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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Stellvertreter von der bevorstehenden Invasion. Der Hajada sammelte daraufhin die wenigen Streitkräfte, die in der Feste Dienst taten, und verriegelte die beiden Ausgänge des Herrenhauses. Ihre Bemühungen waren vergeblich. Mit wuchtigen Schlägen zertrümmerten die Glaskrieger, angeleitet von den Chetekken, das Portal, das Hockster und Tippet vor weniger als einer halben Stunde passiert hatten und eine Armee aus Glas, Schuppen und Stahl strömte aus dem Herrenhaus und flutete über den Hof Trenadils.
    Die Hajadas hatten ihnen wenig entgegenzusetzen. Croc entkam verletzt und schleppte sich hinauf auf die Getreidefelder über der Festung. Hier endlich traf er Karva und berichtete ihr, was vorgefallen war. Heiler kümmerten sich um ihn, nähten seine Wunden und richteten seine Brüche. Karva sammelte ihre Krieger und eilte hinab ins Tal. Sie kam zu spät. Die Glaskrieger hatten niemanden am Leben gelassen und waren Richtung Idenhal weitermarschiert. Karva sammelte ihre Streitkräfte und marschierte hinterher.
     
    Hockster suchte und fand einen Platz für die Nacht am Ufer eines Sees. Bei ihrer Ankunft ging die Sonne gerade unter und verwandelte das Wasser in eine glühendrote Fläche. Tippet lief ohne ein Wort ans Ufer hinab, glitt ins Wasser und schwamm so schnell davon, dass Hockster sie bald kaum noch ausmachen konnte. Sie tauchte hinab. Hockster setzte sich ans Ufer und sah auf den See hinaus, wartete, bis sie wieder auftauchte. Im nächsten Augenblick schoss sie vor ihm aus dem Wasser und sagte: „Macht ein Feuer, Reisender, ich fange ein paar Fische.“
    Hockster hatte niemals zuvor ein Wesen ihrer Größe so schnell schwimmen sehen. Sie tauchte wieder ab, brach wenig später mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die Wasseroberfläche, drehte sich, spreizte die Flügel und fiel zurück ins Wasser. Es war ein einzigartiges Schauspiel von Schnelligkeit, Eleganz und Kraft.
    Als Tippet ans Ufer zurückkehrte, hielt sie einen ansehnlichen Barsch zwischen den Zähnen. Wässeriges Fischblut lief ihr über die Lippen.
    „Man könnte meinen, Wasser wäre deine natürliche Umgebung“, sagte Hockster, als er den Fisch ausgenommen hatte.
    „Ist es aber nicht. Artesian ist meine natürliche Umgebung.“
    Und soll es bleiben, dachte Hockster. Mit den Glasköpfen waren sie einen großen Schritt zur Verteidigung seiner Heimat vorangekommen.
    Als Hockster sich schlafen legte und auf die Wärme wartete, dachte er an die zurückliegenden Ereignisse und war überrascht, wie glatt letztendlich alles gelaufen war, abgesehen vom mysteriösen Verschwinden Madigans.
    Vor allem die Flucht aus Tazkys und der Übergang von der Traumfeste nach Trenadil waren viel einfacher gewesen, als er anfangs angenommen hatte. Hockster ging noch einmal die Stationen ihrer Reise durch. Vom Talikon über die Dunklen Wege nach Tazkys, von dort durch die Glastür und wieder über die Dunklen Wege bis nach Trenadil. Mit Ausnahme der Glastür war die Reise zwar eine Herausforderung gewesen, aber er war nicht ein einziges Mal an den Punkt gekommen, an dem er lieber aufgegeben hätte, als weiterzumachen. Es war fast zu leicht gewesen, als hätte jemand seine schützende Hand über sie gehalten.
    Sie waren auch nicht von den Chetekken entdeckt worden und niemand hatte sich um den Lärm geschert, den Hockster bei der teilweisen Zerstörung der Glaskrieger veranstaltet hatte.
    Sie hatten sogar die Wächter vor der Portalkammer in Tazkys rechtzeitig entdeckt. Erst jetzt fiel Hockster auf, wie laut die sich miteinander unterhalten hatten. Taten Wächter das? Und wenn ja, taten sie es die ganze Nacht?
    Man konnte fast den Eindruck gewinnen, irgendjemand wollte ihn dazu bringen, dass er den Weg nach Trenadil einschlug und auf dem Weg das Rätsel der Glastür löste. Aber nein, das war absurd!
    Bis Idenhal war es jetzt nicht mehr weit. Danach würde er endlich frei sein und die Glasarmee war das Problem anderer. Er sah auf das Armband. Die Lichter waren unverändert dunkel. Kein Lebenszeichen von Madigan. Er vermisste sie.
     

12. Ping!
     
    Madigan trat aus der Tür des Gasthauses Zum Drachenhort und sah sich um. Die Straßen waren so gut wie leer, von irgendwo drangen die Hammerschläge des Dorfschmiedes zu ihr. Ein Hund bellte. In einem Dorf wie diesem war Hockster aufgewachsen. Malerisch war es hier, idyllisch allemal, aber hinter den bemalten Türen einfacher Häuser verbargen sich oft genug Ignoranz und Unaufrichtigkeit.
    Sie hatte diese Eigenschaften

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