Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
Vom Netzwerk:
und holte auf. Das änderte sich erst, als sie den Stollen erreichte. Der Chetekke schwamm jetzt mit der Strömung und vergrößerte den Abstand wieder.
    „Kein Landlebewesen kann so schnell sein!“, murmelte sie.
    Double-T sagte: „Es gibt eine Verszeile, die womöglich eine Erklärung liefert. Darin heißt es: ‚Ihr in der Luft, aber wir unter Wasser. In tiefster Gruft klagen Drachenhasser.’ Es ist eine fast vergessene Weise und erzählt vom Fortgang der Nat Chatkas aus den Ländern des Nordens, bevor sie dann für viele Jahrhunderte verschwanden. Heute ist es gesichert, dass sie nach Zatkan kamen und sich in Lomakk niederließen. Von besagtem Gedicht sind nur diese beiden Verse übrig geblieben.“
    „Wer sind die Drachenhasser?“
    „Nach dem bisherigen Stand der Datenlage sind mit: ‚Wir unter Wasser’, die Nat Chatkas gemeint. ‚Ihr in der Luft’ könnte sich auf die Drachen beziehen. Das erscheint zumindest plausibel.“
    „Es klingt wie ein Klagelied!“, sagte Madigan.
    „Das ist auch meine Vermutung!“
    „Woher hast du es?“
    „Von Naggit!“
    „Naggit erzählt an einem kurzen Tag immer noch viel zu viel. Es muss also nichts bedeuten!“
    „Oder aber alles!“
    Der rote Punkt zog weiter davon.
    Nach einer endlos anmutenden Verfolgung meldete Double-T: „Das Ziel ändert die Richtung. Es kehrt um und schwimmt jetzt wieder nach Lomakk.“
    „Er glaubt, er hat uns abgeschüttelt.“ Madigans Augen waren kalt wie Eis.
    „Vierhundert Meter, nähert sich schnell“, sagte Double-T.
    Madigan verfolgte die Annäherung des Chetekken auf dem Display. Der Chetekke schwamm gegen den Strom mit einer Geschwindigkeit, die man selbst bei Fischen nicht vermuten würde. Es war beeindruckend.
    „Höhe anpassen und den Bug auf den Körper des Chetekken ausrichten.“
    „100 Meter!“, sagte Double-T.
    „Geschwindigkeit berücksichtigen!“, befahl Madigan und wartete mit zusammengebissenen Zähnen.
    „50 Meter!“, sagte Double-T.
    Madigan zählte im Geiste mit.
    „25 Meter, 20 ... “
    Madigan tippte auf das Steuerpaneel, als die Zahl Null aufleuchtete. Die Aggregate erwachten fauchend zum Leben. Der Jäger schoss nach vorn und der von Double-T berechnete Kurs trieb den Laserbird aus dem Wasser, als der Chetekke auf der Suche nach der Ursache des Heulens angehalten hatte und Wasser trat. Der Buglaser bohrte sich wie eine Lanze in den Körper des Entführers. Rippen barsten wie trockenes Reisig. Double-T hatte den Kurs perfekt berechnet.
    Madigan wendete den Jäger um 90° und drückte den Chetekken gegen die Tunnelwand, bis sich der Laser vollends durch seine Brust gebohrt hatte. Blut mischte sich mit Wasser. Bis zuletzt hielt der Chetekke die Box in der Hand. Als das Leben aus ihm wich, ließ er sie endlich los. Klatschend schlug sie aufs Wasser und versank.
    „Box verfolgen!“, befahl Madigan. Die Tiefenanzeige machte deutlich, dass sie die Box nicht so ohne Weiteres würde bergen können.
    „Wo ist Karl?“, fragte Madigan verärgert.
    „Er erreicht in den nächsten Minuten den Tunnel.“
    „Sende die Koordinaten, er soll die Box bergen und dann seinen Weg fortsetzen.“
    Madigan war verärgert. Sie war schon so nahe gewesen und jetzt war die Box wieder weg! Sie sah aus dem Frontfenster ins Gesicht des toten Chetekken, der nach wie vor auf der Spitze des Jägers steckte wie ein Fisch auf einem Speer.
    Seine Augen blickten spöttisch. Ihr Ärger wuchs. Wie konnte diese dreckige Schlange es nur wagen, die Independence zu betreten? Sie hatten ihr Baby gestohlen, hatten ihren Mechaniker getötet und ganz zuletzt, nach einer stundenlangen Jagd stand sie noch immer mit leeren Händen da.
    Sie schwebte mit dem Jäger höher. Wasser lief am Rumpf hinab und trommelte wie ein Platzregen zurück in den Fluss. Zwischen den Strömen herabrinnenden Wassers tauchte unbemerkt die Box aus den Tiefen des Flusses wieder an die Oberfläche, trudelte erst nach links, dann nach rechts und gab sich zuletzt der Kraft der Strömung hin. Sie hüpfte auf der Stelle, drehte sich einmal um die eigene Achse und trieb dann mit dem Strom davon.
    „Ist Karl unterwegs?“, fragte Madigan.
    „Ja!“
    Madigan wendete den Laserbird und steuerte ihn den Fluss hinauf, zurück nach Lomakk, den aufgespießten Chetekken als Trophäe auf der Spitze der Primärwaffe.
    Die Box entfernte sich immer weiter. Madigan bemerkte es nicht und auch Double-T’s Sensoren waren nun nach vorne gerichtet.
     
    Wenige Minuten später schoss der

Weitere Kostenlose Bücher