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Der Duft der Pfirsichblüte: Eine Australien-Saga (German Edition)

Der Duft der Pfirsichblüte: Eine Australien-Saga (German Edition)

Titel: Der Duft der Pfirsichblüte: Eine Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Trodler
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sagen, welche, dazu müsste man mehr über den Verlauf wissen. Der Kleine wird das Fieber jedenfalls nicht überleben.« Er vermied es, das Kind anzufassen. Penelope sank neben das Bettchen, wo sie die ganze Zeit schon gehockt hatte, nachdem Lachlan Macquarie am frühen Abend seine Gattin schimpfend aus dem Zimmer gejagt hatte.
    »Ich habe nichts gegen Schwarze, Elizabeth«, hatte er gemeint, »aber in unserem Haus müssen sie nun wirklichnicht sein! Wie kommst du nur auf den Gedanken …« Sie hatten sich eine ganze Weile so sehr im Salon gestritten, wie Penelope das noch nie erlebt hatte, dann war Elizabeth aus dem Haus gelaufen. Lachlan war kurz darauf ins Kinderzimmer gestürmt.
    »Ich möchte nicht, dass meine Frau dieses Zimmer noch einmal betritt«, wies er erregt an. »Du wirst dafür sorgen und hierbleiben, bis dieses … dieses … Kind abgeholt wird. Dr. Redfern wird Sorge tragen, dass das so schnell wie möglich geschieht. Und ich will nie wieder Eingeborenenkinder auf meinem Grund und Boden sehen. Hast du mich verstanden?«
    Doch nun war der deutsche Arzt gekommen, weil Redfern verhindert war. Er half Penelope, das Kind ganz aus den Tüchern zu befreien und betupfte die eiternden Pusteln mit einer lindernden Salbe, während sie Ärmchen und Beine hielt und ihm scheu über den schwarz gelockten Kopf strich. Es hatte etwas Schmerzhaftes, sich zu zweit über das sterbende Kind zu beugen, das spürten sie wohl beide. Kreuz sah sie ein paar Mal von der Seite an und schien etwas sagen zu wollen, doch er unterließ es. Erinnerungen stiegen in ihr hoch, und bevor sie weinen musste, gab es eine willkommene Gelegenheit, das Zimmer zu verlassen, und sie floh vor seiner ruhig sorgenden Gegenwart.
    Das Kind glühte wie ein Stück Kohle zwischen seinen Leintüchern, sein feiner Atem rasselte durch den kleinen Körper. Das Wimmern hatte schon lange aufgehört, dafür fehlte dem Kleinen die Kraft. Kreuz hatte ihr Laudanum dagelassen, doch gleich befürchtet, wenn ihm nicht das Fieber den Tod bringen würde, dann das Opium.
    »Sei vorsichtig damit. Diese Eingeborenen kennen nichts – keine Medizin, keine Krankheiten. Sie sterben anallem, was wir ihnen bringen. Medizin, Krankheiten. Ein Drama. Soll ich … soll ich bleiben?«
    Penelope hatte den Kopf geschüttelt, und er war leise gegangen. Nun hockte sie alleine an dem Bett, hielt die fest verkorkte Flasche in den Händen und wünschte ihn sehnlich herbei …
    Die Stille im Zimmer brachte den Tod in den frühen Morgenstunden. Auf leisen Sohlen kam er wie ein Arzt, um nach seinem Patienten zu schauen, und er nahm vorsichtig die Seele des Kindes in seine Hände und trug sie hinaus. Niemand hörte ihn, niemand sah ihn. Niemand folgte ihm. Als Penelope aus unruhigem Schlummer an der Bettkante erwachte, lag das Kind still in seinen Tüchern.
    Sie betteten es am anderen Morgen in das Körbchen im Garten und warteten.
    »Sicher wird einer von ihnen kommen«, meinte Elizabeth. »Ich würde es tun, wenn es mein …« Sie verstummte. Lachlan hatte das Haus verlassen und zuvor verlangt, dass das verdammte Kinderzimmer vom Fußboden bis zur Decke ausgeräuchert werde, um alle Spuren des schwarzen Balgs zu tilgen. Penelope verstand seine Heftigkeit nicht ganz – immerhin trat er in der Öffentlichkeit als Freund der Schwarzen und Sträflinge auf. Doch hatte sie gelernt, keine Fragen zu stellen, sie gehörte nicht zu den Menschen, die das Verhalten eines Gouverneurs kritisieren durften. Und dass man nach den Pocken alles säubern musste, war ihr auch klar.
    »Vielleicht wissen sie, dass es tot ist, und kommen deswegen nicht.« Penelope zupfte an dem frischen Leintuch, welches sie dem toten Kind noch gegeben hatten. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt nach der langen Nacht. Kreuz war am Morgen nicht mehr gekommen. Vermutlich warauch er davon ausgegangen, dass seine Hilfe nicht mehr gebraucht wurde. Sie fragte sich, ob es ihr besser gehen würde, wenn er gekommen wäre.
    Elizabeth und Penelope verbrachten den Vormittag damit, mit Steinen einen kleinen Weg durch den Garten abzugrenzen. In sanften Biegungen führte dieser Weg durch die Ringelblumenbeete zu einem Teich, Elizabeths ganzem Stolz, denn hier prangte nach der kurzen Zeit, die die Macquaries in Sydney waren, schon eine englische Seerose. Elizabeth pflückte sie und legte sie dem Kind in das Körbchen. Ihr sehnsüchtiger Gesichtsausdruck ließ ahnen, was sie dachte.
    »Madam, schauen Sie!«, rief Penelope.
    Der Schwarze war

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