Der Duft von Orangen (German Edition)
Kopf. „Honey, ist mit dir alles in Ordnung?“
„Ja, alles super.“ Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Mir geht es gut. Wirklich. Ich bin nur müde. Das mit dem Gedicht ist echt schön zu wissen, Mom. Danke.“
„Zu meiner Jugend war Ed sehr bekannt“, sagte meine Mutter verträumt. „Ich frage mich, was aus ihm geworden ist? Könntest du nicht mal im Internet nachschauen? Es würde mich interessieren, ob er noch andere Bücher veröffentlich hat.“
Nur nach seinem Tod. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er sogar die Veröffentlichung dieses Buchs schon nicht mehr erlebt. Das erzählte ich ihr jedoch nicht. Genauso wie ich ihr nichts von den Episoden erzählte oder von dem „Zufall“, dass Johnny damals einer von Ed D’Onofrios besten Freunden gewesen war.
„Dein Dad hat die anderen Gedichte nie gemocht“, gestand sie mir plötzlich. „Nur dieses eine. Es war seine Idee, dich Emmaline zu nennen. Wir konnten uns nicht auf einen Namen einigen und haben uns wieder und wieder darüber gestritten. Er wollte etwas Modernes und anderes, und ich dachte, ein altmodischerer Name wäre besser. Also schlossen wir einen Kompromiss. Du warst immer die einzige Emmaline in deiner Klasse.“
„Ich bin überhaupt die einzige Emmaline, die ich kenne.“
„Ja, du bist einzigartig“, sagte meine Mom und zog mich in ihre Arme.
Später, nachdem wir uns verabschiedet hatten und sie mir das Versprechen abgenommen hatte, sie bald anzurufen, kam Johnny. Er brachte köstlich duftendes Thai-Essen mit und stellte es auf die Insel in meiner Küche. Ich deckte Teller und Stäbchen, goss uns beiden heißen Tee ein und wärmte mir meine Hände an der Tasse, während Johnny die Essensbehälter öffnete.
Er ertappte mich dabei, wie ich ihn anstarrte. „Was ist?“ „Ich gucke nur.“
Er lächelte und kam um die Insel herum, um mir einen Kuss zu geben. „Gefällt dir, was du siehst?“
„Oh, sehr sogar.“ Ich kniff in seinen Po. „Und was ich fühle, auch.“
Er schaute über seine Schulter auf das Essen, dann sah er mich wieder an. „Wie viel Hunger hast du?“
„Das kommt drauf an, was du mir servieren willst.“
Er nahm meine Hand und legte sie auf seinen Schritt. „Wie wäre es damit?“
„Ich bin so froh“, sagte ich, „dass du auch nach mehreren Monaten, in denen du mit mir schläfst, noch so romantisch sein kannst.“
Er rieb mit meiner Hand in kleinen Kreisen über seinen Schritt, während wir beide lachten und küssten und uns mit schimmernden Augen und feuchten Mündern voneinander trennten. Ich umarmte ihn, zog ihn ganz fest an mich. Es war ein seltsamer Tag gewesen. Mit Johnny zusammen zu sein machte ihn irgendwie besser.
„Was ist los?“, murmelte er an meinem Haar.
Ich drückte ihn fester und schob ihn dann ein wenig zurück, damit ich ihn anschauen konnte. „Bin ich zu jung?“
Seine Augenbrauen gingen nach oben, die Mundwinkel nach unten. „Ist Kimmy wieder auf dich losgegangen?“
„Nein. Nicht Kimmy. Ich will wissen, was du darüber denkst.“
Er atmete laut aus und ließ mich los, um sich mir gegenüber an die Arbeitsfläche zu lehnen. „Du bist jung. Ja. Oder vielleicht bin ich nur alt.“
„Aber stört es dich noch?“
Er schaute mich ernst an. „Warum? Stört es dich?“
„Nein.“ Ich war mir nicht sicher, was mich wirklich störte. Ich wollte ihn küssen, vielleicht gleich hier und jetzt den Reißverschluss seiner Jeans öffnen, ihn in den Mund nehmen und uns beide vergessen machen, dass ich diese Unterhaltung überhaupt angefangen hatte.
„Emm. Bitte sprich mit mir.“
Es gefiel mir, dass er darauf beharrte, darüber zu sprechen. Dass es ihm wichtig war, das angespannte Schweigen nicht einfach unter den Teppich gemeinschaftlicher Heuchelei zu kehren. Ich liebte ihn aus so vielen Gründen, aber sie waren so verworren.
„Stört es dich, dass ich so viel über dich wusste, bevor wir uns kennengelernt haben?“
Er lachte. „Du meinst, stört es mich, dass du mich nackt gesehen hast, bevor du mich das erste Mal nackt gesehen hast?“
„Das auch, ja. Aber auch alles andere.“ Er wusste, dass ich seine Filme gesehen und im Internet recherchiert hatte. Aber wir hatten noch nie darüber gesprochen. „Hast du jemals befürchtet, dass ich mich wegen dem, was du bist, in dein Leben gedrängt habe?“
Johnny lachte erneut und kam zu mir, um mich zu küssen. „Emm, ich will , dass du wegen dem, was ich bin, mit mir zusammen bist.“
„Aber nicht wegen dem, der du
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