielleicht! N’Gucha behauptet, die Stute hätte beste Anlagen, die Zucht zu verbessern und wacht mit großer Aufmerksamkeit über ihr Wohlergehen.“
    „Aha. Sie versteht etwas von ihrem Handwerk,

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