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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Hohe Lord schauderte leicht und ordnete die Flügel zum Mantel der Wachsamkeit.
    »Sie haben das Tal noch nicht erreicht«, sagte Sa’a. »Aber es geschieht etwas anderes.«
    »Haben Sie eine Nachricht empfangen?«
    Der Hohe Lord bestätigte die Frage mit einer knappen Flügelbewegung. Sie ging unter einem Torbogen hindurch auf den Platz der Helden, wo sie von überlebensgroßen Statuen der Helden des Volks umgeben war. Byar folgte ihr, warf den Statuen einen Blick zu und sah dann wieder zum Hohen Lord.
    Er kannte diese Figuren: Es waren natürlich T’sa’ar, Gyasa, Qu’u und Hyos … und Sa’a waren sie ebenfalls vertraut. Byar kannte niemanden sonst im Hohen Nest, der sich so umfassend mit der Kultur des Volks beschäftigt hatte.
    Aber er kannte auch niemanden sonst, der über die Ebene des Schlafs geflogen war – zweimal mindestens, vielleicht noch öfter.
    »Wissen Sie, warum wir hergekommen sind, Meister Byar?«, fragte Sa’a, wandte sich um und sah zu den Statuen.
    »Sie haben genug von den Seitenwinden im Sanktuarium.«
    »Ein Sinn für Humor ist von esLi gesegnet«, erwiderte der Hohe Lord. »Sehr gut, se Byar. Nein, ich habe von keinem Aspekt des Sanktuariums genug. Ich wollte herkommen, weil wir hier näher an jenem Ort sind, an dem alles begann.«

    »Was ›begann‹?«
    »Einige Fünfzwölfer mal Fünfzwölfer Flügelspannen von hier entfernt soll die Feste von e’Yen gestanden haben. Vor Tausenden von Zyklen tauchte ein Diener von esLi in der Bastion der Feste auf und sagte zu si Qu’u, esLi werde ihn auserwählen. Er begab sich auf seine Mission … und als er zurückkehrte, um die Nester zu einen« – sie brachte ihre Flügel in die Pose der Ehre gegenüber esLi , einige der sie begleitenden Krieger folgten ihrem Vorbild -, »da griff er in unsere Vergangenheit ein, um seLi’e’Yan zu verändern.
    Durch si Qu’u erfuhr se Jackie von Hesyas Eingriff in unsere frühe Geschichte. Wegen si Qu’u haben wir diesen Flug gewählt. Nun sehen wir uns mit Ur’ta leHssa konfrontiert.«
    »Wollen Sie das auch si Qu’u vor die Krallen legen?«
    »Mehr kann ich nicht sagen, se Byar.« Sie trat vor und fasste ihn an den Unterarmen. »Es gibt da etwas, das ich Ihnen anvertrauen muss und das mir große Sorgen bereitet. Ich habe vom Tal geträumt, se Byar. Als wäre das nicht schon beunruhigend genug, habe ich das nicht allein geträumt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Jemand träumte den Traum mit mir. Wir standen gemeinsam auf der Gefahrvollen Stiege und sahen, wie sich über der Ebene der Schmach die Wolken teilten.«
    »Wer stand dort mit Ihnen?«
    » se Ch’en’ya. Der Wahnsinn des Tageslichts ist über sie gekommen, aber sie ist nicht auf das vorbereitet worden, was sie sieht.«
    »Ist sie sich dessen bewusst?«
    »Ich glaube, sie würde jeden Hinweis darauf mit dem Einwand von sich weisen, sie benötige keine solche Vorbereitung. Viele achtmal Generationen an Hohen Lords wurden so vorbereitet, aber se Ch’en’ya … ich bin mir nicht sicher, was sie überhaupt noch glaubt, und ich bin mir auch nicht sicher, was sie sah. Aber als wir hinsahen, stürzte sie ins Tal – jedoch sah sie das Tageslicht, noch bevor ihr Körper auf der Ebene aufschlug.«

    Beide bewegten ihre Flügel in einer Weise, die Dankbarkeit gegenüber esLi ausdrückte. »Was sahen Sie in diesem Traum?«
    »Ich sah … was uns im KEYSTONE-System erwartet.«
    »Was ist es?«
    »Etwas, das wir bereits zuvor gesehen haben, se Byar«, antwortete Sa’a leise. »Der Riss im All. Der Riss, den se Owen bei seiner Prüfung sah.«
    »Er existiert tatsächlich«, sagte Byar, dessen Worte mehr nach einer Aussage als nach einer Frage klangen.
    »Ja. Und sein Auftauchen ist das Zeichen, auf das gewartet wurde. se Owen wurde von einem esHara’y -Schiff geholt; ihm trug man auf, den ›einen, der kommen wird‹ zu lehren. Wir wissen, wen er lehren sollte, und nun wissen wir auch, warum sie zu diesem Zeitpunkt ihren Zug machten. Sie wissen, das ist das Portal zur Ebene der Schmach. Darum ist der Flammende Stern aufgetaucht, damit er sich im Krieg gegen die esHara’y beweisen kann.«
    »Denken sie auch in solchen Begriffen, hi Sa’a?«
    »Nein, se Byar, natürlich denken sie nicht so. Aber ganz gleich, mit welchen Begriffen sie es umschreiben, war es das Auftauchen dieses Phänomens, das den Flammenden Stern handeln ließ. Wir hätten das kommen sehen müssen, se Byar – wir wussten im Voraus von dem Phänomen, uns war bekannt, dass se Owen

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