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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sehr schwierig, sich vom Bett eines Keltar fern zu halten, und ihrer Ansicht nach eine sträfliche Zeitverschwendung, es überhaupt zu versuchen. Drustan war als Liebhaber ganz außergewöhnlich, und bei der rohen sexuellen Hitze, die Dageus ausstrahlte, zweifelte sie nicht daran, dass er es ebenfalls war.
    Vor langer Zeit, in einem anderen Jahrhundert, hatte sie Dageus beobachtet, als er auf den Stufen vor dem Portal des Schlosses gesessen und in den Nachthimmel gestarrt hatte. Sie hatte seine Einsamkeit erkannt - sie selbst war auch einmal so einsam gewesen - und sich geschworen, eine Frau für ihn zu suchen. Wie es schien, hatte er selbst eine gefunden. Das Mindeste, was Gwen jetzt tun konnte, war, ihm zu helfen, diese Frau für sich zu gewinnen. Sie hatte Dageus MacKeltar unendlich viel zu verdanken.
    Gwen schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und lächelte. Sie würde Chloe gegenüber ein paar Bemerkungen über die Fertigkeiten und Ausdauer der MacKeltar fallen lassen. Und wenn die Zeit reif war, konnte sie auch einige ihrer hart erworbenen Weisheiten weitergeben.
     
    Stunden später folgte Dageus seinem Bruder nach oben. Sie hatten bis spät in der Nacht geredet, und bald würde die Sonne aufgehen.
    Nachdem Gwen gegangen war, erzählte Dageus von dem Anschlag auf Chloes Leben, wiederholte die seltsamen Worte, die der Angreifer von sich gegeben hatte, und kam dann auf die wenigen Textstellen über die Draghar zu sprechen, die er in den Schriften gefunden hatte. Drustan wusste leider auch nicht mehr als er selbst. Sie diskutierten diverse Therorien, aber Dageus hatte solche Spekulationen gründlich satt. Er brauchte konkrete Antworten.
    »Wann wirst du aufbrechen?«, fragte Drustan, als sie im Nordflügel das Ende des Korridors erreicht hatten.
    Dageus sah seinen Bruder an - es war wunderbar, dass er am Leben und glücklich war. Jetzt, da er sich überwunden hatte, schottischen Boden zu betreten, hätte er gern mehr Zeit mit ihm verbracht; aber er konnte sich keine weiteren Verzögerungen mehr leisten. Chloe war in Gefahr, und seine Zeit wurde knapp. Er fühlte es. Ohne jeden Zweifel stand ein weiterer Angriff bevor, und er wusste nicht, ob ihm die Draghar - wer immer sie sein mochten - durch die Zeiten folgen konnten. Wenn sie zum Volk der Tuatha De Danaan gehörten, konnten sie ihm überallhin folgen.
    »Morgen.«
    »Schon so bald?«
    »Ja. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt.«
    »Und das Mädchen?«, hakte Drustan vorsichtig nach.
    »Sie geht dorthin, wo auch ich hingehe.« Sein Lächeln war eiskalt.
    »Dageus ...«
    »Sag nichts mehr. Wenn sie nicht mitkommt, bleibe ich auch.«
    »Ich würde sie beschützen.«
    »Sie geht mit mir.« »Und wenn sie nicht will?« »Sie wird wollen.«

14
    »Chloe-Mädchen, es wird Zeit«, sagte Dageus.
    »Was meinst du damit?«, fragte Chloe argwöhnisch. »Zeit wofür?«
    »Ich habe meine Absicht wohl nicht eindeutig formuliert.« Dageus kam bedrohlich auf sie zu.
    »Welche Absicht ?« Chloe war entschlossen, eisern zu bleiben, aber ihre Hasenfüße hatten andere Pläne. Die verräterischen kleinen Dussel wichen jeweils einen Schritt zurück, wenn Dageus einen näherkam.
    »Meine Absicht mit dir.«
    »O doch, das hast du«, versicherte Chloe hastig. »Du willst mich verführen. Das hast du ganz deutlich gesagt. Aber ich habe nicht vor, mich in deine vielen Eroberungen einzureihen. Ich bin nämlich aus anderem Holz geschnitzt. Ich werde meinen Slip nicht unter deinem Bett hinterlassen, damit er mit all dem anderen Abfall weggekehrt wird. Mir bedeutet körperliche Nähe nämlich etwas, und genau deshalb bin ich noch unberührt. Und ich werde dir meine Jungfräulichkeit nicht zu Füßen werfen, nur weil du atemberaubender und faszinierender als alle anderen bist und mir zufällig dein Nachname gut gefällt. Diese Gründe sind nämlich nicht gut genug.« Sie nickte, um ihre Worte zu bekräftigen. Doch plötzlich wurde ihr voller Entsetzen klar, was ihr da herausgerutscht war.
    »Atemberaubender und faszinierender als alle anderen ?«, wiederholte er, und seine Augen glitzerten.
    »Ja, aber es gibt massenweise atemberaubende, faszinierende Männer auf der Welt. Und verstaubte, langweilige alte Schriften sind auch sehr faszinierend«, murrte sie. »Also bleib mir bloß vom Leib! Ich lasse mich von dir nicht verführen.«
    »Möchtest du denn nicht hören, was ich wirklich vorhabe?«, säuselte er.
    »Nein. Absolut nicht. Geh weg!« Sie stieß mit dem Rücken gegen

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