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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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möchte. Zwei seien reichlich genug, sagt sie, und dass sie nicht vorhabe, sich noch einmal mit dem Baby-Stadium auseinanderzusetzen. Adam mache das nichts aus. Mo ist nicht besonders erstaunt. Sie hat sich schon lange damit abgefunden, dass Adam sich absolut nicht dafür interessiert, Kinder in die Welt zu setzen, und sie vermutet, dass dieses Widerstreben zum Scheitern seiner Ehe beigetragen hat. Also werden sie und Pa keine weiteren Enkel mehr bekommen. Sie versucht, das nicht allzu schwer zu nehmen. Schließlich haben sie Glück: Clem und der liebe Jakey wohnen nicht weit entfernt, und Dossie ist natürlich ein Segen.
    Mo atmet den süßen, eindringlichen Duft frisch gemähten Grases ein. Wie wunderbar, falls Dossie einen Mann getroffen hat, der sie lieben, in ihrer Arbeit unterstützen und ihr Leben teilen kann! Von plötzlicher Hoffnung erfüllt, wendet sie sich Pa zu. »Tee«, sagt sie. »Wir trinken Tee im Garten und unternehmen dann mit den Hunden einen Spaziergang durch die Felder. Komm, du kannst mir tragen helfen.«
    Er legt den Arm um ihre Schultern, drückt Mo an sich, und sie gehen zusammen ins Haus.
    Als Schwester Emily an der Tür des Wohnwagens ankommt, stellt sie fest, dass dort bereits eine Teeparty im Gang ist. Jakey und der Streifenhase sitzen an dem kleinen Klapptisch und sehen zu, wie Janna Gebäck auf einen Teller legt. Jakey strahlt Schwester Emily vor Freude an und rutscht auf der Bank beiseite, um Platz für sie zu machen.
    »Kommen Sie herein!«, ruft Janna, die immer glücklich ist, wenn sie die Gastgeberin spielen kann. »Für eine zierliche Person ist gerade noch Platz. Wir feiern den letzten Tag des Schuljahrs, nicht wahr, Jakey?«
    »Ich habe die Tassse mit Peter Hase«, erklärt er. »Jannasss Mummy hat sie ihr gesssenkt, alsss sie klein war. Ich habe keine Mummy, aber dafür sssenkt Daddy mir Sachen.« Beifällig betrachtet er die kleinen, mit Guss überzogenen Kuchenstücke. »Wir verzichten in der Fassstenzeit auf Sssokolade. Und Janna issst auch keine Kekssse. Doch die hier sind nicht mit Sssokolade, also können wir sie esssen. Worauf verzichten Sie, Ssswester Emily?«
    »Ich verzichte darauf, mich über Schwester Ruth zu ärgern«, antwortet sie und quetscht sich neben ihn. »Und ich hoffe sehr, dass daraus eine Gewohnheit wird, die sich auch über die Fastenzeit hinaus fortsetzt.«
    Jakey sieht sie nachdenklich an; er wägt ab, was sie gesagt hat. »Verzichten Sie nicht auf Sssokolade?«, fragt er ziemlich sehnsüchtig.
    Schwester Emily schüttelt den Kopf. »Es ist viel schwieriger, auf das Ärgern zu verzichten. Der Verzicht auf Schokolade hätte mir nicht viel ausgemacht.«
    Janna gießt eine kleine Menge Tee in die Milch in der Peter-Hase-Tasse und reicht sie Jakey. Er setzt den Streifenhasen auf den Tisch, lehnt ihn ans Fenster und greift nach der Tasse.
    »Ich mag Tee«, erklärt er zufrieden.
    »Wo ist dein Daddy?«, fragt Schwester Emily. »Ist er nicht zur Teeparty eingeladen?«
    »Er arbeitet. Ich soll nach dem Frühssstück zu Pa und Mo, weil er so viel zu tun hat, dass er sich in den Ferien nicht um mich kümmern kann, wo ich nicht jeden Tag in die Vorsssule gehe.«
    Unwillkürlich wirft Schwester Emily Janna einen Blick zu, die eine betrübte kleine Grimasse zieht und die Schultern zuckt. »Morgen kommen so viele Gäste«, erklärt sie. »Es ist ein bisschen schwierig, ihn im Auge … Sie wissen schon. Aber du bist doch gern bei Pa und Mo«, setzt sie fröhlich hinzu. »Stimmt’s, Liebchen?«
    Er nickt, stellt die Tasse ab und greift nach einem Stück Kuchen. »Ich mag John the Baptissst und Wolfie«, erklärt er ihnen. »Pa und ich gehen mit ihnen ssspazieren. Und ich habe jede Menge Ssspielssseug da. Manche Sachen haben früher Daddy gehört. Und manchmal nimmt Dosssie mich im Auto mit, und wir besuchen Leute, für die sie kocht.«
    »Meine Güte«, meint Schwester Emily beeindruckt, und Janna rührt einen Teelöffel Honig in einen Becher mit dampfendem Himbeer-Echinacea-Tee und stellt ihn vor sie hin. Sie bedankt sich mit einem Lächeln. »Das klingt sehr spaßig, Jakey. Ich glaube, mir würden solche Ferien bei Pa und Mo auch gefallen.«
    Wieder wirft er ihr diesen nachdenklichen Blick zu. »Sie könnten ja mitkommen«, schlägt er vor.
    »Aber wir bekommen Gäste«, erklärt sie ihm. »Chi-Meur wird voll sein, und ich werde hier gebraucht, um Janna zu helfen.«
    »Ich habe schreckliche Angst davor«, gesteht Janna. »Das ist das erste wirklich große

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