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Der Duke, der mich verführte

Der Duke, der mich verführte

Titel: Der Duke, der mich verführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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reichlich renitenten Gattin entgegen. Noch nie in seinem ganzen Leben war er so unzufrieden gewesen. Wenn er diese und die folgenden Nächte überstehen wollte, würde er sich bei Justine entschuldigen und ihr bieten müssen, was sie wollte. Zweisamkeit. Vertrauliche Gespräche. Ihn schauderte. Aber er würde sich von seinem dummen Stolz nicht länger davon abhalten lassen, endlich die Ehe zu vollziehen.
    Bei ihrer Tür angelangt, stieß er einen stummen Seufzer aus, griff dann nach dem Knauf und drehte ihn. Doch nichts geschah. Ungläubig rüttelte er an der Tür.
    „Möchtest du etwas von mir, Bradford?“, rief Justine von drinnen.
    Er räusperte sich und nahm seine Hand vom Türgriff. „Ja. Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen.“
    „Oh nein, das bist du nicht. Ich weiß ganz genau, weswegen du gekommen bist, und würde dir raten, bis morgen zu warten. Dann kannst du dich entschuldigen.“
    Er straffte das Kinn. Unglaublich, was sie sich erlaubte! Von allen Frauen Londons musste er ausgerechnet an jener Gefallen finden, die ihn offenbar nicht nur durchschauen konnte, sondern auch noch in den Wahnsinn zu treiben gedachte. „Justine, ich verlange, dass du mir auf der Stelle aufmachst.“
    „Wärst du an meiner Stelle, Bradford, würdest du dann aufmachen?“
    Missmutig starrte er auf die verschlossene Tür. „Ich finde das gar nicht lustig.“
    „Es soll dich auch nicht belustigen. Ich würde vorschlagen, du gehst jetzt zu Bett. Morgen, wenn du in Ruhe über alles hast nachdenken können, werden wir ausführlich darüber reden, wie du dich in Zukunft mir gegenüber zu verhalten gedenkst.“
    Sein Leid noch zu verschlimmern, war eigentlich nicht seine Absicht gewesen, als er um ihre Hand angehalten hatte. Sie hätte ihn endlich auf andere Gedanken bringen sollen. Ein Ablenkungsmanöver. Kein Folterinstrument.
    Verzweifelt fuhr er sich durchs Haar, ballte die Hände, streckte sie wieder, spürte das beharrliche Pulsieren seines Schwanzes, der auf Erlösung drängte. „Meine ehelichen Rechte bestehen unabhängig davon, ob ich mich bei dir entschuldige oder mich zu einem Gespräch bereit erkläre. Und jetzt mach endlich die Tür auf.“
    Sie schnaubte wenig zartfühlend. „Wenn du meinst, ich würde das als Entschuldigung gelten lassen und dir jetzt die Tür öffnen, musst du ziemlich verblendet sein.“
    „Justine.“ Er hämmerte gegen die Tür, dass es nur so hallte. „Das bist du mir schuldig. Nach allem, was ich für dich und deinen Vater getan habe, kannst du mir das jetzt nicht schuldig bleiben.“
    Sie lachte ungläubig. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Falls ich mich nicht klar genug ausgedrückt haben sollte, wünsche ich von meinem Mann, dass sich seine Beziehung zu mir nicht nur auf den körperlichen Austausch beschränkt. Ehe ich nicht weiß, was in deinem Kopf vor sich geht und was sich in deinem Herzen regt, bleiben meine Beine ebenso fest geschlossen wie diese Tür.“
    Himmel aber auch. In was hatte er sich da nur hineingeritten? „Du bist meine Frau, verdammt, und es ist mein gutes Recht, dir beizuwohnen.“
    „Verzeiht, Euer Gnaden, aber ich werde keinem Manne beiwohnen, der mir nicht den nötigen Respekt erweist. Und wenn er hundertmal mein Gatte ist.“
    Er biss die Zähne zusammen und trat fluchend gegen die Tür. Und noch einmal. Sie war seine Frau, in Teufels Namen! Was fiel ihr ein, sich ihm zu verweigern?
    „Muss ich mir das jetzt die ganze Nacht anhören?“, kam es von drinnen. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gern schlafen. Gute Nacht.“ Es folgte lautes Geraschel, als legte sie sich im Bett zurecht, dann war alles still.
    Radcliff presste ein Auge an den Türspalt, konnte jedoch nichts sehen. Leise vor sich hin brummelnd, hieb er ein letztes Mal mit der Faust an die Tür – so heftig, dass sie in den Angeln bebte. Dann ging er ein paar Mal auf und ab, warf immer mal wieder einen Blick auf die Tür – doch vergebens –, machte schließlich auf dem Absatz kehrt und stürmte zurück in sein Zimmer, wohl wissend, dass ihm keine andere Wahl bliebe, als sich selbst Erleichterung zu verschaffen. Völlig undenkbar, dass er in diesem Zustand der Erregung zu Bett ging, der ihn schon den ganzen Tag geplagt hatte.
    Zum Henker mit alledem!
    Eines war ihm jedoch klar geworden: Wenn er seiner Frau – seiner ihm angetrauten Frau! – beiwohnen wollte, ohne ihr Gewalt anzutun, würde er sich etwas einfallen lassen müssen. Nur was, da hatte er beim besten Willen

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