Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
als träfe sie das Missfallen des Fürsten der Finsternis besonders schmerzhaft.
»Hmm. Faszinierend. Es scheint, als benötige ich einen neuen Titel.« Das glockenhelle Gelächter verursachte Ariyal einen Schmerz, als werde er von Glasscherben durchbohrt. Er zog Jaelyn noch fester an sich heran und spürte ihre Qual. Sich nur in der Nähe des Fürsten der Finsternis aufzuhalten fühlte sich bereits wie eine Bestrafung an. »Was meinst du, Dolf?«
Die Wolfstöle wimmerte. »Ja – mein Meister.«
»Darüber werden wir später sprechen«, versicherte der Fürst der Finsternis der Wolfstöle. »Unter vier Augen.«
»Ja, Meister. Vielen Dank, Meister.«
Ariyal musste der Wolfstöle für ihre Bemühungen Anerkennung zollen. Es gelang dem Mann, die richtigen Worte zu finden. Leider gelang es ihm jedoch nicht, seinen Mangel an Enthusiasmus für das bevorstehende Privatgespräch mit seinem Meister vor diesem zu verheimlichen.
Zu seinem Glück war das Monster aller Monster mit anderen Angelegenheiten beschäftigt.
»Vorerst habe ich eine kleine Aufgabe für euch.«
Es war der Vampir, der antwortete. »Was sollen wir für Euch tun?«
»Ah, mein treuer Gaius.« Ein Anflug von Spott lag in der schauerlichen Stimme. »Du hast so ein reines Herz.«
Gaius.
Ariyal sah Jaelyn an, um festzustellen, ob sie diesen Namen kannte.
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich stehe Euch zu Diensten«, erklärte der Vampir bereitwillig.
»Ja, das ist wahr.« Eine erneute Woge des Schmerzes legte sich schwer auf Ariyals innere Organe, sodass diese beinahe zu platzen drohten. Heilige Hölle. Wenn sie nicht von hier verschwanden, dann würde der verdammte Fürst der Finsternis sie töten, ohne auch nur bewusst den Versuch zu unternehmen, ihren Tod herbeizuführen. »Du wirst nach den Eindringlingen suchen, die meinen kostbaren Rafael umgebracht haben.«
Jaelyn erstarrte, aber sie war eine ausgebildete Jägerin, den Göttern sei Dank. Die eisigen Schatten, die verhinderten, dass sie entdeckt wurden, gerieten zu keiner Zeit ins Wanken.
»Der Zauberer ist tot?«, fragte die Wolfstöle merklich schockiert.
»Ja, und ich wünsche, dass jene, die die Schuld daran tragen, innerhalb einer Stunde auf meinem Altar geopfert werden.« Die beiden Diener stießen gedämpfte Laute aus, die ihre fürchterlichen Schmerzen erkennen ließen, als der Fürst der Finsternis sie an den Preis für ihr Versagen erinnerte. »Verstanden?«
»Unverzüglich«, stieß Gaius hervor.
Jaelyn und Ariyal hielten einander fest umschlungen, als die Wolfstöle und der Vampir davoneilten, während der Fürst der Finsternis ihnen langsam folgte.
Erst als das letzte Prickeln der Schmerzen nachgelassen hatte, holte Ariyal wieder Luft, und Jaelyn ließ die Schatten sinken.
»Das ging ja gerade noch einmal gut«, murmelte Jaelyn.
»Das kann man wohl sagen.«
»Lass uns von hier verschwinden.«
KAPITEL 23
S tyx durchmaß die Höhle, die wirkte, als habe sie der Dritte Weltkrieg erschüttert, mit seinen Schritten.
Der Fußboden war übersät mit Schutthaufen, riesige Risse durchzogen die einst so glatten Wände, und eine erstickende Staubwolke lag noch immer schwer in der Luft.
Nicht, dass er seiner Umgebung sonderlich viel Beachtung schenkte.
Seine Aufmerksamkeit war fest auf die Sylvermyst gerichtet, die neben einer Steinplatte knieten, welche durch den jüngsten Riss zwischen den Dimensionen verkohlt war.
Als das böse Feenvolk aus den Höhlen gestürmt war, hatte Styx seinen Raben befohlen, zur Seite zu treten. Sosehr es ihm auch Freude bereitet hätte, einige der seltenen Wesen auszusaugen – er hatte Ariyal sein Wort gegeben.
Doch erstaunlicherweise hatten sich die verdreckten Feenwesen nicht wie erwartet eilig in Sicherheit gebracht, sondern Styx mitgeteilt, dass sich der Magier bereits in den Höhlen befand und Ariyal und Jaelyn entschlossen gewesen waren, Tearloch sowie den Säugling zu retten.
Außerdem hatten sie darauf bestanden, in die Höhlen zurückzukehren, nachdem die riesige Explosion gezeigt hatte, dass dort unten eindeutig irgendetwas Schlimmes vor sich ging.
Widerstrebend hatte Styx ihren Forderungen nachgegeben, allein schon deshalb, weil er nicht die Fähigkeit besaß, Magie wahrzunehmen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach benötigte er ihre Begabung noch.
Und falls sie hofften, ihn in eine Falle locken zu können – nun, da gab es noch immer die Möglichkeit, sie auszusaugen.
Seine Entscheidung erwies sich als vernünftig, als sie die untere
Weitere Kostenlose Bücher