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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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sie einen davon ausfindig machen, würden die spektroskopischen Charakteristiken seine Identität bestätigen.
    Eine Liste mit Symbolen tauchte neben dem größer werdenden Bild auf. Barbara deutete auf das oberste Symbol. »Dieser Stern ist an der falschen Stelle. Ausgerichtet sind wir auf vier Stunden Rektaszension, aber das da ist Delta Cephei selbst. Er ist auf zweiundzwanzigeinhalb.«

    »Was sehen wir da, Skip?«, wollte Arturo Schelling wissen.
    »Was wir da sehen, ist völlig unmöglich. Das ist ein Riss im All.« Sie wandte sich vom Bildschirm ab. »Kom an Flaggschiff. Senden Sie das Bild an Anderson und verbinden Sie mich mit ihm.«
     
    »Sagen Sie mir, was sie dort erwartet«, sagte Nic.
    »Irgendwann zwischen der Imperialen Großen Aufnahme des KEYSTONE-Systems im Jahr 2374 und der Invasion durch den Feind im Jahr 2397 entstand dort ein einzigartiges Phänomen, ein Riss im Raum, der das KEYSTONE-System mit einem weit entfernten Planetensystem verbindet.«
    »Ein Riss?«
    »Solche Phänomene wurden bereits Mitte des dreiundzwanzigsten Jahrhunderts von Physikern vorhergesagt«, antwortete Smith. »Die Möglichkeit, dass zwei weit entfernte Punkte miteinander verbunden werden – auch nur vorübergehend -, basiert auf soliden mathematischen Berechnungen.« Smith lächelte Nic an. »Bestimmt können Sie diese Informationen abrufen. Ob Ihre Programmierung ausreicht, sie zu verstehen, kann ich nicht beurteilen, aber ich weiß, dass sie mir zu hoch sind. Das Einzigartige an dieser Situation ist nicht, dass der Riss entstanden ist. Es scheint, dass diese Dinge sich regelmäßig ereignen. Ungewöhnlich ist ein Riss zwischen zwei Planetensystemen. In der Tiefe des Alls ist eine solche Verbindung bedeutungslos. Aber zwischen zwei Planetensystemen – zwei Orten, an die man mit einem Sprung gelangen kann …«
    »Was sagten Sie, wann der Riss entstanden ist?«
    »Irgendwann nach 2374. Genau lässt sich das nicht bestimmen. Aber für mich ist klar, dass die Entstehung dieser Anomalie den Vuhl«- Smith ballte die Fäuste – »Zugang zu unserem Territorium ermöglichte.«
    »Wo ist deren Territorium?«
    »Keine Ahnung. Es kann hundert Parsec entfernt sein, genauso gut aber auch hunderttausend. Eines ist auf jeden Fall gewiss:
Durch diese Anomalie sind sie auf uns aufmerksam geworden, während es unter anderen Umständen vielleicht erst in vielen Jahrhunderten zu einer Begegnung gekommen wäre. Das ist das verborgene Geheimnis, Nic. Das hat seit 2397 hinter ihren Eroberungsfeldzügen gesteckt. Sie sind durch den Riss hergelangt, um uns anzugreifen – zunächst heimlich, dann ganz unverhohlen. Indem wir das KEYSTONE-System einnehmen, erlangen wir den Zugang zu ihrem Territorium.«
     
    Die Jäger der Tristan da Cunha waren zurückbeordert worden, um die Schiffe in geringem Abstand zu eskortieren. Der Transporter und die vier Schlachtschiffe der Argonne-Klasse hatten ihre Annäherung an die unregelmäßig geformte Öffnung verlangsamt.
    Barbara MacEwan war nervös, da sich der Riss im All unmittelbar vor ihnen befand.
    Eine genauere Untersuchung ergab eine Länge von 1460 Kilometern entlang der Achse, die parallel zur Ebene des Systems verlief, sowie eine Breite von nicht ganz 700 Kilometern. Das Kuriose daran war, dass der Riss von der anderen Seite aus betrachtet überhaupt nicht zu existieren schien.
    Er war völlig flach , was eigentlich unmöglich war. Und doch existierte er – genau vor der Tristan da Cunha und ihren Schwesterschiffen.
    »Arturo«, sagte sie zu ihrem XO. »Wie würde es aussehen, wenn ein Schiff von der anderen Seite des Risses kommt? Sähe das so aus, als würde es aus dem Riss selbst kommen?«
    »Vermutlich«, antwortete Schelling, »sieht das genau so aus.«
    Auf dem Bugschirm der Tristan und auf dem Pilotendisplay war zu beobachten, wie nacheinander vier riesige Schwarmschiffe durch den Riss geflogen kamen.
     
    »Bei zwei weit voneinander getrennten Systemen, die auf diese Weise verbunden sind«, fuhr Smith fort, »kann man Verstärkung losschicken, ohne dass ein Sprung unternommen werden muss.
Stellen Sie sich das strategische Potenzial vor, überlegen Sie, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen, Nic. Hinzu kommt, dass die üblichen Methoden, Verstärkung mithilfe der Sprungechos zu kontrollieren, nicht mehr ausreichen.«
    »Und …«
    »Der Feind hat sich mit den Taktiken seiner Schiffe nie unauffällig verhalten, Nic, aber das sind ideale Bedingungen für eine Falle. Während Ihre

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