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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Sie sich nur auf mich.«
    »Danke, Curry. Und ich werde mich darum kümmern, dass Sie die Wette gewinnen.« Nach einem weiteren starren Blick auf den schmächtigen Mann hob Eleanor das Kinn, fegte aus dem Zimmer und schloss die Tür mit einem vernehmlichen Klicken hinter sich.
    Verflucht sollst du sein, Hart MacKenzie
, dachte Eleanor, während sie die Straße hinunterging. Das Hausmädchen, das dazu bestimmt worden war, auf sie aufzupassen, eilte ihr rasch nach.
Eine Wette darüber abzuschließen, dass du mich heiraten wirst.
Sie hatte aus Currys Erklärung geschlossen, dass Hart die Ankündigung wie eine gezündete Bombe geworfen und sich dann zurückgelehnt hatte, um zu beobachten, was passieren würde. Das würde ihm ähnlich sehen.
    Sie blieb stehen und schaute in ein Schaufenster, während sie versuchte, zu Atem zu kommen. Sie war in der Nähe der St. Martin’s Street aus dem Landauer gestiegen – sehr zur Enttäuschung des Hausmädchens –, weil sie gehofft hatte, dass ein zügiger Spaziergang den Aufruhr in ihr besänftigen würde. Es hatte nicht so recht funktioniert.
    Als ihre Blicke auf die alten Uhren fielen, die hier ausgestellt waren, fielen Eleanor Currys Worte fast wörtlich ein –
Seine Gnaden erwähnte die Möglichkeit zu heiraten, und dabei fiel Ihr Name.
    Die Brüder MacKenzie waren ziemlich erpicht darauf gewesen, dass Eleanor Hart heiratete, als er ihr vor Jahren den Hof gemacht hatte. Sie hatten geradezu gejubelt, als Eleanor seinen Antrag annahm. Und es hatte ihnen unendlich leidgetan, als Hart und Eleanor sich getrennt hatten. Sowohl Mac als auch Cam hatten ihr gesagt, jeweils unter vier Augen, dass sie Eleanors Entscheidung absolut verstünden, auch wenn sie unglücklich darüber seien. Hart sei ein arroganter Tyrann und ein Idiot und Eleanor ein Engel, weil sie es so lange mit ihm ausgehalten habe.
    Vielleicht hatten die Brüder Harts Worte, es sei Zeit, dass er wieder heirate, einfach nur dahingehend interpretiert, dass er sein Augenmerk wieder auf Eleanor gerichtet hatte. Wunschdenken und hochfliegende Hoffnungen. Hart, davon war sie überzeugt, hatte niemals einen Namen erwähnt. Allein schon deshalb nicht, weil er viel zu vorsichtig in solchen Dingen war.
    Sie würde Isabella danach fragen müssen. Isabella hätte ohnehin so einiges in Bezug auf diese Wette zu erklären, ebenso wie Ainsley, Camerons Frau. Ainsley war eine der ältesten Freundinnen Eleanors, aber weder sie noch Isabella hatten es für nötig befunden, Eleanor gegenüber diese Familien-Wettgemeinschaft zu erwähnen.
    Eleanors Unmut legte sich langsam, während sie weiterging, verschwand aber nicht ganz. Sie beschloss, ihre bedrückenden Gedanken beiseitezuschieben und sich auf die vor ihr liegende Aufgabe zu konzentrieren.
    Sie wollte ihrer Idee nachgehen, dass die Fotografien in einem Geschäft aufgetaucht sein könnten. Die Leute verkauften ständig Fotos an Sammler oder Fotografie-Enthusiasten, und das entweder privat oder über Läden, die sich auf Fotos oder auf die Ausrüstung für Fotografen spezialisiert hatten. Hier am Strand befanden sich einige solcher Geschäfte. Eleanor hatte es der Mühe für wert befunden, zu erkunden, ob eines von ihnen eine Sammlung von Fotografien erworben hatte, die den hüllenlosen Hart MacKenzie zeigten, und falls ja, an wen sie verkauft worden waren.
    In den ersten beiden Läden, die Eleanor aufsuchte, ergab sich nichts, allerdings entdeckte sie eine Landschaftsaufnahme, die sie für zwei Pence kaufte, um sie gerahmt auf ihren Schreibtisch zu stellen.
    Eine Glocke ertönte, als Eleanor die Tür des dritten Ladens öffnete, in dem es staubig und schummrig war. Ihre Zofe, eine junge Schottin namens Maigdlin, ließ sich, kaum dass sie den Laden betreten hatten, in einen Sessel neben der Tür fallen und seufzte erleichtert. Sie war ein wenig pummelig und es zudem nicht gewohnt, durch die Straßen zu laufen, wenn doch ein bequemer Landauer zur Verfügung stand.
    Eleanor schien die einzige Kundin im Laden zu sein. Das Schild im Fenster verkündete, dass der Besitzer sich auf Fotografien und andere Ephemera von Schauspielern und berühmten Aristokraten spezialisiert hatte. Auf langen Tischen stapelten sich die Kartons, und Eleanor begann, sie geduldig durchzusehen.
    Bühnenschauspieler waren hier sehr beliebt, gab es doch Kartons, die ausschließlich Sarah Bernhardt und Lillie Langtry gewidmet waren. Fotografien von Wildwest-Wandershows fanden sich in einer der Ladenecken und zeigten

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