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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Nachbarn der Lüge zu bezichtigen.
    Steve bemerkte, daß sie keine Strümpfe trug. Ihre nackten Beine paßten nicht zu einer so formellen Kleidung. Eine Gesichtsseite war etwas geschwollen und wies einen leichten Bluterguß auf. Jemand hatte sie überfallen. Steve sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen und zu trösten. Das machte ihre Furcht vor ihm noch schmerzvoller für ihn. »Er hat Ihnen weh getan«, knirschte er. »Dieser Hundesohn!«
    Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Der panische Schrecken verging. Sie blickte den Nachbar an. »Er ist wirklich seit zwei Stunden da?«
    Er zuckte die Schultern. »Mindestens eine Stunde und vierzig oder fünfzig Minuten.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Jeannie, wenn er vor zwei Stunden in Philadelphia war, muß er in der Concorde hergekommen sein.«
    Jetzt wandte sie sich an Steve. »Es muß Dennis gewesen sein.«
    Er ging auf sie zu. Sie wich nicht zurück. Er berührte mit den Fingerspitzen behutsam ihre geschwollene Wange. »Arme Jeannie.«
    »Ich dachte, Sie waren es.«Tränen glänzten in ihren Augen.
    Er nahm sie in die Arme. Er spürte, wie ihr Körper sich allmählich entspannte.
    Dann lehnte sie sich vertrauensvoll an ihn. Er strich ihr über den Kopf und fuhr mit gespreizten Fingern durch die schweren Wellen ihres dunklen Haars. Mit geschlossenen Augen dachte er, wie durchtrainiert ihr schlanker Körper doch war. Ich wette, Dennis hat ebenfalls so einiges abbekommen, hoffe ich zumindest.
    Mr. Oliver hüstelte. »Möchtet ihr jungen Leute eine Tasse Kaffee?« Jeannie löste sich aus Steves Umarmung. »Nein, danke. Ich möchte nur raus aus diesen Klamotten!«
    Sie sah erschöpft aus, Steve fand sie jedoch noch bezaubernder als sonst. Ich verliebe mich in diese Frau, dachte er. Es ist nicht nur, daß ich mit ihr schlafen möchte - obwohl ich das natürlich auch möchte. Ich möchte ihr Freund sein. Ich möchte neben ihr sitzen und mit ihr fernsehen, mit ihr im Supermarkt einkaufen und sie pflegen, wenn sie krank ist. Ich möchte sehen, wie sie ihre Zähne putzt und ihre Jeans anzieht und ihren Toast bestreicht. Ich möchte, daß sie mich fragt, ob ihr der orangefarbene Lippenstift steht und ob sie einen Rasierapparat kaufen soll und um wieviel Uhr ich nach Hause kommen werde.
    Er fragte sich, ob er den Mut haben würde, ihr das zu gestehen.
    Sie überquerte die Reihenhausveranda zur Haustür. Steve zögerte. Er wollte gern mitkommen, doch dazu mußte sie ihn erst auffordern.
    Auf der Schwelle drehte sie sich um. »Na, kommen Sie schon!«
    Er folgte ihr die Treppe hinauf und betrat hinter ihr das Wohnzimmer. Sie ließ den schwarzen Müllsack auf den Teppich fallen. Dann ging sie in die Küchennische, zog die Schuhe aus und warf sie zu seiner Verblüffung in den Küchenabfalleimer.
    »Ich werde diese gottverdammten Klamotten nie wieder an ziehen!« knirschte sie.
    Sie schlüpfte aus der Kostümjacke und stopfte sie den Schuhen hinterher. Dann, während Steve ihr ungläubig zusah, knöpfte sie ihre Bluse auf, zog sie aus und gab sie ebenfalls in den Müll.
    Sie trug einen schlichten schwarzen Baumwollbüstenhalter. Be stimmt wird sie den nicht auch vor mir ausziehen, dachte Steve. Aber sie langte auf den Rücken, öffnete ihn und warf ihn ebenfalls in den Abfalleimer. Sie hatte feste, kleine Brüste mit vorstehenden braunen Brustwarzen. An der Schulter, wo der Träger ein wenig gedrückt hatte, war die Haut leicht gerötet. Stevens Mund wurde trocken.
    Sie zog den Reißverschluß des Rocks auf und ließ das Kleidungsstück auf den Boden fallen. Ein dünner schwarzer Slip kam zum Vor schein. Steven starrte sie nun offenen Mundes an. Ihre Figur war voll kommen: die kräftigen Schultern, die festen Brüste, der flache Bauch und die langen, wohlgeformten Beine. Sie schob ihr Höschen hinunter, bückte sich und knüllte es mit dem Rock zusammen dann stopfte sie das Bündel ebenfalls in den Mülleimer. Ihre Schamhaare waren eine dichte Masse schwarzer Löckchen.
    Sie blickte Steve einen Augenblick benommen an, fast als wüßte sie nicht, wie er hierhergekommen war. Dann sagte sie: »Ich muß jetzt duschen.«
    Nackt ging sie an ihm vorbei. Er blickte sehnlich auf ihren Rücken und nahm die Einzelheiten ihrer Schulterblätter, ihrer schmalen Taille, die sanfte Kurve ihrer Hüften und die Muskeln ihrer Beine auf. Sie war so schön, daß es schmerzte.
    Sie verließ das Zimmer. Augenblicke später hörte er Wasser laufen.
    »Großer Gott!« hauchte er und setzte sich auf

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