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Der dunkle Fluss

Der dunkle Fluss

Titel: Der dunkle Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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alle Fälle.«
    Jetzt schaltete mein Vater sich ein. »Bist du von Sinnen?«
    »Nein, keineswegs.«
    Janice legte ihre Hände auf die Stuhlkanten und stemmte sich hoch. »Ich weigere mich, mir das anzuhören«, sagte sie. »Jacob, ich möchte nach Hause.« Ich zog die Postkarte unter der Bettdecke hervor und hielt sie hoch, sodass sie sie sehen konnte. Sie griff sich an die Kehle und stützte sich mit der anderen Hand auf den Stuhl. »Setz dich hin«, sagte ich, und sie gehorchte. »Was ist das?«, fragte mein Vater.
    »Gray Wilson ist leider Vergangenheit. Tot und begraben. Ich kann nichts mehr beweisen. Aber das hier« — ich schwenkte die Karte — »das hier ist eine andere Sache.«
    »Jacob ...« Sie griff nach seinem Arm, und ihre Finger krümmten sich um sein Handgelenk. Meine Vater wiederholte seine Frage. »Was ist das?«
    »Das ist die Entscheidung«, sagte ich. »Die Entscheidung, die du zu treffen hast.«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »Was für Dämonen es auch immer gewesen sein mögen, die Miriam gehetzt haben, sie haben sie schon sehr lange gequält, und Janice wusste alles darüber. Warum sie es verborgen hielt, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber Miriam war krank. Sie hat Gray Wilson erschlagen, weil sie ihn zu lieben glaubte und weil er nichts mit ihr zu tun haben wollte. Und genauso war es bei Danny Faith.« Ich machte eine Pause. »Der Buckel ist schwer zugänglich. Man braucht einen Truck, um eine Leiche hinaufzuschaffen, und Danny war groß und schwer.«
    »Was redest du da?«, fragte mein Vater.
    »Miriam konnte Danny nicht allein zu der Spalte hinaufbringen.«
    »Nein!«, sagte er. Aber er wusste, dass ich recht hatte. Ich sah es ihm an.
    »Ich glaube auch nicht, dass Miriam diese Karte abgeschickt hat.«
    Ich drehte die Karte um, damit er die Rückseite lesen konnte. Mir geht's super hier, stand da. »Sie wurde nach Dannys Tod abgeschickt.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte Janice.
    »Einen oder zwei Tage nach Dannys Tod ist Janice mit Miriam nach Colorado geflogen. Auf dem Flug nach Denver kann man in Florida zwischenlanden. Ich habe heute Morgen ein bisschen herumtelefoniert. Eine Stunde vierzig Minuten Aufenthalt beim Umsteigen. Reichlich Zeit, um eine Ansichtskarte einzuwerfen. Die Polizei kann die Passagierlisten überprüfen. Die Daten werden übereinstimmen.« Ich sah meinem Vater in die Augen. »Ich bezweifle, dass auf dieser Karte Miriams Fingerabdrücke sind.« Mein Vater schwieg sehr lange. »Das ist nicht wahr«, sagte Janice. »Jacob ...« Er sah sie nicht an. »Was hat das mit einer Entscheidung zu tun?«
    »Wer immer diese Postkarte abgeschickt hat, wollte verschleiern, dass Danny tot war. Und die Polizei wird mit der betreffenden Person sprechen wollen.«
    Er stand auf, und seine Stimme war so laut, dass Janice zusammenzuckte.
    »Was ist das für eine Entscheidung, verdammt?«
    Der Augenblick zog sich in die Länge, und ich genoss ihn nicht. Aber es musste sein. Zu viel Unrecht übersäte den Weg, der hinter uns lag: Verrat und Lügen, Mord und Komplizenschaft.
    Ich legte die Karte auf die Bettkante.
    »Ich schenke sie dir«, sagte ich. »Du kannst sie verbrennen. Der Polizei aushändigen. Ihr geben.« Ich deutete auf Janice, und sie wich zurück. »Deine Entscheidung.«
    Beide starrten die Karte an. Niemand berührte sie.
    »Du hast >herumtelefoniert<«, sagte er. »Mit wem?«
    »Janice und Miriam sind am Abend vor dem Überfall auf Grace von Colorado zurückgekommen. Sie haben in einem Hotel in Charlotte übernachtet. George ist am nächsten Morgen rübergefahren und hat den Tag mit Janice verbracht —«
    »Er ist mit mir einkaufen gegangen«, unterbrach Janice.
    »Ohne Miriam.«
    »Sie ist im Hotel geblieben«, sagte Janice.
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie hat ein Auto gemietet, zwei Stunden bevor Grace überfallen wurde. Einen grünen Taurus, Kennzeichen ZXF-839. Die Polizei weiß das.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte mein Vater.
    »Ich will damit sagen, dass sie immer noch wütend auf Danny war. Sie hatte achtzehn Tage Zeit gehabt, sich Danny und Grace als Paar auszumalen und daran zu denken, wie Danny sie wegen Grace abserviert hatte. Ich will damit sagen, sie war immer noch wütend deshalb.«
    »Ich verstehe nicht, wie ...« Er war ratlos, und ich wurde noch deutlicher.
    »Zwei Stunden nachdem Miriam den Wage gemietet hatte, sprang jemand hinter einem Baum hervor und schlug Grace mit einem Knüppel zusammen.«
    Er sah die Karte an, sah mich an. Janice

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