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Der Duke, der mich verführte

Der Duke, der mich verführte

Titel: Der Duke, der mich verführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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trotz allem Aufwand, den ich betrieben habe, trotz des Geldes, das sie von mir bekommen hat, ist sie zu Carlton zurückgekehrt. Sie ist kein kleines Kind mehr. Sie sollte selbst wissen, dass man für seine Dummheiten geradestehen muss.“
    „Radcliff!“, rief Justine entrüstet.
    Matildas Schluchzen wurde immer lauter. „Nein, nein, er hat völlig recht. Ich hätte niemals zu ihm zurückkehren sollen. Ich hasse Carlton! Bis ans Ende meiner Tage werde ich ihn hassen!“
    Verdammt. Hier waren eindeutig zu viele Frauen am Werk. Und zum ersten Mal in seinem Leben versetzte Radcliff dies nicht in amouröse Stimmung. „Jefferson!“, brüllte er in den Flur hinaus. „Geben Sie Miss Thurlow fünf Pfund und bringen Sie sie zur Tür.“
    „Radcliff!“ Justine marschierte ihm mit sich bauschenden Röcken hinterher und blieb nur kurz stehen, um einen irritierten Blick auf die am Boden verstreut liegenden Papierknäuel zu werfen. „Was ist denn …“
    „Deine verdammte Liste“, knurrte er. „Punkt neun und zehn haben sich mir entzogen.“
    „Allem Anschein nach nicht das Einzige, das sich dir entzieht.“ Mit einem gezielten Tritt ihrer blau besohlten Pantoletten stieß sie die zerknüllten Blätter beiseite, stob hindurch und baute sich vor Radcliff auf, der sich wieder hinter seinem Schreibtisch verschanzt hatte.
    Sie knallte ihm die Benimmfibel unter die Nase, stützte sich drohend auf die Tischkante und zischte: „Sie mit fünf Pfund abspeisen und vor die Tür setzen, dass ich nicht lache. Wie kannst du nur so kalt und grausam sein? Damit ist ihr ganz offensichtlich nicht geholfen. Sie braucht ein Dach über dem Kopf.“
    „Sie kann ja zu ihrer Schwester gehen.“
    „Eine Frau, die Geld von ihrem eigen Fleisch und Blut verlangt, wollte ich nicht meine Schwester nennen.“
    Radcliff verschränkte die Hände hinter dem Rücken und gab sich unbeteiligt. „Was hat mich das zu interessieren? Ich finde es in höchstem Maße despektierlich, dass Miss Thurlow glaubt, sie könne mich wiederholt um Hilfe ersuchen. Schlimmer noch: dass sie sich erdreistet, mich zur Unzeit zu Hause aufzusuchen und meinen Namen vor ganz London in den Schmutz zu ziehen.“
    „Vergiss London, Radcliff. Sie ist schwanger und grün und blau geprügelt. Von deinem eigenen Bruder! “
    „Als ob ich das nicht selbst wüsste.“ Er blickte zur Tür und brüllte erneut: „Jefferson!“
    „Du wirst sie nicht hinauswerfen!“ Justine hieb so heftig mit der flachen Hand auf den Schreibtisch, als schlüge sie die Kriegstrommel. „Hast du mich verstanden, Radcliff? Du wirst es nicht tun.“
    „Pass auf, was du sagst.“
    Jefferson erschien an der Tür. „Sie haben gerufen, Euer Gnaden?“
    Radcliff machte eine müde Geste hin zu Matilda. „Begleiten Sie Miss Thurlow zur Tür, Jefferson. Und geben Sie ihr statt fünf Pfund gleich fünfzig. Mir ist heute so spendabel zumute.“
    „Spendabel – hat man so etwas schon mal gehört? Das ist auch mein Haus!“ Justine fuhr zur Tür herum. „Hören Sie nicht auf ihn, Jefferson. Miss Thurlow bleibt hier. Und richten Sie dem Koch und Mr Evans, dem Haushälter, bei der Gelegenheit gleich aus, dass wir für die kommenden Wochen einen Gast haben werden. Bis zur Geburt von Miss Thurlows Kind.“
    Radcliff schnappte nach Luft. „Kommt überhaupt nicht infrage! Sie bleibt nicht in meinem Haus!“
    Justine beachtete ihn gar nicht, fixierte stattdessen unverwandt den Butler. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie fünfzig Pfund extra bekommen, Jefferson. Sie können sich das Geld gleich heute Abend beim Verwalter abholen. Was sagen Sie dazu?“
    Jefferson sagte erst mal gar nichts, sondern schaute sichtlich verunsichert zwischen den dreien hin und her. „Ich werde dem Haushälter und dem Koch umgehend Bescheid geben, Euer Gnaden.“ Damit verbeugte er sich und verschwand.
    Radcliff ballte die Hände zu Fäusten. Es fiel ihm schwer, Ruhe zu bewahren. Selbst sein Butler widersetzte sich ihm. Wegen fünfzig Pfund – die noch dazu aus seiner eigenen Tasche stammten! Ja, war denn das zu fassen?
    Die Angelegenheit war noch lange nicht ausgestanden.
    Er blickte Matilda an und versuchte, einen kühlen und distinguierten Eindruck zu machen. „Miss Thurlow. Meine Gattin und ich scheinen geteilter Meinung zu sein, weshalb ich Sie bitten würde, uns einen Augenblick allein zu lassen. Sie können sich in den Salon gleich nebenan zurückziehen, und sollten Sie derweil etwas wünschen, wird mein Butler Ihnen für all

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