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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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wenn sie herausfindet, wer du bist ? Darauf wusste er keine Antwort. Allerdings war er überzeugt, dass er alles von ihr bekam, was er brauchte. Und wenn diese Überzeugung der Verzweiflung eines Ertrinkenden glich, dann war es eben so. Die Nacht, in der er den Tod herausgefordert und auf der glitschigen Terrassenbalustrade über dem verschneiten Manhattan getanzt hatte, hatte er sich etwas gelobt: dass er nie wieder in Verzweiflung versinken würde. Er würde auf jede erdenkliche Weise und mit jeder Waffe, die er finden konnte, bis zum bitteren Ende kämpfen.
    »Wo ist sie?«, fragte er und sprang auf.
    Gwen blinzelte. »Ich finde es auch wunderbar, dich wiederzusehen, Dageus«, sagte sie freundlich. »Nett, dass du uns endlich besuchst. Wir warten schon Ewigkeiten auf dich.«
    »Wo?«
    »Nur die Ruhe. Sie ist oben und nimmt eine ausgiebige Dusche. Das arme Mädchen war den ganzen Tag unterwegs, und auch wenn sie, wie sie sagt, im Flugzeug ein wenig geschlafen hat, ist sie ziemlich erschöpft. Was, um alles in der Welt, hast du mit ihr gemacht? Ich finde sie übrigens hinreißend«, fügte Gwen lächelnd hinzu. »Sie ist genauso eine neunmalkluge Langweilerin wie ich - wir haben uns schon richtig angefreundet. Wie wär's jetzt mit einer Umarmung?«
    Langsam wich die Spannung aus Dageus; er wusste, dass Chloe in diesen vier Wänden sicher war. Er höchstpersönlich hatte die Schutzformeln in die Ecksteine gemeißelt, als das Schloss gebaut wurde. Solange Chloe in diesem Haus war, würde ihr kein Leid geschehen.
    Er umrundete das Sofa und ging mit ausgebreiteten Armen auf Gwen zu - auf die Frau, die einmal sein Leben gerettet hatte und die er, das hatte er gelobt, immer beschützen würde. »Es ist wunderbar, dich zu sehen; Mädchen, und du bist so hübsch wie immer.« Er neigte den Kopf, um sie zu küssen.
    »Nicht auf den Mund!«, warnte Drustan. »Es sei denn, du möchtest, dass ich Chloe auf dieselbe Weise küsse.«
    Dageus wandte rasch sein Gesicht zur Seite. Der Begrüßungskuss landete auf Gwens Wange. »Und wie geht es den beiden Kleinen?«, fragte er mit einem Blick auf ihren gerundeten Bauch.
    Strahlend berichtete Gwen von ihrem letzten Besuch beim Arzt. Schließlich holte sie Luft und sah Dageus eindringlich an. »Hat dir Drustan schon von unserer Idee erzählt?«
    Dageus schüttelte den Kopf. Drustan hatte die ganze Zeit gewusst, dass er einer der Finsteren war. Es fiel ihm noch immer schwer, das zu begreifen. Er konnte auch kaum fassen, dass er zu Hause war und dass sein
    Bruder ihn willkommen geheißen, ja sogar auf ihn gewartet hatte.
    »Du bist mein Bruder«, sagte Drustan leise, und Dageus wusste, dass er seine Gedanken und Gefühle erahnte, wie es nur ein Zwilling konnte. »Ich würde dir niemals den Rücken zukehren. Es verletzt mich, dass du gedacht hast, ich könnte so etwas tun.«
    »Ich dachte eben nur, dass ich das allein regeln muss, Drustan.«
    »Weil es dir verhasst ist, um Hilfe zu bitten. Das war schon immer so. Du hast immer mehr als nur deinen Teil der Bürde geschultert. Du hattest kein Recht, dich für mich zu opfern ...«
    »Fang nicht damit an.«
    »Ich habe dich nicht gebeten ...«
    »Ach, du wärst also lieber tot?«
    »Genug!«, rief Gwen. »Hört auf, alle beide. Wir könnten stundenlang hier sitzen und darüber streiten, wer was hätte tun oder lassen sollen. Und was würden wir damit erreichen? Nichts. Aber wir haben ein Problem. Und das werden wir lösen.«
    Dageus drehte mit dem Fuß einen Stuhl mit hoher Lehne um, setzte sich rittlings darauf, streckte die Beine aus und legte die Arme auf die Rückenlehne. Es bereitete ihm ein diebisches Vergnügen mitzuerleben, wie sein älterer Bruder ausgescholten wurde. Drustan hatte in dieser kleinen, intelligenten Frau seinen Lehrmeister gefunden. Das Band zwischen den beiden war sehr kostbar.
    »Wir haben viel darüber nachgedacht«, sagte Gwen. »Und wir glauben, wir können jemanden zurückschicken, der dich warnt, bevor das Feuer im Turm ausbricht. Auf diese Weise können wir den Brand verhindern, Drustans Leben retten und dich davor bewahren, von der Dunkelheit vereinnahmt zu werden.«
    Dageus schüttelte den Kopf. »Nein. Das würde nicht funktionieren.«
    »Was meinst du damit? Es ist eine brillante Lösung«, protestierte Drustan.
    »Erstens haben wir niemanden, den wir schicken können, weil diese Person möglicherweise für immer in der Vergangenheit stecken bleiben würde. Und außerdem glaube ich nicht, dass mich das jetzt

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