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Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Titel: Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Bridges
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der Aktivisten hören, die Erschöpfung in ihren Augen sehen; ich wollte mit alledem nichts mehr zu tun haben.
    Natürlich wusste ich, dass auch das eine Gelegenheit war, sich zu öffnen, mehr zu tun, zu wachsen, aber jahrelang hatte die Frustration überwogen. Also gönnte ich mir wie du eine Pause – und inzwischen fühl ich mich wieder anders und bereiter, dort zu arbeiten. Auch dort hat sich die Welt verändert, nicht unbedingt zum Besseren zwar, aber aus irgendeinem Grunde spüre ich, dass mein Energiepegel mal wieder im Steigen begriffen ist.
    Auf einer persönlicheren Ebene stehe ich auf tönernen Füßen – wie alle anderen. Wenn mich alles zu überwältigen droht, ist mein erster Impuls: abtauchen, einfach von der Bühne verschwinden. Eve und ich sind sehr verschieden, genau wie du und Sue, und wenn mir unsere Beziehung zu viel wird, ist mein erster Impuls, abzuhauen, nichts wie weg von ihr. Da stehe ich also, der Zen-Typ, der dir immer erzählt, dass du mit dem, was ist, umgehen und im jeweiligen Augenblick bleiben sollst. Dabei habe ich mich schon viele Male in meinem Leben ganz einfach nur zurückgezogen, um allein zu sein.
    Mit zunehmendem Alter hat der Drang davonzulaufen nachgelassen, aber zuweilen überkommt er mich immer noch. Abhauen heißt, sich nicht auseinandersetzen, und das gibt es bei mir wie bei allen anderen.
    JEFF:   Beides – der Wunsch, etwas tun zu wollen und der Widerstand dagegen – ist stark miteinander verflochten. Scheiß drauf, ich werd das nicht machen . So gehe ich mit den meisten peinlichen Situationen um, einschließlich denen in meiner Ehe. Wie du gegenüber Eve werde ich zunächst mal stocksauer: Ich gehe. Du verstehst mich überhaupt nicht und ich versteh dich nicht, na schön, dann gehst du dahin, und ich geh hierhin. Du machst dein Ding, ich meins . Es dauert eine Weile, bis der Prozess wieder in Bewegung kommt.
    Freut mich zu hören, dass auch du das kennst, dass du kein Hologramm oder so was bist.
    BERNIE:   Nur dieser Typ aus Brooklyn. Aber in gewisser Weise halte ich immer wieder nach solchen schwierigen Situationen Ausschau, weil ich weiß, dass ich an ihnen wachsen kann. Und zu meinem Glück oder Unglück treten sie auch immer wieder auf.
    JEFF:   Mir ist, als hätte mein Widerstandsmuster schon in der Zeit vor meiner Geburt begonnen. Das ist ein uraltes Muster, Mann. Vor Jahren hab ich mal ferngesehen und hörte diese Ärzte über Rebirthing reden. Die Geburt, meinten sie, sei eine Primärerfahrung, und unsere Reaktion darauf könne uns eine Menge lehren über uns und unseren Umgang mit dem Leben. Sie schlugen vor, dass du mit deiner Mutter redest und sie fragst, wie du als Baby wohl deine Geburt erlebt hast.
    Und das hab ich getan. Mom und saßen uns gegenüber, sodass sich unsere Knie fast berührten, wir sahen uns in die Augen, und sie erzählte mir Folgendes: »Wie du ja weißt, Jeff, hattest du einen Bruder, Gary, der ein Jahr vor deiner Geburt am plötzlichen Kindstod starb. Dieser Tod hat mich sehr erschüttert. Stell dir vor, du hast ein Baby, das gesund und munter ist, und eines Tages trittst du an seine Wiege, und es bewegt sich nicht mehr, es ist tot. Doch Dr. Bellis, Leon, der mich von all euch Kindern entbunden hat und nach dem du benannt bist 18 , überredete mich schließlich, ein weiteres Kind zu bekommen, und ich wurde erneut schwanger. Ich war sehr aufgeregt und fühlte mich großartig. Als die Fruchtblase platzte, brachte mich dein Dad ins Krankenhaus, aber auf dem Weg dorthin merkte ich, dass du dich umdrehtest und daher nicht mehr in der richtigen Geburtslage warst, um leicht durch den Geburtskanal nach unten zu rutschen; es war fast so, als wolltest du nicht heraus. Als wir das Krankenhaus erreichten, schnallten sie mich auf einem dieser kalten Edelstahltische fest; Entbindungen waren damals noch ganz anders. Sie verabreichten mir eine Spinalanästhesie und ein Beruhigungsmittel; bis heute erinnere ich mich daran, wie ich da lag, während eine Krankenschwester mit ihrer Kollegin über einen Autokauf redete.«
    Als sie das sagte, hatte ich das merkwürdige Gefühl, als könnte auch ich mich noch an das Gespräch der beiden Schwestern erinnern.
    Meine Mutter fuhr fort: »Plötzlich aber hörte ich eine von ihnen rufen: ›Das Herz des Babys schlägt nicht mehr! Schnell, hol den Arzt.‹ Wie sich herausstellte, war ich allergisch auf eines der Medikamente, die sie mir gegeben hatten. Es war, als würde ich rückwärts eine

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