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Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Titel: Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Bridges
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durchs Leben gehen in dem Wissen, dass der Hunger besiegt werden kann, und nichts dagegen tun? Ist das nicht noch viel schlimmer?
    Und so schloss ich einen Deal mit mir selber. Ich beschloss, auf das Licht zuzugehen, das ich am Ende des Tunnels sah; wenn ich aber unterwegs mal ein Weilchen anhalten musste, dann war das okay. Wenn man mich um etwas bitten würde, zu dem ich nicht bereit war, würde ich mich deswegen nicht von der ganzen Sache distanzieren, sondern nur eine Zeitlang pausieren. Dies half mir, immer weiterzugehen und mich dabei jedes Mal selbst anzuspornen, ein kleines bisschen mehr und dann noch ein bisschen mehr zu tun.
    Dieser Deal galt auch später noch, als ich mich zusammen mit Monte Factor, Jerry Michaud und einigen anderen im End Hunger Network engagierte. Genau wie vermutet, bat man mich, Dinge zu tun, die ich nicht tun wollte. Manches davon war mir zu schwer, zu umfangreich, und ich lehnte es einfach ab. Manches war gerade schwierig genug, um mich herauszufordern: Das wird zwar hart werden, Mann, aber ich versuch’s mal .
    Das Gleiche passiert mir ja auch in anderen Bereichen meines Lebens. Ich führe da diese kleinen Experimente mit mir durch: Ich weiß, was du denkst, aber versuch es doch mal und schau, was passiert . Wenn es nicht zu weit außerhalb meines Möglichkeitsradius liegt, dann mache ich es. Und mit jedem solchen Experiment lerne ich etwas dazu, was ich vorher nicht wusste. Ich taste mich einfach an die Sache heran: Hoppla, das ist … das ist ja okay … ich fühl mich gut dabei. Es ist anstrengend, aber auch irgendwie sinnvoll. Einmal hast du mir angeboten, mit Eve herzukommen, um mit mir an dem Buch zu arbeiten, aber in meinem Kopf herrschte damals nur Chaos: Ich hab gerade diesen Film abgedreht … ich brauche Zeit mit Sue … ich brauch ein bisschen Freizeit … ich muss mich auf den nächsten Film vorbereiten … ich muss Sport machen … Ach, Scheiße, und jetzt wollen die kommen … ich würde sie ja gern sehen, aber können sie nicht ein bisschen später kommen … später können sie nicht. Alles wurde mir zu viel, was mir ziemlich oft passiert. Ich wünschte, ich wär da ein bisschen mehr wie der Dude. Im Grunde finde ich es im Allgemeinen geruhsamer, einen Film zu drehen, weil ich dann völlig konzentriert bin. Wenn ich nicht bei einem Dreh bin, bricht die Welt über mich herein.
    Du hast damals gespürt, was los war, und hast gemeint: »Gut, dass du Zen machst.« Das war damals ein kleiner Koan für mich, und nach dem Auflegen sinnierte ich darüber. Erst mal war da immer noch die Anspannung, doch dann dachte ich: Sei da in diesem Augenblick. Quäl dich nicht mit all dem Mist, der erledigt werden muss. Wo bist du jetzt gerade? Ich entspannte mich ein wenig, und dann dachte ich: Oh, Eve und Bern, jaa. Das wär doch ’ne Gelegenheit, abzuhängen, und lernen könnte ich von denen auch noch.
    Dieselbe Panik quält mich auch beim Filmen. Die Leute fragen mich, wie ich denn meine Filme auswähle. In gewisser Weise bemühe ich mich nach Kräften, erst gar keine Wahl zu treffen, weil ich weiß, was es heißt, bezüglich seiner Arbeit eine Entscheidung zu treffen. Der Dude macht sich’s gern bequem, Mann. Und wie es aussieht, verlangen alle Rollen, dass ich noch besser lache, weine, noch authentischer bin als beim letzten Mal. Sie verlangen von mir, dass ich meine Bequemlichkeit aufgebe. Und ich sage: Lasst mich! War ich schon, hab ich schon gemacht. Soll ich’s noch besser machen, oder größer? Willst du mich rausfordern, Mann?
    Tatsächlich aber frage ich mich innerlich: Hab ich das wirklich drauf? Kann ich das überhaupt? Und so wehre ich mich nach Kräften, bis schließlich eine Rolle auftaucht, die mir zwar eine Scheißangst einjagt, mich zu Tode erschreckt, aber einfach zu irre ist, um sie mir entgehen zu lassen. Crazy Heart ist ein Musterbeispiel dafür. Der Film hatte so vieles, was für ihn sprach: Ich konnte meine Musik machen, konnte mit meinen Freunden zusammen sein, durfte mir von John Goodwin einen Song schreiben lassen. Und dann kamen die Stimmen:
    Aber was passiert, wenn ich es nicht bringe?
    Das ist dein Traum. Entweder es bleibt einer oder du machst ihn wahr, ist allein deine Entscheidung.
    Aber was, wenn ich es nicht hinkriege?
    Ja, aber geht’s nicht gerade darum?
    Und dann mache ich es, und alles wird besser, als ich je gedacht hätte. Gelegentlich – vor allem bei Crazy Heart , Lebowski oder einem anderen meiner Lieblingsfilme – gehe

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