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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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würden und der Mannschaft nicht in die Quere kämen. Davon abgesehen ist es gut, Sie an Bord zu haben. Wenn Sie irgendetwas brauchen, Miss, fragen Sie Harrington, meinen Steuermann. Sir.« Er nickte Oscar zu und kehrte dann auf sein Schiff zurück.
    »Entzückend«, flüsterte Camille.
    »Es ist nicht luxuriös, aber es wird genügen, oder?«, sagte Ira, der sich wieder zu ihnen umdrehte. »Nun, ich schätze, das war’s. Sie beide sollten an Bord gehen.«
    Camille seufzte. »Sie kommen wirklich nicht mit?«
    »Ich hab’s Ihnen gesagt. Dieser verhexte Stein bringt mir nichts, nicht wahr? Nur eine einzige Person kann von ihm profitieren.« Iras Nase zuckte. »Und ich bin immer noch sauer, dass Sie mich verdammt noch mal belogen haben und abstritten, dass Sie vor Bendigo diesen Totenkopf in der Luft gesehen haben. Ich dachte schon, ich hätte langsam eine weiche Birne bekommen.«
    Oscar hob einen schweren Sack mit Vorräten hoch, die Monty ihnen nach der Beerdigung gegeben hatte. Essen, Wasser, Decken, Schwefelstreichhölzer, ein Gewehr und jede Menge Munition.
    »Ich habe ernst gemeint, was ich gesagt habe«, erklärte Oscar. »Wir werden das Geld, das wir Ihnen schulden, von Williams Versicherung in Sydney bekommen.«
    Camille schwieg und hoffte, dass sie überhaupt eine Entschädigung bekommen würden, von der sie etwas schicken konnten.
    Ira wedelte mit seinem Hut. »Ja, ja. Bloß gut, dass ich euch beide mag. Aber ich bin nicht der Typ für tränenreiche Abschiede, also gehen Sie jetzt einfach, Schätzchen. Ich muss feststellen, ob ich Monty beschwatzen kann, mich noch für eine Weile dazubehalten.«
    Ira küsste Camille auf die Wange und Camille umarmte ihn. Der Australier drückte sie an sich und schloss die Arme um sie.
    »Ira«, sagte sie. Sie bekam kaum Luft. Er legte das Kinn in ihre Halsbeuge. »Ira!«
    Er ließ sie los und rief: »Nun, wenn ich meinen verdammten Schatz schon nicht haben kann …« Ira lächelte und tippte sich an den Hut. Sie schüttelte den Kopf und glättete ihr Kleid. Oscar streckte lachend die Hand aus. Ira betrachtete sie zweifelnd, bevor er sie ergriff.
    »Sie bedanken sich tatsächlich bei mir, Kildare?«
    »Ich schüttele Ihnen tatsächlich die Hand, Beam«, antwortete er mit einem Grinsen.
    »In Ordnung, dann lassen Sie uns so auseinandergehen.« Ira winkte ihnen ein letztes Mal zu, bevor er sich auf den Weg zu Montys Hütte machte.
    Camille und Oscar trafen Harrington in der Kombüse. Das zweite Deck hatte niedrige Decken und schmutzige Böden, und während der mürrische Steuermann sie den schmalen Flur hinunterbegleitete, fing Camille bereits den beißenden Gestank von Alkohol aus dem Frachtraum auf.
    Harrington stieß eine Tür auf. »Hier ist es.«
    Der Raum war kaum mehr als eine Speisekammer mit einer in die Wand eingebauten Koje und einem Stück Boden, das so breit war wie Oscars Schultern.
    »Ist das meine Kajüte?«, fragte Camille und trat hinein.
    »Die gehört euch beiden«, antwortete Harrington.
    »Uns beiden?«, stieß sie hervor. »Das ist unmöglich, Mr. Harrington.«
    »Nehmen Sie sie oder lassen Sie’s bleiben, Miss.« Sein kaltschnäuziger Blick strafte seinen Tonfall Lügen.
    Oscar griff nach dem Türknauf und trat hinter Camille ein. »Danke, wir kommen hier bestens zurecht«, sagte er. Der Steuermann verzog das Gesicht, bevor er davonging. Oscar zog leise die Tür zu.
    Camille ballte die Hände zu Fäusten. »Ira hat nichts über einen einzigen jämmerlich kleinen Raum gesagt!«
    Die Laken auf der Koje waren verknäult und das Kissen so flach wie ein Pfannkuchen. Es gab auch kein Bullauge. Das einzige Licht, eine winzige Sturmlampe, die bereits entzündet war, stand in einer Nische in der Wand. Ohne sie wäre die Kajüte stockdunkel gewesen.
    »Sieht so aus, als hätte er uns zurückgezahlt, dass wir ihn belogen haben«, meinte er.
    »Ich kann nicht glauben, dass du dich nicht darüber aufregst. Wie sollen wir die nächsten zwei Wochen leben? Kapitän Mulligan will, dass wir unter Deck bleiben. In diesem Raum, ohne Licht, ohne Platz.«
    Eng und stickig und mit nur einer Koje. Das fügte sie nicht hinzu. Das war offensichtlich genug.
    »Ich werde auf dem Boden schlafen«, erbot sich Oscar, als habe er ihre Gedanken gelesen. Sie schaute auf die Holzbretter hinab, die mit Kot beschmutzt waren. Bestenfalls Mäusekot, schlimmstenfalls Rattenkot. Ratten bissen, und wenn eine Wunde sich entzündete, würde man die Infektion nicht aufhalten können.
    »Du kannst

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