Der dunkle Highlander
erotische Küsse, sanft beißende Zähne, zarte Lippen, die über die ihren strichen. Er nahm ihre Unterlippe zwischen die Zähne und saugte daran, schloss dann seinen Mund fest um ihren und richtete noch mehr Verheerung an. Er knabberte und saugte, er trank von ihr. Dieser Mann küsste nicht nur, er machte mit dem Mund Liebe, bis der Mund der Frau heiß, geschwollen und schmerzhaft empfindsam war. Er entlockte ihr seltsame Laute und brachte sie zum Zittern. Sie fühlte sich, als könnte sie ...
Ich kann ohne dich nicht leben. Ruf mich zurück. Katherine.
... sich total verlieren und ihm verfallen wie die zahllosen Frauen, die er zweifellos gehabt hatte. Wie diese Katherine, die er nicht zurückgerufen hatte. Und Chloe besaß im Unterschied zu dieser Katherine mit dem raffinierten, subtilen Tonfall nicht die nötige Weltgewandtheit, um sich gegen einen solchen Ansturm zu wehren. Wenn sie dumm genug war, es zuzulassen, würde dieser Mann sie benutzen und wegwerfen. Und sie könnte dann nur sich selbst die Schuld daran geben. Sie wusste ja, was für ein Mann er war, worauf sie sich einlassen würde. Eindeutig der Typ, der sich nimmt, was er will, und es ablegt, sobald er genug hat. Wie würde sie sich fühlen, wenn sie für ihn nur eine weitere Eroberung war, die ihm bald uninteressant erscheinen würde? Benutzt und missbraucht, so würde sie sich fühlen.
»Hör auf«, hauchte sie atemlos.
Er gehorchte nicht. Seine Hände glitten von ihrem Haar zu den Brüsten, strichen besitzergreifend über die runden Hügel und massierten sie zärtlich. Seine Daumen liebkosten ihr die Brustwarzen, die augenblicklich steif wurden. Ihr war, als würde sie ertrinken. Er war überwältigend erotisch, und Chloe wusste, dass sie ihn aufhalten musste. Und zwar sofort, denn in ein paar Sekunden würde sie sich nicht mehr daran erinnern, warum sie sich wehren wollte.
»Bitte«, rief sie. »Hör auf!«
Er hielt ihre Unterlippe einen sinnlichen Moment lang gefangen. Dann löste er sich mit einem wilden Knurren von ihr. Er lehnte seine Stirn an ihre; sein Atem ging flach und schnell. Seit wann ist es so kalt in diesem Zimmer?, fragte sie sich benommen. Irgendwo war offenbar ein Fenster offen, durch das eiskalte Luft hereinströmte. Sie schauderte. Ihre Haut glühte von seiner Leidenschaft, und dennoch hatte sie am ganzen Körper eine Gänsehaut.
»Ich werde dir nicht wehtun«, flüsterte er eindringlich.
Vielleicht nicht körperlich, dachte sie, aber es gibt auch noch andere Arten von Schmerz. In nur vierundzwanzig Stunden hatte sie sich hoffnungslos in einen Dieb verliebt, hatte sich von einem Wildfremden in Bann ziehen lassen. Von einem geheimnisumwitterten, gemeingefährlichen Verbrecher. Sie schüttelte den Kopf und nahm ihre gesamte Kraft zusammen, um von ihm abzurücken. Sich bestechen zu lassen war eine Sache, aber sich selbst zu verlieren eine ganz andere. Und sie zweifelte keinen Augenblick daran, dass dieser Mann sie vernichten konnte. Sie spielten einfach nicht in derselben Liga.
Seine Hände griffen wieder in ihr Haar. Er hielt den Kopf gesenkt, als wollte er sie nie mehr loslassen. Dann hob er den Blick und sah ihr finster und durchdringend in die Augen.
»Ich will dich, Mädchen.«
»Du kennst mich kaum«, erwiderte sie bebend. Vermutlich bekam Dageus MacKeltar nicht oft ein »Nein« zur Antwort, wenn er einer Frau mit dieser Stimme sagte, dass er sie wollte.
»Ich wollte dich schon in der Sekunde, in der ich dich auf der Straße sah.«
»Auf der Straße?« Er hatte sie auf der Straße gesehen? Wann? Wo? Die Vorstellung, dass sie ihm schon aufgefallen war, bevor er sie in seinem Schlafzimmer erwischt hatte, nahm ihr den Atem.
»Du bist vor dem Haus angekommen, als ich gerade abfahren wollte. Ich saß in dem Taxi hinter dem Wagen, der dich herbrachte. Ich habe dich gesehen und ...« Er brach ab.
»Was?«
Er lächelte bitter und strich mit der Daumenkuppe über ihre Lippen, die von seinen Küssen noch geschwollen und feucht waren. »Und ich habe mir gesagt, dass ein Mädchen wie du nicht für mich bestimmt ist.«
»Warum nicht?«
Das Verlangen in seinen Augen erlosch und machte einem distanzierten, nichts sagenden Ausdruck Platz, den Chloe wie einen Schlag ins Gesicht empfand. Er schloss sie aus. Er schloss sie vollkommen aus. Sie spürte es, und es behagte ihr gar nicht. Sie fühlte sich beraubt.
Er stand abrupt auf. »Komm, Mädchen, ich bringe dich ins Bett.« Er grinste spöttisch, und wieder blieben seine
Weitere Kostenlose Bücher