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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Hände und küsste sie! Dann stand sie stocksteif da, überrascht von der eigenen Courage und ihre Augen wurden groß. Sie öffnete den Mund, bekam aber keinen Ton heraus. Sie nahm den Helm und setzte ihn Dice auf, stülpte sich hastig den eigenen über und verschloss das Visier.
    „Ich kann dich noch immer sehen“, sagte Dice über die Helmverbindung und es schien, als würden ihre Worte von einem Lächeln getragen, „und vergessen habe ich das noch lange nicht.“
    Tira wurde bleich, räusperte sich und verließ die Waffenkammer im Laufschritt. Die übrigen Söldner folgten und erreichten mit ihr den Hangar. Tira ließ die Beleuchtung ausschalten und sagte: „In drei Minuten treffen die Chetekken und ihre seltsamen Gefolgsleute ein. Sie werden uns nicht erwarten. Ich gehe davon aus, dass sie keine Ahnung haben, was sie hier erwartet. Sie werden glauben, dass sie die Independence unbemerkt betreten können. Sie irren sich.
    Chetekken verfolgen keine Taktik. Ihre schiere Masse macht sie so gefährlich, ihr bizarres Aussehen erweckt Furcht. Sie werden direkt auf uns losgehen. Die Glaskrieger werden ähnlich wild vorgehen. Also, Ruhe bewahren. Sie sind zu besiegen, auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein hat.“ Tira sah sich um. Die Visiere der Kampfhelme waren ihr zugewandt. Leise Atemzüge rauschten über die Kom-Leitungen.
    „Deluson, Sie schalten den Chetekkenkrieger aus, ich übernehme den Magier. Tarquill ... Dice ... ich meine, Leutnant“, Tira machte eine kleine Pause, die außer Dice wohl niemandem auffiel. „Sie versuchen sich mit dem schweren Projektilgewehr an den gläsernen Kriegern. Doc, feuern sie einfach auf alles, was aus dem Laserbird steigt und keine Uniform trägt oder wie Käpt’n DeVille aussieht.“
    „Und ich, was mache ich?“, fragte Naggit.
    „Bleib in Deckung, Drache“, sagte Deluson ungewöhnlich sanft. „Heute gibt es keine Aufträge für gute Kundschafter.“
    „Noch Fragen? Gut!“ Tira beorderte Deluson und Telure hinter einen reparaturbedürftigen Jäger, sie selbst ging mit Dice hinter einem Container mit Ersatzteilen in Deckung.
    „Bereit, Tira von Artesian?“, fragte Dice.
    „Ja!“
    „Ich passe auf dich auf!“, sagte Dice leise.
    So wie ich auf dich, dachte Tira.
    Das Heulen der Aggregate kündigte die Landung des Jägers an. Wenig später glitt der Laserbird durch das Hangartor. Double-T wendete und setzte den Jäger im letzten Moment hart auf. Metall kreischte, als der Jäger über den mit Rauten versehenen Stahl des Hangarbodens rutschte. Schließlich stand der Jäger still, die Luke öffnete sich fauchend.
    Die Söldner hatten die Waffen angelegt, zielten ins Dunkle der Lukenöffnung und warteten gespannt auf die erste Bewegung. Dann trat der erste Glaskrieger heraus.
    „Wartet, bis alle draußen sind“, flüsterte Tira. „Das gilt auch für Sie, Doc!“
    „Bin ja nicht blöd“, erwiderte Telure leise.
    Tira bemerkte ein eigenartiges, hellblaues Glühen, das aus dem Inneren der Glasköpfe drang.
    „Ihre Köpfe“, hauchte Dice. „Was ist das?“
    „Magie!“, erwiderte Tira ebenso leise. „Falsches Leben!“
    Als Nächstes verließ der Krieger den Jäger. In der rechten Hand hielt er ein gezahntes Schwert, in der linken den Dolch, mit dem er Madigan niedergeschlagen hatte. Auf alles gefasst sah er sich im schummrigen Licht der Notbeleuchtung um, konnte aber keine Gefahr entdecken und trat zur Seite, gab denWeg frei für den Chetekkenmagier. Auch er hielt einen Dolch in der Hand, doch von seiner Klinge tropfte Blut. Tira konnte es deutlich erkennen, sie hatte ihn genau im Visier.
    Da erklang Double-T’s Stimme in ihrem Ohr. „Der Adept hat Kapitän DeVille getötet. Ich verzeichne keine Lebensdaten mehr.“
    Tira zog den Abzug durch. Der Schuss streifte den Chetekkenmagier am Hals. Er wankte, presste eine Klaue gegen die leichte Wunde, torkelte und fiel schließlich nach hinten. Dann glitt die Tür des Jägers wieder zu und der Adept war gefangen.
    „Mach ihn fertig, Double-T!“, befahl Tira kalt.
    Dice Tarquill feuerte indes auf den ersten Glaskrieger. Die Projektile schlugen tiefe Krater ins Glas, bis einzelne Stellen so mürbe waren, dass der Körper schließlich entzweibrach.
    Doc Telure feuerte wahllos auf jedes Ziel, das ihm vor die Mündung kam, doch mehr als spärliches Unterstützungsfeuer brachte er nicht zustande.
    Der Chetekkenkrieger hatte augenblicklich erkannt, woher die Kugeln kamen, aber anstatt sich irgendwo in

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