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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Schließe das Zwischenschott. Lade die submarinen Programme in Karls Speicher und eine genaue Beschreibung der Kryobox. Ich hasse Chetekken!“
    „Erledigt!“
    Wenig später hob der Jäger ab, flog zu dem eingesunkenen Trichter und tauchte hinein. Madigan ließ sich über das Display die Struktur der Stadt anzeigen, Double-T sammelte weiter Daten und steuerte den Laserbird so unauffällig, wie es möglich war, knapp unterhalb der Höhlendecke zum See.
    Kein Einwohner Lomakks schaute hinauf oder störte sich an dem kaum wahrnehmbaren Summen der Motoren. Von der Höhlendecke drohte außer den Hinterlassenschaften der Fledermäuse, auf die die jungen Chetekken in regelmäßigen Abständen Bogen- und Schleuderwettbewerbe zur Bereicherung des Speiseplans veranstalteten, keine Gefahr. Zudem war die Aufmerksamkeit der in diesem Viertel lebenden Chetekken auf ein Ereignis in der Nähe des Sees gerichtet.
    Madigan erreichte unbemerkt den Bergsee. Dicht unter der Höhlendecke stoppte sie den Laserbird. Das sanfte Leuchten der Pflanzen hier oben übergoss das Innere des Jägers mit grünem Licht. Selbst ihre Prothese leuchtete nun in sanftem Grüngold.
    Madigan übernahm die Kontrolle. Die Finger ihrer künstlichen Hand klackten bei jeder Berührung mit der Steuerkonsole. Der Laserbird verlor stetig an Höhe, berührte die Wasseroberfläche und versank unbemerkt im See.
    Lange musste sie nicht warten. Schon nach wenigen Minuten meldete Double-T: „Langboot verlässt den Stollen!“
    Madigans Finger huschten über die Steuerkonsole. Die Steuerdüsen produzierten einen leichten Schub, der Laserbird tauchte aus dem See auf. Sie richtete den Jäger aus und beschleunigte. Der Lärm der Antriebsaggregate steigerte sich binnen eines Augenblicks zu einem infernalischen Brüllen und war bis weit in die Stadt hinein zu hören. Madigan hielt genau auf das Langboot zu.
    Der im Bug montierte Laser bohrte sich ins Holz des Langbootes, durchbrach die Bordwand und pflügte mit Gewalt ganz hindurch. Plankenteile flogen in alle Richtungen davon, als das Schiff in fast zwei gleichgroße Teile auseinanderbrach und sank.
    „Sensoren auf die Kryobox ausrichten.“
    Madigan beobachtete, wie die Seefahrer einer nach dem anderen über Bord sprangen, aber keiner von ihnen trug die Kryobox. Das Signal kam vom Heckteil des sinkenden Langbootes. Das gefiel ihr ganz und gar nicht.
    „Kryobox sinkt mitsamt den Wrackteilen!“, sagte Double-T im nächsten Moment.
    Der grüne Punkt auf ihrem Display glitt immer tiefer in den See.
    „Tauchgang einleiten!“
    Der Laserbird sank wieder ins Wasser, glitt tiefer und tiefer hinab, bis er endlich den Grund erreichte. Madigan las die Zahl auf dem Display: 47 Meter. Nicht sehr tief. Sie waren auf einem Plateau gelandet, da der See überall sonst eine viel größere Tiefe besaß .
    Der grüne Punkt aber blinkte in unmittelbarer Nähe. Madigan atmete erleichtert auf.
    „Druckluftausgleich für das Außenschott herstellen“, befahl sie. „Schott öffnen, Karl soll die Box holen und dann zurückkehren.“
    Madigan entdeckte auf dem Display einen weiteren grünen Punkt, der sich dem Ersten näherte. Karl! Sie lächelte erleichtert und dachte: gleich geschafft!
    „Was ist das?“, rief sie plötzlich entsetzt. Ein weiterer Punkt, rot leuchtend, schoss heran, verharrte kurz über dem Zweiten und dann zogen ein roter und ein grüner Punkt davon, so eng beieinander, dass die Farben fast ineinanderflossen.
    „Ein Chetekke!“, bestätigtet Double-T. „Derselbe, der voraussichtlich die Box von der Independence gestohlen und Wachowsky getötet hat.“
    „Dreckige Schlange! Rückkehrsignal für ... nein, das dauert zu lange. Sende Karl alle relevanten Umgebungsdaten. Er soll sich einen Weg unter Wasser bis zur Küste suchen, zu Betta-3 aufsteigen und dort auf Abholung warten. Und jetzt verfolge diesen Chetekken. Auch wir bleiben unter Wasser.“
    Auf ihren Befehl spielte Double-T ein Bild des Verfolgten auf das Display und Madigan war überrascht, mit welcher Eleganz der Chetekke sich durch das Wasser bewegte. Wenn alle Chetekken derart ausgezeichnete Schwimmer waren musste man sich fragen, weshalb sie an Land lebten. Es war, als wären sie für das Wasser der Meere geboren. Seine anmutigen Bewegungen erinnerten sie an die tödliche Effizienz von Krokodilen. Seltsam, dass ihr das früher nie aufgefallen war. Allerdings hatte sie auch kein Nat Chatka zum Schwimmen eingeladen.
    Trotzdem war sie in ihrem Jäger schneller

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