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Der Duke, der mich verführte

Der Duke, der mich verführte

Titel: Der Duke, der mich verführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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stolz auf dich.“
    „Wenigstens einer von uns beiden.“
    Wieder musste sie lachen und betrachtete seine dunkel umrissene Gestalt, die noch immer vor ihr auf dem Schreibtisch saß, nur ein paar Schritte entfernt. „Du magst dich nicht chic finden, Radcliff, aber für mich warst du es schon immer.“
    „Hört, hört. Hattest du gerade nach mir gesucht?“
    Obwohl sie ihm gern gesagt hätte, dass sie ihn in der Tat gesucht hatte, wollte sie den armen Mann nicht unnötig in Erregung versetzen und Anlass zu weiteren Missverständnissen geben. „Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, Radcliff, aber eigentlich habe ich nur deine Liste gesucht.“
    „Oh.“ Er klang natürlich trotzdem enttäuscht.
    Er erhob sich, wobei der Schreibtisch leise knarrte, und kam langsam auf sie zu. Noch immer konnte sie ihn im Dunkel kaum erkennen, doch sie spürte, wie er auf sie zutrat. Ihre Hände wurden feucht, und kurz erwog sie zu fliehen. Trunken, wie er war, würde er wohl kaum über viel Selbstbeherrschung verfügen. Und doch … sie rührte sich nicht von der Stelle. Es war, als wären ihre Rocksäume am Teppich festgenäht.
    Dicht vor ihr blieb er stehen, sie roch Zigarrenrauch an seinen Kleidern. Nach langem Schweigen sagte er: „Kinder.“
    „Wie bitte?“, fragte sie entgeistert.
    „Das war der fünfte Punkt auf meiner Liste.“
    Nun, damit hätte sie jetzt nicht gerechnet.
    „Sag mir, dass ich recht habe und du dir Kinder wünschst.“ Seine Stimme klang so tief und rau, dass es in ihrem Bauch heftig zu flattern begann. „Sag mir, dass du Kinder von mir willst.“
    Sie machte einen großen Schritt zurück. „Nun ja, doch. Natürlich. Irgendwann. Wenn wir beide so weit sind, diese Verantwortung zu tragen.“
    Mit einem großen Schritt schloss er wieder zu ihr auf. „Zweifelst du daran, dass ich mit dreiunddreißig alt genug bin, Verantwortung zu tragen?“
    „Auf das Alter kommt es nicht an.“
    Wieder seufzte er. „Wirst du mir jemals wieder vertrauen, nachdem ich das getan habe?“
    „Es wird eine Weile dauern. Du wirst mir beweisen müssen, dass es dir ernst damit ist und du dich zusammenreißen kannst.“
    „Ich beweise dir doch gerade, dass ich mich zusammenreißen kann“, raunte er. „Oder glaubst du, ich könnte mir nichts Besseres vorstellen, als mir hier mit dir im Dunkeln die Zeit zu vertreiben und zu erörtern, wie ich einen Skandal vermeiden kann?“
    Sie musste sich ein Lachen verkneifen. „Ich bin sehr stolz auf deine Bemühungen, Radcliff. Und ich bin sehr stolz darauf, dass du dich heute Miss Thurlow gegenüber so großzügig gezeigt hast.“
    „Ich will, dass du stolz auf mich sein kannst. Es bedeutet mir sehr viel.“ Er zögerte. „Darf ich dich in den Arm nehmen?“
    Ihr Herz schlug noch schneller. Doch sie schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht, wenn du betrunken bist. Morgen. Wenn du dir dessen, was du tust, bewusst bist.“
    „Nur ein Kuss. Lass mich dich küssen.“
    „Nein. Nicht in deinem Zustand.“ Sie hob abwehrend die Hände, um ihn von sich zu schieben. Doch zu ihrer Überraschung und Erleichterung machte er keinerlei Avancen.
    „Was darf ich denn?“, knurrte er und begann sie lauernd zu umkreisen. Sie hörte seinen schweren Atem und roch nun auch den Portwein. „Sag es mir“, insistierte er, nun hinter ihr. „Sag es mir, und ich werde es tun.“
    Justine holte tief Luft und machte sich Mut, genau das zu sagen, was ihr auf dem Herzen lag. „Du darfst mir deine Liebe gestehen.“
    Langsam kam er hinter ihr hervor und blieb dicht vor ihr stehen. „Und warum sollte ich das tun?“
    Der Mann verstand es wirklich, ihre Geduld auf die Probe zu stellen. „Weil ich mehr von dir will als Lust, Radcliff. Wir werden bis ans Ende unserer Tage zusammen sein. Ist dir das eigentlich klar? Glaubst du, du könntest jemals lernen, mich zu lieben?“
    „Justine“, schnaubte er. „Liebe … Liebe ist bloß ein Mythos. Das weißt du doch, mein Schatz, oder? Nichts als ein dummer Mythos – von der Gesellschaft erfunden, um einen glauben zu machen, man wäre geborgen, jemand würde sich um einen sorgen. Doch die Wahrheit ist, dass man allein ist. Es interessiert keinen, was aus einem wird. Und was ist mit dir?“
    Fragend hob sie die Brauen. „Was soll mit mir sein?“
    „Liebst du mich?“
    Nun war sie es, die schnaubte. „Du verstrickst dich in Widersprüche.“
    Er holte tief Luft. „Gut möglich. Aber … nur mal angenommen, du würdest an die Liebe glauben, könntest du

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