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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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männlicher Vertreter meiner Art?“
    „Unvorstellbar, du bist die Blume der Wüste!“
    „Danke!“ Tippet bedachte den Mann mit einem missbilligenden Blick.
    „Entschuldige, ja!“, sagte der Mann. „Ich dachte nur, weil du ja auf der Schulter von dem Zwerg sitzt.“
    „Ihr macht es nicht besser. Haltet einfach den Mund!“, riet Tippet.
    „Das muss ich mir nicht ...“ Er sah Hockster aufgeregt an. „Muss ich mir das gefallen lassen?“
    „Natürlich nicht, aber was wollt Ihr tun? Ein Mädchen schlagen, das Feuer speien kann? Und Euch so womöglich den Zorn einer an Zahl zwar nur geringen aber ausgesprochen rachsüchtigen Rasse zuziehen?“
    Der Mann schüttelte entsetzt den Kopf.
    „Nein?“, Hockster nahm den Hut ab und fuhr sich durch das stoppelige Haar „Ist bestimmt auch besser so. Erzählt mir lieber, was hier vorgeht. Weshalb rüstet sich jeder zum Kampf?“
    „Die Chetekken marschieren gegen Idenhal“, erklärte er. „Sie sind schon zu sehen, drüben, am Horizont. Sie kommen aus Trenadil. Keiner weiß, was aus den Hajadas geworden ist. Eintausend Chetekken und noch fünf Mal so viele Söldner, alle in Rüstung und Helm, geschliffen aus reinem Diamant. Unzerstörbar! So heißt es!“
    „Glas!“, sagte Hockster. „Es ist nur Glas!“
    „Und woher willst du das wissen?“ Der Blick des Stallmeisters machte deutlich, dass er nicht viel von Hockster hielt.
    „Nur so eine Ahnung“, sagte Hockster und verabschiedete sich rasch. Er schlug den Weg zum Palast ein. Unruhe nagte an ihm wie der Funke einer Gewissheit und er hatte große Mühe, diesen einen Funken nicht mit Brennbarem zu nähren. „Wie haben sie ihre Glasarmee so schnell von Zatkan herführen können?“, fragte er Tippet. „Noch gestern stand sie in Tazkys. Ich habe sie mit meinen eigenen Augen gesehen. Du doch auch. Ich habe acht von ihnen einfach umgeworfen.“ Hockster schüttelte den Kopf. Es gab keine Lösung für dieses Rätsel ... außer einer. Der Funke entzündete das Feuer, Hockster wurde es gleichzeitig heiß und kalt und er stöhnte.
    „Es ist immerhin möglich“, sagte Tippet sanft. „Vielleicht sogar wahrscheinlich. Wenn man bedenkt, wie lange dieser Weg verschlossen war und plötzlich überwindet Ihr alle Schwierigkeiten, löst das Rätsel der Glastüren, besteht die Prüfungen der Dunklen Wege und stürmt innerhalb eines einzigen Tages über drei Kontinente hinweg.“ Sie sah ihn mitfühlend an. „Wenn ich in diesem Augenblick die Frage beantworten müsste, wer die Chetekken über Trenadil hierher geführt hat, würde ich zuerst Euren Namen nennen und dann meinen.“
    „Nein!“, rief Hockster aufgebracht. „Nein! Nicht ich!“ Er sah Tippet wütend an. „Ich will Frieden, keinen Krieg! Ich will eigentlich gar nicht mehr hier sein! Ich liebe eine Frau und mit ihr will ich leben, Kinder machen. Not und Verderben! Ich verabscheue Gewalt! Jede Form von Gewalt! Hörst du? Jede!“ Hockster brüllte so laut, dass Passanten stehen blieben und ihn neugierig ansahen. In Kriegszeiten geschah es immer wieder, dass jemand die Nerven verlor und etwas Verrücktes anstellte. Hockster beachtete sie gar nicht, dämpfte aber seine Stimme. „Erinnere dich, wie lange es gedauert hat, auch nur eine Glastür zu passieren.“
    Er setzte sich wieder in Bewegung, ließ die Neugierigen hinter sich.
    „Hm ... womöglich stellt die Glastür für Wesen, die aus demselben Material gemacht sind, kein Hindernis dar“, mutmaßte Tippet. „Das wäre immerhin eine gute Erklärung, warum die Chetekken sich für dieses Material statt Stein oder Metall entschieden haben.“
    „Und die eintausend Chetekken, die man gezählt hat?“
    „Haben einen anderen Weg gefunden. Oder sind früher aufgebrochen. Erinnert Ihr Euch an die Nat Chatkas, die am Strand vor Lomakk nach uns gesucht haben? Möglich, dass sie die Einzigen waren, die sich zu dieser Zeit auf dem Südkontinent aufgehalten haben und der Rest war schon hier.“
    „Wo hier?“
    „Heetland ist groß. Reisender, ich weiß leider nicht alles, auch wenn Ihr das anzunehmen scheint.“
    „Wie konnte ... beim Stein von Tarnagg, was habe ich getan?“
    „Nichts weiter!“, sagte Tippet. „Früher oder später wären Nat Chatkas und Glaskrieger doch marschiert. Habt ihr Menschen nicht ein Sprichwort dafür? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“
    Hockster hatte es plötzlich eilig. „Wir beeilen uns besser.“ Er lief jetzt. Tippet bohrte ihre Krallen durch den

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