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Der Duke, der mich verführte

Der Duke, der mich verführte

Titel: Der Duke, der mich verführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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Ihre Bedürfnisse zur Verfügung stehen.“
    Matilda starrte sie aus rot verquollenen Augen an, was die schrecklichen blau verfärbten Schwellungen ihres Gesichts nur noch schlimmer aussehen ließ. „Ich sollte gehen. Ich hätte niemals kommen dürfen.“
    „Oh nein.“ Justine zeigte mit dem Finger auf sie. „Sie bleiben hier, verstanden?“
    „Nein, sie wird im Salon warten, bis wir die Sache geklärt haben“, entschied Radcliff nachdrücklich. „Miss Thurlow? Wenn ich bitten dürfte.“
    „Ähm … ja, Euer Gnaden.“ Matilda senkte den Blick, raffte ihre Röcke und humpelte los. Obwohl sie eine gute Weile brauchte, fiel schließlich die Tür hinter ihr ins Schloss.
    Justine wirbelte zu Radcliff herum. „Hast du das gesehen? Die arme Frau kann sich ja kaum auf den Beinen halten!“
    „Sie dürfte fast im neunten Monat sein. Was will man da verlangen?“
    „ Oh nein. So humpelt man nicht, weil man schwanger ist. Dein Bruder dürfte ihr nicht nur das Gesicht grün und blau geschlagen haben, dessen sei gewiss.“ Justine kam zurückmarschiert und blieb wieder vor dem Schreibtisch stehen. „Hast du überhaupt kein Mitleid mit ihr? Was bist du nur für ein Mensch!“
    „Mit Mitleid ist nicht zu spaßen, Justine. Es ist eine gefährliche Gefühlsregung, die einen die Tatsachen übersehen lässt. Und Tatsache ist, dass ich dir, mir und meinem Namen gegenüber Verantwortung trage.“ Er riss die oberste Schreibtischlade auf und holte heraus, was er vorhin darin versteckt hatte. Er stellte den Ascher vor sich auf den Schreibtisch, knallte die Schublade zu und deutete auf die angerauchte Zigarre. „Du hast gewiss nichts dagegen, wenn ich während unserer kleinen Unterredung rauche, oder? Rauchen hilft mir, gelassen zu bleiben. Was mir, wie ich gestehen muss, im Augenblick nicht leichtfällt.“
    Sie schnaubte leise. „Nur zu.“
    „Sehr gütig, ich danke dir.“ Er steckte sich die Zigarre zwischen die Lippen und beugte sich zur Kerzenflamme vor. Die Tabakblätter knisterten leise, als er sie zu neuem Leben erweckte. Die Zigarre noch immer zwischen den Lippen, richtete er sich wieder auf und inhalierte einen Mundvoll bitter benötigten, erdig warmen Rauchs.
    Die Zigarre in der Hand, drehte er den Kopf zur Seite und blies den Rauch aus. Nun fühlte er sich schon bedeutend besser. Dann nahm er mit der anderen lässig den Ascher auf, kam um den Schreibtisch herum und blieb dicht vor Justine stehen. „Sie kann nicht hierbleiben.“
    Seine Frau musste das Kinn recken, um ihn ansehen zu können. „Warum nicht?“
    Er lehnte sich an den Schreibtisch und stellte den Ascher neben sich ab. Es war offensichtlich, dass Justine wollte, wie seinesgleichen – sprich: wie ein Mann – behandelt zu werden. Er würde ihrem Wunsch nachkommen, indem er so offen und ehrlich wie nur irgend möglich zu ihr sprach. „Ich glaube, ich sollte dir etwas sagen. Ehe wir weitere Worte verlieren.“
    Sie musterte ihn argwöhnisch. „Und das wäre?“
    „Heute früh habe ich Miss Thurlows Porträt von der Wand genommen, es in mein Schlafzimmer getragen und ein letztes Mal davon Gebrauch gemacht, ehe ich es von einem der Diener aus dem Haus habe bringen lassen. Es war längst nicht so erquickend wie einst, aber ich bedurfte sehr dringlich der Erleichterung.“
    Entsetzt wich sie vor ihm zurück. „Du hast was getan?“
    Er räusperte sich und mochte selbst kaum glauben, dass er das eben wirklich gesagt hatte. Hatte er es getan, weil er von Schuld überwältigt worden war? Oder weil er ihr begreiflich machen wollte, weshalb er Matilda – schwanger oder nicht – unmöglich im Haus haben konnte. Ihm war nicht zu trauen.
    „Wie konntest du nur?“, fragte sie, und ihre Stimme klang eher enttäuscht als empört. „Du hast es versprochen. Du hast mir letzte Nacht auf Ehre und Gewissen versprochen, dass du es nie wieder tun würdest.“
    Radcliff klopfte die Asche von seiner Zigarre und beugte sich zu ihr vor. „Du verstehst das nicht, Justine. Du verstehst nicht, dass sich meine Obsession nicht einfach so, mit einem Versprechen, beherrschen lässt. Ich musste mich entscheiden: Matildas Porträt oder du.“ Eindringlich sah er sie an. „Und ich kann dir versichern, dass ich das Porträt nicht wollte. Du wärst mir lieber gewesen.“
    Wütend erwiderte sie seinen Blick. Ihre haselbraunen Augen funkelten, und ihre Wangen waren so stark gerötet, dass keine einzige ihrer Sommersprossen mehr zu erkennen war. „Soll ich mich davon

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