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Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Titel: Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Bridges
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musst und du bist bereit dazu, dann gilt: Jetzt ist der richtige Augenblick. Aber wenn du das Gefühl hast, du musst da raus, weil du momentan nicht damit klarkommst, würde ich dir empfehlen: Hör auf dein Gefühl und warte. Stell dir nicht selber ein Bein.
    JEFF:   Weil es dich auf lange Sicht davon abhalten könnte, letztlich dorthin zu kommen, wo du eigentlich hinwillst. Es könnte dir alles Weitere verleiden.
    Ich denke, es gibt zwei Strömungen, die ständig an uns zerren oder wenigstens an mir. Die eine führt zum Leben und die andere in Richtung Tod. Die zum Leben hin sagt: Mach auf, mach auf . Ich erinnere mich, wie ich mal einen Trip einwarf und das Gefühl hatte: Mach auf – zwar fühle ich mich ein bisschen unwohl, aber … mach auf … hier ist Schönheit … mach auf . Einmal habe ich dabei allerdings auch eine Überdosis erwischt, und da war es dann so: Ich bin ganz und gar offen, ich kann nicht mehr!
    Es gibt also ein Sichöffnen und einen Widerstand dagegen. Wir haben Angst, dass das Leben womöglich sagt: Ach ja? Nun, wie wär’s denn damit? Meinst du, das packst du? Okay, das wollen wir doch mal sehen! Je mehr du dich öffnest, umso schwieriger und anstrengender scheint alles zu werden. Wenn mir das passiert, lautet mein spontaner Impuls: Scheiße … bitte, lass es vorbei sein. Lass mich einfach nur ein Stein sein oder irgendwas; ich hab es satt . Ich weigere mich zu geben, was nötig ist, weil die Not so groß ist. Das Leben verlangt alles, und ich will nicht loslassen.
    BERNIE:   Und da ist natürlich auch unsere Konditionierung, unser Alltag. Wir leben womöglich in einer Ehe, in der wir uns gegenseitig verprügeln. Das gefällt uns zwar nicht, wir jammern, aber wir sind daran gewöhnt. Gleichzeitig zerrt uns etwas in Richtung einer Neugeburt, eines neuen Sichöffnens, aber wir wissen nicht, was es ist, und folglich haben wir Angst. Wir fühlen uns hin- und hergerissen zwischen dem Unbekannten und dem Bekannten, in dem wir uns eingerichtet haben.
    JEFF:   Aber das Leben lässt uns nicht in Ruhe.
    BERNIE:   Immer wieder kommt Neues an Licht, aber es ist schwer, Neues willkommen zu heißen, weil wir keine Ahnung haben, wie es aussehen oder wo es uns hinführen wird. Es ist nicht leicht, bringt aber immer Wachstum mit sich.
    JEFF:   Und irgendwie ist es ja auch die einzige Möglichkeit, nicht wahr? Weil – Bumm ! Wir werden geboren. Was bleibt uns denn anderes übrig?
    BERNIE:   Es ist tatsächlich die einzige Möglichkeit. Und trotzdem weigern sich die meisten von uns, sie zu ergreifen.
    JEFF:   Diese einzige Chance bewusst zu ergreifen, ist irre. Ich erinnere mich, als ich mich vor über dreißig Jahren zum ersten Mal beim Hunger Project engagiert habe. Werner Erhard organisierte die Versammlungen, auf denen er darüber sprach, wie gewaltig das Problem des Welthungers doch ist und woher wir wissen, dass wir ihn beenden können. Er nannte die Länder, die den Hunger besiegt hatten, und erzählte, wie sie das geschafft hatten. Es sei kein Problem fehlender Nahrungsmittel, nicht des Mangels an Geld oder Knowhow, das Problem bestehe vielmehr darin, den politischen Willen zur Beseitigung des Hungers zu schaffen.
    Und dann stellte er die entscheidende Frage: »Was sind Sie bereit zu tun, um diesen politischen Willen zu schaffen? Was können Sie tun?« Er bat uns nicht um irgendwelche Gesten wie etwa eine Spende von 100 Dollar, um unser Schuldgefühl zu besänftigen, nicht wahr, um uns von unserer Schuld zu befreien, sondern er verlangte von uns, wirklich etwas zu tun, was ein stimmiger Teil unseres Lebens sein würde, etwas, das wir auch durchhalten konnten. Und so begann ich darüber nachzudenken und war dann wirklich begeistert: Wow! Hunger ist so verbreitet und gleichzeitig tatsächlich heilbar . Und wenn wir den Hunger besiegen könnten! Man stelle sich nur mal vor, welches Selbstvertrauen uns das gäbe, um all unsere anderen großen Lebensprobleme anzugehen!
    Ich fragte mich: Was willst du dafür tun, Jeff ? Nun, ein Typ mit so engen Beziehungen zu den Medien, der kann die Botschaft verbreiten, sich mit Politikern treffen, Filme darüber drehen. Sodass ich mich erst mal im ganz großen Stil begeisterte, und erst danach zu überlegen begann: Willst du das auch wirklich, Mann? Bist du dir sicher? Bist du dem überhaupt gewachsen? Das wird dir ’ne Menge abverlangen. Du bist ja jetzt schon so angespannt und nicht sicher, ob du es schaffen wirst. Andererseits, willst du

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