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Der Duft der Pfirsichblüte - eine Australien-Saga

Der Duft der Pfirsichblüte - eine Australien-Saga

Titel: Der Duft der Pfirsichblüte - eine Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rütten & Loening Verlag <Potsdam>
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brachte er ihren Unterleib mit seiner Hand zum Klingen und entzog sich ihr gleichzeitig. »Bitte –«, keuchte sie, doch er drehte sich so, dass sie ihn nicht mehr fand. Übrig blieb nur seine lockende Hand zwischen ihren Beinen und seine beschwörende Stimme an ihrem Ohr: »Den Schlüssel, Penny. Den Schlüssel.«
    Sie konnte kaum laufen vor Erregung, brach nach dreiSchritten in die Knie und kroch weiter zur Stiege, wo der Schlüssel angeblich hing – und wo der Aufseher immer noch die Luke aufhielt und wartend nach ihr Ausschau hielt.
    »Hallo? Bist du noch da?«, wiederholte er seine Frage.
    »Ja«, antwortete sie mühsam, voller Angst, alles zu verraten und Liam erneut der Peitsche auszuliefern. »Ja, ich komme … ich … ich möchte etwas mitnehmen …«
    »Na, darauf bin ich ja gespannt.« Der Mann lachte. »Klopf, wenn du rauswillst.« Damit ließ er die Klappe fallen. Es wurde stockdunkel unter Deck, und sie konnte sich nur noch auf ihre Finger verlassen, tastete sich an den Stufen entlang, fand das Seil und auch das angenagelte Brett, wo eine Peitsche, Eisenschellen und ein Schlüsselbund hingen.
    »Ich hab’s«, flüsterte sie aufgeregt, »ich hab den Schlüssel, Liam …«
    »Gut«, raunte er. »Komm zurück zu mir, Penny. Komm mit dem Schlüssel zu mir.« Die leise rasselnden Ketten wiesen ihr den Weg, er bewegte sich, streckte vielleicht die Arme nach ihr aus. Sie drückte das Schlüsselbund an ihre Brust und kroch den gleichen Weg zurück, vertrauensvoll und froh, ihm helfen zu können, und gleichzeitig voller Sehnsucht nach ihm. Die Kerze in der Laterne hatte sich von dem Fall erholt und warf wieder ein ruhiges Licht über den Boden. Liams Gestalt an der Wand war nur ein Schatten, am ganzen Leib bebend kroch sie auf ihn zu.
    »Wo ist der Schlüssel? Gib ihn mir, Penny«, flüsterte er heiser. Sie fand seine Beine und rutschte auf allen vieren und offen wie ein Tor zu ihm. Die Kette rasselte wieder. Er entwand ihr die Schlüssel, lachte leise triumphierend.
    »Gutes Mädchen. Warte!« Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er ihre Beine gespreizt und sie über sich gezogen …Er riss ihr Kleid hoch, hielt ihr Becken umklammert und drang mit aller Macht in sie ein. Hart und breit wie ein Baumstamm stieß er ein paarmal so zu, dass es sie fast zerriss. Er hinterließ ihr nichts als seine kalte Handschrift. Nach dem letzten Stoß entzog er sich und schob sie von seinem Leib herunter.
    »Hau ab, Mädchen, bevor sie Verdacht schöpfen. Ich muss etwas erledigen.« Als sie weinte, umfasste er ihren Nacken und zog sie noch einmal zu sich. »Du warst die schönste Frau, die ich je hatte«, raunte er heiser. »Heirate mich, verdammt.« Und als sie darauf nicht reagierte, küsste er sie ein letztes Mal mit gierigen Lippen und flüsterte: »Dann verlass das Schiff als Erste, Penny. Geh als Erste an Land, hörst du?«
    Sie erinnerte sich nicht mehr daran, wie sie die Stiege hochgekommen war. Tausend Stufen, vielleicht mehr, hatten unter ihren Füßen gebrannt. Man hatte ihr die Klappe geöffnet, sie ans Licht gezogen, hatte sie dann sitzengelassen. Ihr Herz war taub. Zu taub, um das Kind von Marys Armen in ihre eigenen zu nehmen. Zu taub, um auf Fragen zu antworten.

5. Kapitel

    Morn came, and went and came, and brought no day,
    And men forgot their passions in the dread of this desolation
    And all hearts
    Were chill’d into a selfish prayer for light.
    (Lord Byron, Darkness)
    Zuerst hatten sie gedacht, der Sonnenuntergang narre sie mit seiner Farbe. Spiele ihnen mehr vor, als er in Wirklichkeit war. Sie hatten gedacht, die Sonne habe sich zu einem Luftsprung aufgemacht, um sie in New South Wales zu begrüßen – die Freiwilligen wie die Verbannten – als Beweis dafür, dass das neue Land keine hitzeflirrende Fata Morgana war und dass nach der langen Dunkelheit das Licht auf sie wartete. Doch der Sonnenuntergang verbarg sich nur hinter dem Feuer. Das Feuer hatte sich aus dem Proviantlager neben dem Weiberdeck in Windeseile ausgebreitet. Es war aus einem Flämmchen in einem Haufen vergessener Kleider emporgewachsen, eilte erst durch das Unterdeck und züngelte dann durch die Gitterluken nach Luft.
    »Feuer!«, schrie ein Seemann. »Feuer an Bord!« Mit wedelnden Armen kam er auf die Offiziersmesse zugerannt, als könnte man noch etwas gegen die Flammen ausrichten. Doch das Schiff trug die Flammen im Bauch wie eine böse Brut, die auf den richtigen Moment wartete, um ans Tageslicht zu gelangen.
    Haddock sah

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