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Der Dschunken Doktor

Der Dschunken Doktor

Titel: Der Dschunken Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Stimme.
    »Ja!«
    »Ungesetzlich!«
    »Natürlich! Nur das verstehen Sie! Gesetze sind für Sie nur bunte Mäntel, die Sie Ihren Gaunereien umhängen.«
    Er hörte Tschous schreienden Protest nicht mehr an, sondern warf den Hörer auf die Gabel. Erfolg wird es nicht haben, dachte Ting verbissen. Seit drei Tagen ist Dr. Merker verschwunden.
    Entweder sehen wir ihn nie wieder, oder er taucht plötzlich auf und ist verrückt! Normal ist diese Situation auf keinen Fall!
    Hilflos saß er dann wieder neben dem Polizeiarzt vor der Sterbenden und wartete.
    »Es ist bedrückend«, sagte der Arzt einmal, »daß man gar nichts tun kann. Wenn sie in einem Hospital wäre … Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ting, was das für Folgen haben kann? Für Sie …«
    »Halten Sie den Mund!« knurrte Ting böse. »Hier kann kein Arzt helfen.«
    »Das sagen Sie als Laie.«
    »Ich kenne diese Krankheit.«
    »Um so schlimmer.«
    »Wenn Sie sich vor Angst in die Hosen machen, gehen Sie doch weg! Ich kann auch allein hier sitzen! An dieses Mädchen, ob noch lebend oder tot, kommt kein anderer heran als Doktol Melkel.«
    »Und wo ist er?«
    »Dafür gäbe ich mein linkes Auge, wenn ich das erfahren könnte.«
    Das Herz der Sterbenden schlug auch noch gegen 16 Uhr weiter, als man Ting ans Telefon rief. Er sank mit einem langen tiefen Seufzer auf seinen Stuhl und schloß die Augen.
    Yangs Stimme.
    »Endlich!« sagte er mit trockener Kehle. »Endlich!«
    »Tschou sagte mir, ich solle sofort anrufen …«
    »Sofort! Das war vor drei Tagen!«
    »Ich hatte keine Minute Zeit … und auch keine Möglichkeit. Tschou regte sich mächtig auf. Ist etwas passiert?«
    »Ist etwas passiert?« schrie Ting und lachte hysterisch. Jetzt, da der innere Druck gewichen war, fiel alle Beherrschung von ihm ab. »Gar nichts ist geschehen: Ein neuer Mord mit einer unbekannten lächelnden Mörderin, die jetzt im Leberkoma liegt, mein Haus wurde in die Luft gesprengt, ich suche Doktol Melkel seit achtundvierzig Stunden, weil ich die Sterbende bei mir versteckt halte … Es ist überhaupt nichts geschehen!«
    »Mr. Ting, das konnte niemand ahnen.«
    »Natürlich nicht. Wo ist Flitz?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Er ist nicht bei Ihnen?« schrie Ting auf.
    »Nein!«
    »Wo sind Sie jetzt?«
    »Bei mir zu Hause.«
    »Auf einer Dschunke …«
    »Das sagen Sie, Mr. Ting! Ich kann auch ein Penthouse in Victoria haben oder eine Villa in den Bergen.«
    »Yang, ich bin ein Mensch, der immer seine Nerven in der Hand hat.« Ting atmete hastig. »Aber jetzt galoppieren sie mir davon. Ich bitte Sie: Sorgen Sie dafür, daß Flitz sofort zu mir kommt! Nur Sie können das noch schaffen! Sagen Sie ihm: Wir haben einen neuen Leberfall, der uns nicht mehr weggeschnappt werden kann, wenn er sofort ins Hauptquartier kommt. Noch lebt das Mädchen. Es geht um Stunden, vielleicht sogar Minuten …«
    »Und wenn Fritz nicht will?« fragte Yang ganz ruhig.
    »Yang, er allein weiß genau, was von seinen Forschungen abhängt.«
    »Und wenn er nicht mehr forschen will?«
    »Das ist unmöglich!« sagte Ting entgeistert. »Das ist doch sein Leben.«
    »Er hat ein anderes, schöneres Leben gefunden.«
    »Bei Ihnen?! Begleiter einer schönen Frau? Das sollte ihn ausfüllen? Gerade Flitz?«
    »Ich werde ihm alles bestellen«, sagte Yang und legte auf. Ting schüttelte den Hörer, brüllte: »Halt! Hören Sie doch, Yang!« und warf dann das ganze Telefon auf den Boden.
    »Es ist zum Kotzen!« schrie er durch das leere Zimmer. »Ein schönes Weib, und schon verwässert das Gehirn!«
    Und dann wartete er wieder, saß neben der Sterbenden in dem fensterlosen Raum und hoffte, daß sie noch lebte, wenn Dr. Merker wirklich auftauchen sollte.
    Sie lebte tatsächlich noch, als die Wache unten am Eingang zu Ting hinauf meldete, da sei ein Mann, der zur Mordkommission wolle. Ein Europäer. Man halte ihn hier fest, weil er seinen Namen nicht nennen wolle.
    Es war 20 Uhr 10. Ting blickte auf seine Uhr.
    »Bringt ihn herauf!« sagte er und fühlte sein Herz bis zum Kinn klopfen. Wenn es Flitz ist, dachte er, werde ich ihm um den Hals fallen und ihm das Ohr abbeißen. Er hat mich mindestens ein Jahr Nervenkraft gekostet.
    Er lief bis zum Treppenhaus und baute sich neben dem Lift auf. Als die Sicherheitstüren auseinanderglitten, sah er Dr. Merker in der Kabine stehen. Durch die dicke Scheibe sahen sie sich an. Ting hob die geballte Faust.
    Merker öffnete die Tür einen Spalt, damit der Lift

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