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Der Dschunken Doktor

Der Dschunken Doktor

Titel: Der Dschunken Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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blockiert wurde, blieb aber in der Kabine.
    »Ich komme nur heraus, wenn ich einen freundlichen Empfang erwarten kann!« sagte er. Ting nickte mehrmals.
    »Der ist Ihnen sicher, Flitz …«
    »Mit geballten Fäusten?«
    »Das ist nur eine Nervenkontraktion …«
    Merker kam aus dem Lift, Ting fiel im wirklich um den Hals, aber das Ohr biß er ihm nicht ab. Er drückte ihn wie einen wiedergefundenen Bruder.
    »Ich bin entsetzt«, sagte Merker, als er von Tings Armen wieder befreit war. »Ihr schönes Haus ist weg?«
    »Fast spurlos. Pulverisiert. Ein ganzer Lastwagen voll Sprengstoff. Das war gründlich.«
    »Und ein neuer Mord, sagt Yang?«
    »Gleicht den anderen wie ein Zwilling. Das Mädchen liegt da hinten im Sterben.«
    »Sie sind verrückt, Ting!«
    »Ich weiß. Mein Chef kennt mich schon nicht mehr. Aber wir werden Präparate haben, die uns keiner mehr verdirbt! Sie bekommen sie aus erster Hand!«
    »Ting, das ist doch Phantasterei.« Sie gingen zum hinteren Teil der Etage und betraten das fensterlose Zimmer. Die Sterbende röchelte leise, ein Anzeichen, daß es zu Ende ging. Dr. Merker beugte sich kurz über sie und trat dann vom Bett zurück. »Was nützen mir die Präparate, Ting? Ich kann sie nicht mehr auswerten. Und wie soll ich sie bekommen? Sie glauben doch wohl nicht, daß ich die Tote hier in diesem Bett obduziere? Überlegen Sie mal, was ich brauche: Ein Elektronenmikroskop, ein Durchlichtmikroskop mit Kamera, ein Großfeldauflichtmikroskop, ein Großfeldstereomikroskop, komplizierte Laborinstrumente …«
    »Das haben Sie doch alles, Flitz.«
    »Wo?«
    »In der Forschungsabteilung des Queen Elizabeth Hospital«, sagte Ting fassungslos. »Sie haben doch daran gearbeitet.«
    »Ich bin nicht mehr im Hospital«, sagte Merker ruhig.
    Ting riß die Augen auf, als würge ihn jemand. »Was sind Sie nicht mehr?«
    »Ich habe heute gekündigt. Morgen werden meine Sachen abgeholt.«
    »Jetzt muß ich fragen: Sind Sie verrückt, Flitz?!«
    »Möglich! Ich habe eine menschlichere Aufgabe.«
    »Wo?«
    »Darüber möchte ich im Augenblick nicht sprechen. Ich sag's Ihnen noch, Ting.«
    »Menschlicher!« Ting schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Flitz, Sie und nur wenige unseres inneren Kreises wissen, was da im Hintergrund gebastelt wird. Wir ahnen dieses gigantische Verbrechen, das vielleicht die ganze Menschheit treffen kann! Und Sie reden von einer menschlicheren Aufgabe?!«
    »Ich stehe jetzt außerhalb, Ting.« Dr. Merker blickte auf die Sterbende. Das Röcheln wurde hohler. »Ich komme nach der Kündigung an die Apparate nicht mehr heran.«
    »Dann werden wir sie durch ein Dekret des Gouverneurs für Sie freihalten!« rief Ting. »Sie kommen als Sonderbeauftragter der Regierung ins Hospital zurück.«
    »Ich habe keine Zeit mehr, Ting …«
    »Es geht um Tausende, Millionen Menschen!« schrie Ting.
    »Ich bin nicht der einzige forschende Arzt auf der Welt. Mein Gott, Ting, sie packten viel zuviel Hoffnung in mich hinein. Ich stehe, wie alle, ja bei Null!«
    »Man muß an jemanden glauben können, um Erfolg zu haben.« Ting lehnte sich gegen die Wand, als kämpfe er mit einer plötzlichen Schwäche. »Flitz, Sie können mich jetzt nicht hängenlassen.«
    »Zuerst muß das Mädchen weg.«
    »In diesem Zustand?«
    »Es kann ihr nicht mehr schaden. Sie muß in eine Pathologie, wo ich die Präparate entnehmen kann.«
    »Ich habe einen Vorschlag, Flitz. Sie wissen, wie groß mein Mißtrauen gerade in diesem Fall ist. Können Sie in einem Klinomobil obduzieren?«
    »Das ist ja nun völlig verrückt und geradezu verboten! Schon vom Septischen her!«
    »Ich garantiere Ihnen, daß man Ihnen diese fahrbare Klinik zur Verfügung stellt. Sie wird unten im Hof parken, und dort können Sie operieren. Das Klinomobil ist ja mit allem ausgerüstet. Sezieren können Sie da allemal!«
    »Wenn ich das später mal erzählen sollte, glaubt mir das keiner. Das ist absurd.«
    »Unsere ganze Situation ist absurd, Flitz. Wir sind einem Verbrechen auf der Spur, dessen weltumspannende Größe uns sowieso niemand glaubt. Jeder wird uns für Spinner halten. Erst wenn es Ihnen gelingt, den Nachweis zu erbringen, können wir offen sagen: Das war fast eine Menschheitsrettung!« Ting blickte Dr. Merker flehend an. »Kann ich das Klinomobil bestellen?«
    »In Gottes Namen – ja.«
    »Ich danke demütig deinem Gott, Flitz …«
    Wie abgeschossen rannte Ting aus dem Zimmer und ließ Merker mit der Sterbenden allein. Sie hörte plötzlich

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