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Der Duft von Tee

Der Duft von Tee

Titel: Der Duft von Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Tunnicliffe
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den Muttchen, die Packen von flach gedrückten Pappschachteln schleppen, die sie für ein paar Münzen verkaufen.
    Pete nimmt mich an der Hand, als ich an dieser Landschaft aus Lebensmitteln entlangschlendere, frisch, heiß, süß, sauer und salzig. »Komm, wir sind spät dran.«
    Wir gehen zu einem Tisch, an dem noch zwei Stühle frei sind und an dem bereits ein Ehepaar sitzt und ganz in seine Unterhaltung vertieft ist.
    »Pete, hallo!«, ruft der Mann, als er uns sieht. Er hat einen starken kanadischen Akzent. Sein dickes, braunes Haar steht vorwitzig vom Kopf ab, sein Kiefer ist breit und kräftig. Sein Gesicht hat eine gesunde Karamellfarbe; er sieht aus, als würde er viel Zeit an der frischen Luft verbringen. »Sie müssen Grace sein.« Er schüttelt kräftig meine Hand.
    »Das ist Paul«, erklärt Pete. »Paul kümmert sich um die bauliche Seite des Projekts.«
    »Richtig«, stimmt Paul zu und legt seine große Pranke auf die Schulter der Frau neben ihm und sagt: »Das ist meine Frau Linda.«
    Linda blickt auf, ihr pinkfarbener Mund verzieht sich zu einem höflichen Lächeln. Sie erhebt sich, um uns zu begrüßen. Sie trägt ein kurzes Kleid mit einem Blumenmuster, und ihr blondes Haar ist zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    »Hallo, hallo!«, zwitschert sie.
    Pete beugt sich vor, um ihr einen Begrüßungskuss zu geben. Sie küsst ihn auf jede Wange.
    »Schön, Sie kennenzulernen, Linda. Das ist Grace, meine Frau; sie hat hier noch nicht so viele Bekannte. Großartig, dass wir endlich mal zusammenkommen.«
    Ich zucke bei seinen Worten zusammen, bei denen ich mir wie ein hoffnungsloser Fall vorkomme. »Nett, Sie beide kennenzulernen«, murmele ich. Ich verziehe meine Lippen zu einem Lächeln und hoffe, dass es echt wirkt.
    »Es ist so schön, mal ein neues Gesicht zu sehen.« Linda strahlt mich an und fügt dann ironisch hinzu, »Macao ist wie ein Dorf.«
    Ich nehme mir eine Portion von der kalten, selbst gemachten Butter aus der kleinen, silbernen Schale vor mir. Das Steinsalz, das obendraufgestreut ist, hat sich zu einem salzigen Tau verflüssigt. Die Butter schmilzt auf dem warmen Brotteig und lässt sich gut streichen.
    Pete und Paul sprechen über Arbeitsbewilligungen und ausländische Arbeitskräfte. Sie haben die Köpfe über dem Tisch zusammengesteckt, wenn Pete nicht gerade etwas Lustiges erzählt und Paul sich zurücklehnt und vor Lachen brüllt, wobei er sich mit seiner großen Hand aufs Knie schlägt.
    Ich kaue langsam das warme, süße Brot.
    »Also …«, Linda beugt sich zu mir vor. »Sie arbeiten nicht?«
    »Nein«, antworte ich. »Das heißt, noch nicht. Ich habe in London gearbeitet, aber dann hat Pete das Angebot hier bekommen. Es war einfach zu gut, um es abzulehnen.«
    »Oh, ich verstehe. Als Paul das Angebot bekommen und mir erzählt hat, dass die Einkommenssteuer hier nur fünf Prozent beträgt, habe ich gesagt: ›Liebling, du musst diesen Job einfach annehmen!‹ Das kommt wirklich der ganzen Familie zugute, nicht wahr?« Sie klimpert mit den Wimpern, die unwahrscheinlich dicht sind. Während ich mich frage, ob sie echt sind, starre ich sie etwas zu lange an.
    Die Unterhaltung wird unterbrochen, als unser Kellner die Getränkebestellung aufnimmt. Er hat glänzendes, schwarzes Haar, eine glatte Haut und eine leise, liebenswürdige Stimme. »Was darf ich Ihnen bringen, meine Damen?«
    Bier für die Jungs, Champagner für Linda und eine Tasse heißen, schwarzen Kaffee für mich.
    »Stark, bitte«, füge ich hinzu.
    Als er geht, senkt Linda die Stimme und tätschelt mir das Knie. »Die kriegen es einfach nicht hin, oder?«
    »Verzeihung?«
    »Kaffee. Die machen einfach keinen guten Kaffee. Ich meine, sicher, Wasser kochen und einen Teebeutel hineinhängen, das ja, aber Kaffee … Es bringt mich um, ohne meinen Morgenkaffee auskommen zu müssen. China .« Sie schüttelt den Kopf und verdreht die blassen, blauen Augen. »Es ist nicht leicht, hier zu leben, vor allem für › tai-tais ‹ wie uns. Ich langweile mich tödlich.« Sie streicht ein Haar zurück, das sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hat, und lächelt mich an. Ich nicke, und sie redet weiter. Sie scheint nicht zu bemerken, dass ich nicht viel sage. Der Essensduft steigt mir in die Nase und lenkt mich ab. Ich sehe über ihre Schulter zu dem Büffet hinüber und nehme nur Bruchstücke von dem wahr, was sie sagt.
    »Und dann diese schlecht gebügelten Hemden, fürchterlich. Zumindest das sollte man doch von … denen erwarten

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