Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Haare sich an seiner Haut bewegte. Allein der Gedanke, nackt zu sein, während Jaelyn rittlings auf seinen Hüften saß und diese ebenholzfarbene Mähne über seine Brust strich, reichte aus, um ihn schmerzhaft hart werden zu lassen.
»Du hast nicht gewonnen, bevor ich tot bin«, fauchte sie.
»Das wäre allerdings Verschwendung.« Sein nachdenklicher Blick senkte sich zu ihren vollen Lippen, die einem Mann den Himmel auf Erden bereiten konnten. »Akzeptiere mein Angebot, Jaelyn, und mach uns beide glücklich.«
Wenn er nicht die geschärften Sinne eines mächtigen Feenvolkangehörigen besessen hätte, wären ihm ihre geweiteten Pupillen und ihre leicht geblähten Nasenflügel nicht aufgefallen – Reaktionen auf den Duft seiner Erregung.
»Nein.«
»Dann wirst du meine Gefangene bleiben.«
»Du kannst mich nicht ewig gefangen halten.«
Er konnte nicht anders, als über ihre ungeheure Arroganz zu lächeln. Das war so typisch für Blutsauger.
Nein, nicht typisch , flüsterte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Selbst für eine Vampirin war sie – unglaublich. Etwas Besonderes.
»Vielleicht gelingt es dir, dich von den Ketten zu befreien, doch Avalon kannst du nicht entkommen.« Er wies mit dem Kopf in Richtung der dichten Nebel, die durch das stark dunkel getönte Fenster zu sehen waren. »Es gibt da auch noch etwas anderes, das du wissen solltest.«
»Und was?«
»Die Zeit vergeht in den Nebeln anders.«
Jaelyn runzelte die Stirn. Sie spürte, dass er die Wahrheit sagte. »Wie anders?«
»Sie ist nie konstant«, antwortete er. Seine Theorie besagte, dass die von Morgana erschaffenen Nebel den Nebeln ähnelten, die zwischen den Dimensionen existierten und von den Dschinnen zum Reisen genutzt wurden. Das würde erklären, warum die Zeit hier anders verging als in der Außenwelt. »Vielleicht sind nur wenige Stunden vergangen, seit wir in Avalon angekommen sind, vielleicht aber auch mehrere Wochen.«
»Warum hast du uns dann hergebracht?«, erkundigte sich Jaelyn frustriert. »Wer weiß, vielleicht hat Sergei den Fürsten der Finsternis bereits zum Leben erweckt.«
Ariyal erschauderte. Diese Frau war zu jung, um sich an den Fürsten der Finsternis oder seine abscheulichen Horden von Lakaien erinnern zu können – sonst hätte sie nie und nimmer von seiner Rückkehr gesprochen, als wäre das nicht mehr als eine Unannehmlichkeit.
»Wir wüssten es, wenn die Pforten der Hölle sich geöffnet hätten«, versicherte er ihr trocken. »Und dies hier ist der einzige Ort, an dem ich dich vor den anderen Blutsaugern verstecken konnte.«
Zu spät wurde ihm klar, was er mit seinen Worten verraten hatte.
»Du hast das Ende der Welt riskiert, nur um mich zu deiner Geisel zu machen?«
Ariyal wandte sich abrupt um, um sein Unbehagen zu verbergen, und durchquerte den Raum, um durch die Türöffnung zu starren, die zu den angrenzenden Badezimmern führte. Er schnitt eine Grimasse, als er bemerkte, dass die flachen Becken noch immer mit dem parfümierten Wasser gefüllt waren, mit dem Morganas Sexsklaven sich hatten waschen müssen, bevor sie in ihr Bett gekommen waren.
»Ich sagte doch schon, ich brauche jemanden, der mir den Rücken deckt«, fauchte er, wobei seine Stimme urplötzlich rau klang.
»Treibt sich dein Stamm nicht hier irgendwo herum?«
»Meine Leute ziehen genau die Art von Aufmerksamkeit auf sich, die ich zu vermeiden hoffe.«
»Und?«
Er drehte sich um und begegnete ihrem ungläubigen Blick. »Es gibt kein ›Und‹.«
Die Kette rasselte, als Jaelyn ungeduldig einen Schritt auf ihn zukam. Sie spürte deutlich, dass er ihr gegenüber nicht ganz ehrlich war.
»Doch, das gibt es durchaus.«
»Verdammt, ist das lästig«, murmelte er.
»Dann lass mich frei.«
Auf gar keinen Fall.
Sein Blick glitt über die harten Linien ihres Körpers. Sie wirkte wie ein geschmeidiger Windhund, muskulös und anmutig.
Und sie gehörte ihm.
Er unterdrückte diesen beunruhigenden Gedanken und konzentrierte sich darauf, Jaelyn abzulenken.
»Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Tearlochs Wahnsinn ein Einzelfall ist.«
Glücklicherweise biss Jaelyn gleich an. »Du glaubst, er ist ansteckend?«
»Nein, aber der Schleier zwischen den Welten wird immer durchlässiger, wodurch sich dem Fürsten der Finsternis mehr Möglichkeiten bieten, die Gedanken anderer zu beeinflussen.« Reue darüber, dass er das Böse, das Tearloch befallen hatte, nicht verhindert hatte, erfasste sein Herz. »Und leider ist es unmöglich, seinen
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