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Der Düsterkrallenwald: Roman (German Edition)

Der Düsterkrallenwald: Roman (German Edition)

Titel: Der Düsterkrallenwald: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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aucheinen Vorschlag zur Güte. Du lässt Senetha und mir freie Hand in dem, was wir tun, und wir zahlen dir wöchentlich einen Anteil zurück. Ansonsten werden wir keine Freunde mehr sein.«
    Sliff nickte stumm, aber Dorn wusste, dass er irgendwann seine Fassung wiedererlangen würde, und dann würde er sich daran erinnern, was passiert war.
    Rubinias zaghaftes Klopfen an der Tür verursachte kaum einen Ton. So würde sie noch heute Abend hier stehen, doch dann wäre der Gimswurztee kalt, der Käse am Rand ausgetrocknet und das Brot steinhart. Sie glaubte zwar nicht, dass Meister Othman einen Unterschied feststellen würde, doch ihrem Stolz als Bewirtschafterin des Krähenturms würde es erheblichen Schaden zufügen. Sie stellte das Tablett auf den Boden und klopfte erneut gegen die robuste Eichentür. Niemand antwortete.
    Die Halblingsfrau versuchte es noch einmal. Diesmal etwas forscher. Das Klopfen hallte durch das enge Treppenhaus des Turmes. Im selben Moment gab es einen dumpfen Knall hinter der Tür. Rubinia zuckte zusammen.
    »Schnell, mach das aus«, hörte sie Othman hektisch sagen. »Da brennt es auch noch. Ja, so ist gut. Pass auf, dass nichts davon auf meine Aufzeichnungen kommt. Vorsichtig damit.«
    Es klang, als würde jemand mit einem Tuch oder Lappen auf dem Tisch herumschlagen, und kurz drauf zischte es, als wenn Wasser über glühende Kohlen gegossen wurde.
    »Sie nach, wer an der Tür ist.«
    Träge, schlurfende Schritte näherten sich. Jemand drehte den Schlüssel im Schloss und zog die Tür ein Stück auf.
    Rubinia starrte in ein kleines haarloses Gesicht mit spitzen Ohren und gelben Augen. Das Wesen war noch gut einen Kopf kleiner als sie.
    »Ist alles in Ordnung bei euch, Aschgrau?«, fragte sie.
    »Wir haben keine Zeit zum Ordnungmachen, der Meister und ich. Wir sind mitten in einem Experiment.«
    »Ich bringe das Frühstück für Meister Othman. Er sollte etwas essen.«
    »Der Meister braucht das Frühstück nicht. Es ist noch genügend vom Abendbrot übrig«, erklärte Aschgrau. »Und jetzt, nach dem Brand, ist auch der Tee wieder warm.«
    Es war schwierig, den Gnomen des Meisters klarzumachen, welche Bedürfnisse Menschen hatten. Und es war noch schwieriger, ihnen zu erklären, dass eine Halblingsfrau im Krähenturm das Sagen hatte, wenn es um das leibliche Wohl der Bewohner ging. Aber Rubinia hatte sich an diesen ewigen Krieg gewöhnt.
    Sie nahm das Tablett auf und zwängte sich an dem Gnom vorbei in das Arbeitszimmer des Magiers.
    »Das könnt ihr nicht tun. Das dürft ihr nicht. Das sage ich dem Meister. Ihr seht doch, dass wir keine Zeit haben«, stammelt Aschgrau und hetzte hinter Rubinia her.
    Der Raum war erfüllt von einem beißenden, gelben Rauch. Meister Othman saß an seinem Labortisch und tupfte mit einem Lappen auf seinen handschriftlichen Unterlagen herum.
    »Oh, Rubinia, Ihr seid es. Ich habe noch gar nicht alles aufgegessen«, sagte er, als er die Halblingsfrau durch den Qualm hindurch erkannte. »Die Steinpilzpastete ist vorzüglich.«
    »Es ist Morchelpastete und bereits später Vormittag«, sagte Rubinia energisch. »Ihr habt wieder nichts gegessen. So könnt ihr nicht bei Kräften bleiben. Wenn ihr in Eure Experimente vertieft seid, vergesst Ihr alles um Euch herum. So kann das nicht weitergehen.«
    »Der Meister will nirgends hingehen«, mischte sich Aschgrau erneut ein. »Wir haben ein wichtiges Experiment zu vollenden.«
    »Lass gut sein, Aschgrau«, sagte Meister Othman. »Rubinia hat Recht. Ich muss etwas essen.«
    »Dann hätten wir das ja geklärt«, sagte Rubinia.
    Sie schob einige der Schälchen, Glaskolben und aus Metall gebogenen Ständer beiseite. Meister Othmans Augen wurden groß.
    »Irgendetwas Wichtiges?«, fragte sie, als sie seinen Blick bemerkte.
    Der Magier holte tief Luft und hielt den Atem einen Moment an. Rubinia zog vorsichtig die Hände vom Tisch zurück.
    »Nein, nein«, säuselte Othman. »Es ist nur, weil das die Ergebnisse der letzten zwei Wochen sind, die Ihr dort wie Schmutz zusammenfegt.«
    »Oh, das wollte ich nicht«, sagte Rubinia etwas verschämt. »Was ist es denn?«
    Othman starrte auf die Überreste auf seinem Tisch.
    »Schmutz«, sagte er. »Aber wenn mir das Experiment gelungen wäre, hätten wir eine Substanz gehabt, die Licht speichern kann und sie langsam wieder abgibt.«
    Rubinia legte die Stirn in Falten.
    »Es leuchtet im Dunkeln«, erklärte Othman ihr.
    »Ihr hättet denselben Effekt, wenn ihr die Fenster öffnen, das

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