Der dunkle Highlander
Danaan befassen.«
Drustan seufzte und fuhr sich durch die Haare.
»Was ist?« Dageus sah ihn aus schmalen Augen an.
»Wir waren uns so sicher, dass unser Plan funktioniert«, sagte Gwen niedergeschlagen.
»Und?«, bohrte Dageus wachsam weiter.
Drustan stand auf und ging unruhig auf und ab. »Dageus, wir haben die alten Schriften nicht mehr«, sagte er leise.
Dageus sprang so schnell auf die Füße, dass der Stuhl umfiel. Nein - das konnte nicht sein! »Was? Was sagst du da? Wieso haben wir sie nicht mehr?«
»Das wissen wir nicht. Aber sie sind nicht mehr da. Nachdem ich den Brief gelesen hatte, beschloss ich, Nachforschungen über die Tuatha De Danaan anzustellen, weil ich möglichst viel über sie wissen wollte. Um eine Möglichkeit zu finden, sie zu vertreiben. Damals haben Christopher und ich entdeckt, dass viele der alten Folianten fehlen.«
»Aber es sind doch bestimmt noch ein paar der Texte da, die ich brauche.« Dageus nannte die Titel der Bücher, die er suchte, und Drustan schüttelte jedes Mal verneinend den Kopf.
»Aber Drustan, das ist unvorstellbar!«
»Ja. Und es wirkt fast wie Absicht. Christopher und ich haben den Verdacht, dass jemand die Schriften mit Bedacht fortgeschafft hat. Auch wenn wir uns nicht vorstellen können, wie das möglich war.«
»Ich brauche diese Schriften, verdammt!« Dageus schlug mit der Faust gegen die Wandvertäfelung.
Einen Moment herrschte Stille, dann sagte Drustan langsam: »Es gibt einen Ort - oder vielleicht sollte ich sagen eine Zeit -, an dem man sie finden kann. Eine Zeit, in der, wie wir beide wissen, die Bibliothek unseres Clans noch vollständig war.«
Dageus lächelte bitter. Richtig. Und wie sollte er das Chloe erklären? Ah ... Mädchen ... die Bücher, die ich brauche, sind nicht hier, also gehen wir in der Zeit zurück, um sie zu holen. Nichts leichter als das. Offenbar würde sie auf jeden Fall mehr über ihn erfahren, ganz egal ob er bereit war, ihr mehr zu erzählen oder nicht.
»Ich könnte an deiner Stelle gehen«, bot Drustan an. »Und nur so lange wegbleiben, bis wir haben, was wir brauchen.«
»Dann gehe ich auch«, erklärte Gwen prompt.
»Nein!«, riefen Drustan und Dageus wie aus einem Mund.
Gwen hatte nicht die Absicht nachzugeben. »Ich bleibe auf keinen Fall allein.«
»Keiner von euch wird gehen.« Dageus machte dem Streit ein Ende, bevor er zu hitzig wurde. »Wir haben keine Garantie, dass in der Zwischenwelt von den Tuatha De Danaan nicht noch weitere Gefahren drohen. Jeder Keltar, der die Brücke zu persönlichen Zwecken öffnet, ist gefährdet. Kein Keltar außer mir wird jemals eine Brücke in eine andere Zeit öffnen. Mein Inneres ist bereits dunkel. Außerdem ist nicht gewährleistet, dass die Dinge, die man in den steinernen Kreis bringt, auch wirklich am anderen Ende ankommen. Ich habe etliche Familienerbstücke verloren, als ich das letzte Mal durch die Steine ging.«
Gwen nickte. »Das stimmt. Ich habe meinen Rucksack verloren. Er ist irgendwo im Quanten-Schaum davongewirbelt. Der Versuch, die Bücher herzubringen, ist zu riskant.«
»Kannst du die Brücke öffnen, ohne dass es dir schadet? Und wie wird sich der Gebrauch von Magie auf dich auswirken?«, wollte Drustan wissen. Und zu Gwen, die das vorherige Gespräch nicht mitbekommen hatte, sagte er erklärend: »Wenn er Magie anwendet, dann ... werden die alten Seelen in ihm stärker.«
»In dem Fall solltest du lieber nicht gehen«, erwiderte Gwen besorgt.
Dageus seufzte. Er hatte all seine Hoffnungen an diese Bücher geknüpft, und er hatte schon mehr Zeit verschwendet, als gut für ihn war. »Wenn es stimmt, was ihr sagt, und die Schriften wirklich nicht hier sind, dann habe ich keine andere Wahl. Und was die Magie betrifft, so habe ich größere Angst vor dem, was Da mit mir macht. Mit der Finsternis werde ich schon irgendwie fertig.«
»Wir sind ein Clan, Dageus«, sagte Drustan sanft. »Da würde sich niemals von dir abwenden. Und die Zeit ist günstig. In wenigen Tagen ist Tagundnachtgleiche, also ...«
»Die brauche ich nicht«, schnitt ihm Dageus das Wort ab. »Ich kann die Steine an jedem Tag und zu jeder Stunde benutzen.«
»Was?«, fragten Drustan und Gwen gleichzeitig.
»Wie es scheint, haben uns unsere hoch geschätzten Wohltäter einiges an Wissen vorenthalten. Die
Brücke kann zu jeder Zeit geschlagen werden. Man braucht nur andere Formeln.«
»Und du kennst diese Formeln?«, wollte Drustan wissen.
»Ja. Die Wesen, die in mir sind,
Weitere Kostenlose Bücher