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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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Ereignis, das ich ohne Penny bewältigen muss.«
    »Sie werden jede Menge Hilfe haben«, versichert Schwester Emily ihr. »Die Gäste, die wir erwarten, sind sehr gute alte Freunde. Sie kennen sich aus und werden nur zu gern mithelfen. Sie gehören praktisch zur Familie.«
    Janna setzt sich ihr gegenüber und nimmt einen kleinen Kuchen. Jakey beobachtet sie beunruhigt.
    »Daddy hilft dir«, sagt er. »Soll ich hierbleiben und dir auch helfen?«
    »Nein, Liebchen, nein«, antwortet sie lachend. »Du verbringst doch deine Ferien bei Pa und Mo. Du bist das ganze Schuljahr fleißig gewesen und hast einen Urlaub bei John the Baptist und Wolfie verdient. Iss deinen Kuchen, und nach dem Tee kannst du Schwester Emily dein neues Lied vorsingen.«
    Als Clem kommt, um Jakey abzuholen, ist kein Kuchen mehr da, aber die Party ist in fröhlichem Gang. Gemeinsam gehen sie alle in den Sonnenschein des frühen Abends hinaus.
    »Heute Nacht werden die Uhren vorgestellt«, meint Schwester Emily aufgeräumt. »Endlich wird es Frühling!«
    Janna und sie gehen zum Haus zurück: Schwester Emily in die Kapelle zum Vespergebet und Janna in die Küche, um das Abendessen zuzubereiten. Clem und Jakey laufen die Auffahrt zum Pförtnerhäuschen entlang, um Jakeys Koffer für den Urlaub zu packen.
    An diesem Abend sieht er Tante Gabriel wieder. Sie steht zwischen den Bäumen auf der anderen Seite der Auffahrt und sieht zum Pförtnerhäuschen hinauf. Er weiß sofort, warum sie gekommen ist: weil er sich Sorgen um Janna macht. Tante Gabriel ist hier, da sie ihm mitteilen will, dass sie auf Janna und Daddy aufpasst, solange er bei Mo und Pa im Court ist. Jakey ist richtig froh, sie zu sehen, und winkt ihr zu, und er hält den Streifenhasen hoch, damit sie weiß, wie lieb sie beide sie haben.
    Plötzlich hört er Daddys Schritte auf der Treppe, winkt noch einmal kräftig und springt schnell ins Bett.
    Natasha fährt sie nach Westen: Sie hasst es, auf dem Beifahrersitz zu sitzen, und die Mädchen sagen, dass sie sich bei ihr sicherer fühlen als bei Adam. Sie wissen, dass er sich darüber ärgert, aber dies ist nur eines der vielen Machtspielchen zwischen ihnen. Die Mädchen tolerieren ihn, doch nur so lange, wie er nützlich ist. Sie sitzen jetzt zusammen, stoßen sich mit spitzen Ellbogen an und schneiden Grimassen. Heute sind sie Verbündete, und sie wissen, dass ihre Mutter Verständnis für sie hat. Sie hat sie bestochen und ihnen DVDs und neue Anziehsachen versprochen, wenn sie sich bei diesem Besuch bei Adams Eltern benehmen. Trotzdem werden sie ihre Grenzen austesten, um festzustellen, wie weit ihre Macht reicht.
    »Ich wollte eigentlich zu Millies Party gehen«, beginnt eine in leisem Jammerton.
    »Cornwall ist langweilig«, fällt die andere ein. »Laaangweilig, laaangweilig.«
    Sie beobachten, wie Natasha sich gerade aufrichtet und kampfbereit den Kopf reckt, während Adam ihr einen schnellen, verärgerten Seitenblick zuwirft. Es sind deine Kinder, sagt der Blick. Sorg dafür, dass sie sich benehmen!
    Natasha sinkt der Mut: Sie möchte sich jetzt wirklich nicht mit Adam streiten. Ihr Chef hat wegen der Rezession zwei ihrer Kollegen entlassen, und sie im Büro arbeitet für drei. Sie macht ihre Sache gut, ruft sie sich ins Gedächtnis. Aber sie ist müde, sehr müde, und könnte gut auf diese lange Autofahrt nach Westen verzichten. Die Mädchen können nichts dafür, dass sie keine Lust auf diese Reise haben. In ihrem Leben ist so viel los, und um der Gerechtigkeit die Ehre zu geben, existiert kein Grund, warum sie begeistert über die Aussicht auf ein Wochenende mit zwei alten Leuten und einem Vierjährigen, die sie kaum kennen, sein sollen.
    »Es sind doch nur ein paar Tage«, sagt sie rasch.
    Sie bemerken, dass sie ihnen nicht widerspricht und ihre Stimme beschwichtigend, aber noch nicht verärgert klingt, und stoßen einander verstohlen an.
    »Es ist nicht langweilig«, erklärt Adam bestimmt. »Es ist nur etwas anderes. Schöne Strände. Schwimmen. Segeln. Wartet, bis es Sommer wird.«
    Sie verziehen spöttisch den Mund. » Du hast gesagt, es wäre langweilig«, erinnert ihn eine von ihnen. »Letztes Mal. Du hast zu Mom gesagt: ›Ich weiß, dass es langweilig ist, aber wir müssen uns Mühe geben. Später schleichen wir uns in den Pub.‹«
    Interessiert beobachten sie, wie Adams helle Haut rot anläuft. Wenn er wütend ist, kann er einem Angst einjagen, doch sie fürchten sich nicht wirklich vor ihm. Sie wissen genau, wo sein Platz in

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