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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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tiefbraunen Haut, die Sonne, Wind und Wellen gegerbt hatten. Nicht zuletzt deshalb wirkte er deutlich älter als Oliver. Dunkelblaue Augen, die von zahllosen Lachfältchen umgeben waren, blitzten übermütig auf, als Oliver nach Sarahs Hand griff und sie zu sich zog, um sie vorzustellen. »Rob? Ich möchte dir meine Frau vorstellen. Das ist Sarah.«
    »Freut mich wirklich sehr, Sarah.« Er schüttelte ihr die Hand, während sie die Begrüßung freundlich erwiderte. Dann sah Robert fragend von ihr zu Oliver. »Wie sieht es denn aus? Habt ihr schon etwas vor?«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Wir wollten uns heute nur etwas umsehen, am Strand bummeln oder so.«
    Robert klatschte einmal kurz in die Hände. »Bingo!
    Dann könntet ihr doch gleich mitkommen, oder?« Er warf Oliver einen auffordernden Blick zu. »Susan würde sich auch riesig freuen. Und die Tauchschule ist heute geschlossen. Wenn ihr Lust habt, könnten wir alle zusammen rausfahren. Wann bist du zuletzt getaucht, Olli?«
    Oliver legte den Kopf schräg und überlegte. »Ich glaub, das war mit dir, Rob.«
    »Das muss ja Ewigkeiten her sein. Ich sag dir, Olli, unser neues Boot wird dich umhauen. Also, was ist?« Sarah fühlte sich von Roberts einnehmendem Wesen ein wenig überrumpelt. Sie hätte Oliver gern noch ein paar Tage ganz für sich allein gehabt. Schließlich waren sie erst vor kurzem angekommen, und die subtropische Hitze hier in Queensland hatte sie zunächst beinahe umgehauen. Aber ihr war die überschäumende Freude der beiden Männer über das Wiedersehen nicht entgangen, und sie wollte kein Spielverderber sein. Außerdem war sie froh darüber, dass Olivers Übermut zurückgekehrt war.
    Dieser hatte ihre Miene sofort richtig gedeutet, drückte ihr einen raschen Kuss auf die Wange und zog sie an einer Hand mit sich zum Fahrstuhl. Über die Schulter gewandt rief er seinem Freund zu: »Gib uns nur fünf Minuten, Rob. Wir holen rasch ein paar Sachen!«
    Kurze Zeit später saßen Oliver und Sarah in Roberts altem Jeep und fuhren zum Hafen. Nachdem Oliver seinen Freund damit geneckt hatte, ob das klapprige Ding die Fahrt auch überstehen würde, erfuhren sie, dass Robert und seine Frau Susan jeden Cent in das sagenhafte neue Boot gesteckt hatten. An dem dafür aufgenommenen Kredit würden sie noch einige Jahre zu knabbern haben. Sarah imponierte die freimütige Ehrlichkeit, mit der Robert das alles zugab. Sie hörte interessiert zu, als er von seiner Frau erzählte, die Biologin war. Mit dem Wissen über die Natur des Great Barrier Reef war sie somit eine begehrte Reiseleiterin für gut zahlende Touristen geworden. Robert machte kein Hehl daraus, dass die Tauchschule allein nicht genügend Erträge abgeworfen hatte. Außerdem gab es derlei Firmen wie Sand am Meer, und die Touristen waren oft nicht imstande, die guten von den schlechten zu unterscheiden. Alles war zu einer reinen Preisfrage geworden. Susan und er hatten sich daher entschlossen, etwas Neues neben der Tauchschule zu wagen. Roberts hellblonde Haare flatterten im Wind, als er sich kurz auflachend zu ihnen umdrehte. »Ich kann euch sagen, uns haben ganz schön die Knie geschlottert, als wir im letzten Jahr die Kreditverträge unterschrieben, um das Boot anzuschaffen. Wir hatten letztendlich ja keine Garantie, ob die Sache gut angenommen werden würde. Aber so, wie es aussieht, war es kein Fehler. Olli, ich sag dir, das Boot ist der Wahnsinn. Fünfzehn Meter lang und mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt. Es kann sowohl für Hochseefischerei als auch für individuelle Tauchtrips gechartert werden. Die Leute, die uns in Anspruch nehmen, zahlen gerne ein paar Dollar mehr für die individuelle Betreuung und ein einzigartiges Ausflugserlebnis, als billiger auf einem Touristenboot eingepfercht zu werden und monotone Erläuterungen über Lautsprecher abgespult zu bekommen.«
    Er hielt in einer Parkbox am Hafen. Sichtlich aufgeregtsprang er aus dem Wagen und lehnte sich auf Olivers Tür. Sein Arm zeigte auf eine moderne weiße Hochseeyacht, und aus seinen Augen sprach Begeisterung. »Da! Das ist sie. Dort drüben. Die Sea Star. Seht ihr?«
    Oliver war beeindruckt. »Wow! Du hast nicht übertrieben. Können wir sie anschauen?«
    Robert lachte zufrieden. »Wenn du das nicht gefragt hättest, wäre ich beleidigt gewesen.«
    Auch Sarah staunte, während sie auf die Yacht zugingen. Sie kam ihr unglaublich groß vor und hatte mit den Segelbooten, die sie von zu Hause her kannte, nichts mehr zu

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