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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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plötzlich wieder in meinem Bett. Allein. Ich öffnete die Augen, blinzelte, und Johnnys Gesicht nahm Kontur an. Er hielt mich an den Schultern und schüttelte mich.
    „Emm!“, rief er, als ich meinen Blick auf ihn konzentrierte. „Was zum Teufel tust du da?“
    „Sie hat nur versucht …“, setzte Jen an und rieb sich die Augen.
    Johnny funkelte sie an und zog mich an sich. „Verdammt clevere Idee.“
    Jen wirkte verängstigt. „Geht es ihr gut?“
    „Mir geht es gut, Johnny. Wirklich.“ Ich schob ihn ein wenig von mir, damit ich Luft holen konnte. „Ehrlich, beruhig dich.“
    Er nahm mein Gesicht in seine Hände und schaute mir in die Augen. Zu Jen sagte er mit gepresster Stimme: „Ich denke, du gehst jetzt besser.“
    Sie drückte kurz meine Schulter, bevor sie ging. „Ich rufe dich an.“
    „Ja, okay.“ Ich war zu müde, um aufzustehen und mich gegen Johnny zur Wehr zu setzen, um Jen hinterherzugehen. Also rollte ich mich einfach neben ihm zusammen. Ich wusste, meine Freundin würde es verstehen.
    Als sie weg war, küsste Johnny mich. Er hielt mein Gesicht immer noch zwischen seinen Händen. Er schaute mir erneut in die Augen. „Was zum Teufel hast du da gemacht?“
    „Ich habe versucht, herauszufinden, ob ich die Episoden kontrollieren kann“, flüsterte ich und hasste mich dafür, dass es mir peinlich war.
    Er atmete tief und zitternd ein. Gefühle huschten über sein Gesicht, zu viele, als dass ich sie auseinanderhalten konnte. „Und, kannst du?“
    „Offensichtlich nicht“, sagte ich missmutig.
    Johnny schüttelte den Kopf. „Tu das nie wieder.“
    Genervt wandte ich mich von ihm ab. „Ist es das, was du willst? Dass ich einfach tue, was du sagst?“
    „Nein, Emm.“ Johnny drehte meinen Kopf vorsichtig zu sich herum, damit ich ihn anschaute. „Ich will dich nur nicht noch einmal verlieren.“

25. KAPITEL
    E s fühlte sich an, als wäre etwas in mir zerbrochen, was nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten musste. Was auch immer mein Gehirn dazu veranlasste, zwischen Bewusstsein und Traum hin und her zu springen, schien … nein, repariert ist das falsche Wort. So dumm war ich nicht, zu glauben, alles wäre wieder gut. Es war eher schlimmer als je zuvor und doch irgendwie besser.
    In der Woche, in der Johnny mich so sehr umsorgte, dass ich zwischendurch den Wunsch verspürte, ihn umzubringen, ging ich nicht wieder in die Dunkelheit. Eine weitere Woche verging mit klarem Kopf. Noch eine. Am Ende des Monats lag Frühling in der Luft, und ich hatte noch nicht mal in meinem regulären Schlaf von dem damaligen Johnny geträumt.
    Ich vereinbarte einen Termin bei Dr. Gordon, vorgeblich für meine jährliche Vorsorge, aber ich ließ sie auch alles andere untersuchen, inklusive einem CT. Ich protestierte nicht einmal, als sie es vorschlug. Wir sprachen über meinen Abend im Krankenhaus und die Behandlungsoptionen. Sie hätte mir gerne erneut Tabletten gegen epileptische Anfälle verschrieben, doch dagegen wehrte ich mich.
    „Ich habe schon Probleme, jeden Tag daran zu denken, die Pille zu nehmen. Eine zweite Tablette pro Tag würde mich vollkommen überfordern“, sagte ich.
    Dr. Gordon schüttelte den Kopf. „Sind Sie sicher, dass Sie nicht auf ein Verhütungsmittel umsteigen wollen, das für Sie einfacher zu handhaben ist, Emm?“
    Ich lachte, was sich immer seltsam anfühlte, wenn man in einem dünnen Hemdchen auf einem gynäkologischen Untersuchungsstuhl saß. „Nein. Ist schon in Ordnung. Ich bin im Moment in einer festen Beziehung, habe keine wechselnden Partner – bla, bla, bla –, und wir benutzen Kondome, obwohl ich glaube, dass wir uns bald mal über sexuell übertragbare Krankheiten unterhalten sollen, um die Dinger endlich weglassen zu können. Außerdem hatte er eine Vasektomie.“
    Sie lächelte. „Klingt, als hätten Sie alles im Griff.“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich will nicht wieder Medikamente nehmen, wenn es nicht unbedingt sein muss.“
    Sie legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß. Aber als Ihre Ärztin muss ich Ihnen wenigstens die Behandlung anbieten, die ich für die beste halte, selbst wenn Sie meinem Rat dann nicht folgen wollen.“
    Ich nickte. Dr. Gordon kannte mich seit vielen Jahren. „Das verstehe ich. Aber ich glaube, wir wissen beide, dass es für die Episoden keinen wirklichen Unterschied macht. Sie kommen. Sie gehen.“
    „Sie kommen, sie gehen“, wiederholte sie. „Ich wünschte, wir wüssten eine bessere Antwort.“
    Natürlich

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