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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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verließ das Boot nicht, um ihr entgegenzukommen.
    Erst als sie das Kanalboot erreicht hatte, löste sich Hart von der Reling und griff nach ihrem Regenschirm, der im Wind umzuschlagen drohte. Er warf ihn beiseite und hob Eleanor über den Fußbreit Wasser zwischen dem Ufer und dem Boot zu sich an Deck.
    Eleanor prallte gegen ihn. Hart war nass bis auf die Haut, seine Jacke stand offen und das Haar klebte an seinem unrasierten Gesicht. Aus seinen bernsteinfarbenen Augen sah er sie an, eindringlich, voll von Leben.
    »Was tust du noch hier?«, fragte Eleanor, die noch immer wütend war. »Willst du den Anker lichten und uns davonfahren?«
    »Angelos Mutter hat mich gebeten, auf das Boot aufzupassen. Sie sind gekommen, um Cameron und Angelo zuzusehen, wie sie die Pferde trainieren.«
    »Sie meinte damit sicherlich, dass du einem deiner Männer diese Aufgabe übertragen sollst.«
    »Nein, sie meinte mich.« Hart starrte in den stärker werdenden Regen, der fast ganz die Sicht auf die Zelte am Hügel nahm. »Dukes und Laufburschen sind für sie dasselbe. Aber das ist egal. Es ist ruhig hier.«
    Ruhe war etwas, das Hart MacKenzie nicht gerade im Überfluss hatte, und Eleanor wusste, dass er nach seiner Rückkehr nach London noch weniger davon haben würde.
    »Soll ich wieder gehen? Dich in Ruhe auf dein Kanalboot aufpassen lassen?«
    »Nein.« Die Antwort kam rasch, unvermittelt. Harts Hand legte sich schwer und stark auf ihre. »Du bist ganz nass. Lass uns nach unten gehen. Ich werde dir das Boot zeigen.«
    Halb führte, halb zog er sie die wenigen Stufen zur Kabinentür hinunter. Hart stieß die in sich verzogene Holztür auf, schob Eleanor hindurch und schloss sie wieder.
    Das Geräusch des Regens wurde zu einem steten Trommeln auf dem Dach und einem Prasseln gegen die Fensterscheiben. Zusammen mit dem leisen Zischen der Kohlen in dem kleinen Eckofen wirkten diese Geräusche beruhigend.
    Eleanor verstand Harts Widerstreben, diesen Ort zu verlassen. »Ich war noch nie auf einem Kanalboot«, sagte sie und schaute sich entzückt um.
    Die Roma mochten Nomaden sein, aber ihr Heim war gemütlich. Der kleine Herd wärmte gut. Töpfe und Pfannen hingen darüber, funkelnd und glänzend geschrubbt, und in den Schlafkojen auf der anderen Seite des Raumes lagen bunte Quilts und Decken. Die Sitzbank, die unter den Fenstern stand und die ganze Wand einnahm, war mit Kissen geschmückt, die, wie Eleanor erkannte, von Ainsley bestickt worden waren.
    »Ich dachte mir, dass es dir gefällt«, sagte Hart.
    »Ich nehme an, du bist bei deinem Ausflug nicht auf Attentäter gestoßen?«
    »Nein.«
    Nur dieses eine Wort, und sie hatte sich zu Tode gesorgt. »Hart, ich spreche so leichthin darüber, weil ich große Angst hatte …« Sie verstummte und ballte die Hände zu Fäusten. Sie wollte ihre Arme um ihn legen und gleichzeitig wollte sie mit den Fäusten auf seine Brust schlagen. Um sich davon abzuhalten, das eine oder das andere zu tun, verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    Sie spürte Harts Wärme, als er zu ihr kam, und roch das nasse Leinen seines Hemdes und die feuchte Wolle seiner Jacke. Hart streifte die Jacke ab und warf sie zur Seite, dann zog er Eleanor an sich.
    Der Kuss war fordernd. Kein Necken, kein Spielen, kein Liebkosen. Ein verzweifelter Kuss, der alles von ihr wollte.
    Er braucht dich.
    Eleanor stemmte die Hände gegen seine Brust und fühlte sein Herz unter ihrer Berührung rasen. Seine Haut war zu kalt, doch sein Mund war heiß wie eine Flamme.
    Sie spürte sein durchnässtes Hemd, dessen Knöpfe schon geöffnet waren. »Du musst es ausziehen. Du wirst dir den Tod holen.«
    Ungeduldig schälte sich Hart aus dem Hemd und ließ es auf den Boden fallen. Er war nackt darunter, keine Unterwäsche bedeckte die bronzefarbene feste Haut.
    Er nahm Eleanor mit in die Wärme des Herdes und zog sie wieder an sich, sein Daumen strich über ihren Mund und öffnete ihn. Sein nächster Kuss war noch leidenschaftlicher, noch verzweifelter.
    Eleanors Finger gruben sich in seine Schultern, als sie den Kuss erwiderte. Er küsste sie härter, kostete ihren Mund, leckte den Regen von ihren Lippen. Eleanor ließ die Hände über seinen nackten Rücken gleiten und genoss es, seine heiße, glatte Haut zu spüren.
    Ihr Körper stand in Flammen. Sie küsste seine warmen Lippen, jagte seine Zunge mit ihrer. Sie fühlte, wie die oberen Knöpfe ihres Kleides geöffnet wurden, dann Harts Finger, die es auseinanderschoben. Seine Hand schloss

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