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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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waren sie da, wenn man sie brauchte. Das Zischen des Gaslichts wirkte beruhigend, die Luft war warm, und Eleanor fielen die Augen zu.
    Sie schreckte aus dem Schlaf hoch, das Buch fiel mit einem Poltern zu Boden, und sie sah Hart MacKenzie vor sich stehen und sich über sie beugen.
    Eleanor nahm die Füße vom Stuhl und stand auf. Hart stand reglos da, die Krawatte, die er abgenommen hatte, baumelte in einer Hand. Er wartete darauf, dass Eleanor ihm eine Erklärung gab – typisch für ihn.
    Er trug den Kilt in den Farben der MacKenzies und ein formelles Jackett, sein Hemdkragen stand offen und enthüllte seine Kehle. Seine Augen waren rotgerändert von reichlich genossenem Alkohol, und dunkle Bartstoppeln bedeckten sein Kinn. Er roch stark nach Zigarrenrauch und dem Parfüm einer Frau.
    Eleanor verbarg ihre Abscheu über das Parfüm und räusperte sich. »Ich fürchte, die einzige Möglichkeit, mit dir zu sprechen, Hart, ist, auf der Lauer zu liegen wie ein Tiger … in einem Dschungel. Ich möchte mit dir über die Fotografien reden.«
    »Nicht jetzt«, lehnte Hart ab.
    Er schob den Stuhl beiseite und öffnete die Schlafzimmertür, aber Eleanor stellte sich ihm in den Weg. »Meine Güte, hast du eine Laune! Ginge es nach dir, würdest du nie mit mir über sie reden. Alle schlafen. Wir können ungestört reden. Ich muss dich einiges fragen.«
    »Sag es Wilfred. Er wird dir einen Termin bei mir geben.«
    Hart öffnete die Tür und ging an ihr vorbei ins Zimmer. Eleanor folgte ihm auf dem Fuß, ehe er die Tür schließen konnte.
    »Ich habe keine Angst vor deinem Schlafzimmer, Hart MacKenzie. Ich bin schon hier drinnen gewesen.«
    Hart warf Eleanor einen Blick zu, der ihr Herz schneller schlagen ließ. Er warf die Krawatte und den Hemdkragen auf einen Stuhl und ging zu einem Tisch, auf dem eine Karaffe mit Whisky stand. »Wenn du willst, dass ganz Mayfair erfährt, dass du mich bis in mein Schlafzimmer verfolgt hast, dann bleib meinetwegen hier und schließ die Tür.«
    Eleanor ließ die Tür geöffnet.
    »Das Mobiliar hier drinnen hast du auch nicht ausgetauscht«, stellte sie fest und bemühte sich, ihre Stimme unbeschwert klingen zu lassen. »Das Bett ist ohne jeden Zweifel noch aus dem Mittelalter. Und ziemlich unbequem, wenn ich mich richtig erinnere.«
    Hart warf ihr noch einen Blick zu, während er sich einen Whisky einschenkte und den Stopfen wieder auf die Karaffe setzte. »Was willst du, Eleanor?«, fragte er. Schärfe lag in seiner Stimme. »Ich hatte eine verdammt harte Nacht.«
    »Über die Fotografien reden, wie ich bereits sagte. Wenn ich sie finden oder herausbekommen soll, was diese Person damit bezweckt, sie mir zu schicken, muss ich mehr darüber wissen.«
    »Ich will nicht über diese verdammten Aufnahmen reden, jedenfalls nicht jetzt.«
    Sie setzte zu einer Antwort an, dann hielt sie inne, musterte sein derangiertes Äußeres und sein wütendes Stirnrunzeln. »Du bist sehr missgelaunt heute Nacht, Hart. Hat die Lady dich vielleicht enttäuscht?«
    Hart starrte sie über den Rand des Glases an, das er an den Mund geführt hatte. »Welche Lady?«
    »Die, nach deren Parfüm du riechst.«
    Seine Augenbrauen schossen hoch. »Du meinst die Gräfin von Hohenstahlen? Sie ist zweiundachtzig und ertränkt sich in Düften, die selbst eine Hure rot werden lassen würden.«
    »Oh.«
    Hart stürzte den Whisky in einem Zug hinunter. Seine Miene änderte sich, als der weiche MacKenzie Malt seine Wirkung tat.
    Das Glas klirrte, als er es auf dem Tisch absetzte. »Ich bin müde, und ich will ins Bett. Wir werden morgen früh darüber reden. Bitte Wilfred, einen Termin mit mir zu machen.«
    Hmmm.
Als Eleanor sich daraufhin zur Tür wandte, spürte sie Harts Erleichterung darüber, dass sie ging. Es machte sie wütend.
    Eleanor ging weiter auf die Tür zu, doch im letzten Moment schloss sie sie und wandte sich um. »Ich wünsche aber nicht zu warten.«
    Hart hatte seine Jacke abgelegt und jetzt, überrumpelt von ihrer Weigerung, verrieten seine Augen seine Erschöpfung. »Herrgott, Eleanor.«
    »Warum willst du nicht über die Fotografien reden? Sie könnten dich vernichten.«
    Hart ließ sich in einen Sessel fallen, zog den Kilt bis zu den Knien und griff erneut nach der Karaffe. Ein Gentleman sollte sich niemals in Gegenwart einer Lady setzen, ohne zuerst ihr einen Platz anzubieten. Aber Hart schenkte sich bereits einen zweiten Whisky ein und stützte die Ellbogen auf die Sessellehnen, als er das Glas hob.
    »Ich

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