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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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darüber nachgedacht, das kannst du mir glauben, aber ich habe in der Zeit bei meinen Großeltern mein Herz für die Farm entdeckt. Nirgendwo in Australien habe ich mich so wohl und frei gefühlt wie dort. Zugegeben, ich muss noch viel lernen. Was die Schafe angeht, werde ich wohl immer auf erfahrene Kräfte angewiesen sein. Aber ich würde gerne die Pferdezucht meiner Großmutter weiterführen. Jetzt ist sie noch fit und munter. Sie kann mir in den nächsten Jahren noch sehr viel beibringen, Oliver. Das ist meine Chance, hier etwas Eigenes aufzubauen.«
    Oliver hatte ihre Hand losgelassen und starrte schweigend auf das Treiben am Hafen. Eine Weile herrschteeine unbehagliche Stille zwischen ihnen. Dann sah er enttäuscht auf. »Kannst du mir auch verraten, wie du dir das Ganze vorgestellt hast? Sehen wir uns dann weiterhin nur am Wochenende oder gar alle zwei Wochenenden, wenn ich im Hotel mal nicht wegkomme? Soll dieses Pendeln immer weitergehen?«
    Sie senkte den Blick. »Ich weiß ja, dass es schwierig werden wird. Aber wir haben schon schlimmere Schwierigkeiten gemeistert, meinst du nicht? Gönnst du mir denn diese Chance nicht, Oliver?«
    Er war wütend geworden. Lauter, als es nötig gewesen wäre, herrschte er sie an. »Ich verstehe nicht, warum du mich überhaupt geheiratet hast, wenn du nicht mit mir zusammenleben willst!«
    Peinlich berührt warf Sarah einen Blick über die Schulter, bevor sie Oliver wieder ansah. »Vielleicht ist es besser, wenn wir hier verschwinden. Lass uns zahlen und noch einen Strandspaziergang machen, ja?«
    Oliver war aufgebracht. Mit einem Mindestmaß an Höflichkeit winkte er die Bedienung herbei, zahlte und verließ das Lokal, ohne sich um Sarah zu kümmern. Verlegen folgte sie ihm nach draußen und hielt ihn am Ärmel fest. »Oliver, bitte. Wollen wir nicht vernünftig darüber reden? Wir finden bestimmt eine Lösung.« Er blieb stehen und blickte auf sie hinunter. Er war noch immer wütend, das sah sie seinen Augen an. Sie legte eine Hand an seine Wange. »Bitte lass uns wenigstens darüber sprechen, ja?«
    Oliver zögerte und sah sie an. Ihre Haut war inzwischen leicht gebräunt, und ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet. Ihr dunkles Haar schimmerte glänzend. Amliebsten hätte er sie an sich gezogen und geküsst, doch er war zu enttäuscht darüber, dass sie es ernsthaft in Erwägung zog, nicht bei ihm zu leben. Also schwieg er nur verstockt. Sarah nahm seine Hand und zog ihn weiter. Am Strand entledigte sie sich ihrer Sandalen, band die Riemen aneinander und nahm sie in die eine Hand, mit der anderen griff sie wieder nach der seinen. Eine ganze Weile gingen sie schweigend nebeneinander. Sarah wollte ihm Zeit lassen, sich zu beruhigen, und warf ihm immer wieder einen kurzen Seitenblick zu. Es schmerzte sie, ihn mit ihren Plänen verletzt zu haben.
    Sie blieb stehen. »Wollen wir uns ein bisschen hinsetzen?« Er nickte, und beide ließen sich nebeneinander auf dem weißen Sandstrand nieder. Nachdem sie einige Zeit auf die glitzernden Wellen geschaut hatten, brach Sarah das Schweigen. »Vielleicht hörst du mir erst einmal zu, Oliver. Ich will dir wenigstens erklären, wie ich zu meinen Überlegungen gekommen bin.« Sie schwieg einen Moment und atmete tief durch. »Als ich damals in Melbourne gelandet bin, war ich so durcheinander wie noch nie zuvor in meinem Leben. Meine Zukunft, alle meine Pläne waren zerplatzt wie eine Seifenblase. Ich hatte Wolf geliebt wie niemanden zuvor. Und doch hat er mich einfach gegen eine andere ausgetauscht. Wie du weißt, bin ich damit nur schwer fertig geworden.« Sie lächelte Oliver zu. »Und ohne dich hätte ich es vermutlich gar nicht geschafft.« Ihre Augen wanderten wieder über die Wasseroberfläche in die Ferne. »Langsam, aber sicher, hast du mir in die Realität zurückgeholfen und warst mein bester Freund. Was du mir wirklich bedeutet hast, habe ich aber erst gemerkt, als ich dich beinaheverloren hätte.« Sie schluckte unwillkürlich bei der Erinnerung an die Angst, die sie damals hatte aushalten müssen. »Als du in der Klinik zwischen Leben und Tod hingst, erkannte ich, wie sehr ich dich liebte und wie sehr du bereits ein Teil meines Lebens geworden warst. Obwohl wir es danach nicht leicht hatten, unsere Liebe und Gemeinsamkeit zu entdecken, musste ich diese Angst, dich endgültig zu verlieren, noch einmal durchstehen. Als du mit Sammy so überstürzt abgereist warst, brach für mich eine Welt zusammen. Verstehst du? Wieder

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